Olympia Schöneborn enttäuscht als 32. - Schleu starke Fünfte

Rio de Janeiro · Nach zwei Disziplinen ist die Moderne Fünfkämpferin Lena Schöneborn bei Olympia in Rio de Janeiro Vierte und darf auf eine Medaille hoffen. Dann beendet ein katastrophaler Ritt ihre Gold-Träume.

Lena Schöneborn wollte einfach nur noch weg. Weinend und ohne Kommentar rannte die Moderne Fünfkämpferin aus dem Stadion. Ein komplett misslungener Ritt und null Punkte im Springreiten beendeten alle Hoffnungen auf das zweite Olympia-Gold nach 2008.

"Damit ist alles aus", sagte die völlig bediente Bundestrainerin Kim Raisner. "Es ist einfach tragisch, dass so etwas hier passiert."

Am Ende wurde Schöneborn enttäuschende 32.. Ihren Rückstand von fünf Minuten und 28 Sekunden vor den abschließenden zwei Disziplinen Laufen und Schießen war zu groß. "Das ist das Schlimmste, was einem passieren kann", sagte Raisner. Bereits 2012 bei Olympia in London war Schöneborn nur unglückliche 15. geworden.

Für eine positive Überraschung sorgte die zweite deutsche Starterin Annika Schleu, die am Ende sogar noch Fünfte wurde. Olympiasiegerin wurde die Australierin Chloe Esposito. Silber ging an die Französin Elodie Couvel, Bronze holte sich die Polin Oktawia Nowacka.

Dabei hatte in Rio für Schöneborn eigentlich alles gut begonnen. Im Fechten zeigte sie einen sehr starken Wettkampf, ging als Zweite in den zweiten Wettkampftag. Im Schwimmen dann der erste Tiefschlag, Schöneborn wurde nur 29.. "Das Schwimmen war eine Katastrophe und ich habe noch keine Erklärung dafür", sagte sie. Dennoch lag Schöneborn vor dem Reiten noch auf dem vierten Platz mit guten Aussichten auf ihre zweite Olympia-Medaille nach 2008.

Doch mit der 13 Jahre alten Stute Legende kam die Athletin aus Troisdorf überhaupt nicht zurecht. Nach vier Verweigerungen war der Wettkampf für sie vorzeitig und ohne Punkte beendet. "Zu Beginn hat sie es noch gut korrigiert, aber dann ging gar nichts mehr", sagte Raisner. Die Pferde im Modernen Fünfkampf werden zugelost.

Legende legte bereits im ersten Durchgang mit anderer Reiterin einen schwachen Auftritt hin, zeigte zwei Verweigerungen. "Da war sie schon gewarnt", sagte Raisner. Doch letztendlich half auch das nichts. Auch die Olympiasiegerin von 2012, Laura Asadauskaite aus Litauen, holte beim Reiten keine Punkte. "Das macht es eigentlich noch schlimmer, Lena hätte wirklich gute Chancen gehabt", sagte die Bundestrainerin.

Schleu war als 19. mit einem Rückstand von einer Minute und zehn Sekunden in den abschließenden Wettkampf gegangen, zeigte dann beim Laufen und Schießen eine ganz starke Leistung. Schon zuvor war ihr im Reiten auf der zehn Jahre alten Stute Catarina ein fast fehlerfreier Ritt gelungen, auch im Fechten und Schwimmen schlug sie sich gut.

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