Prestigeduelle Liga-Duo erneut gegen Frankreichs Handball-Elite

Mannheim · Die Zweifel am internationalen Top-Status der Handball-Bundesliga sind zuletzt leiser geworden - weil die Rhein-Neckar Löwen und Flensburg in den Duellen mit Frankreichs Elite überzeugt haben. Nun stehen die Champions-League-Rückspiele gegen PSG und Montpellier an.

Spielt für Paris St. Germain: Uwe Gensheimer.

Spielt für Paris St. Germain: Uwe Gensheimer.

Foto: Federico Gambarini

Den ersten Schritt haben die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt bereits gemacht.

Aber dass die deutschen Clubs tatsächlich besser sind, als es der international leicht ramponierte Ruf der Handball-Bundesliga zuletzt vermuten ließ, wird sich erst in der zweiten Runde der deutsch-französischen Duelle in der Champions League zeigen. Nach seiner 37:27-Machtdemonstration in der vergangenen Woche tritt der Pokalsieger aus Mannheim am Mittwoch zum Rückspiel der Gruppe A bei Titelverteidiger HB Montpellier an. Meister Flensburg will nach dem späten K.o. zum 28:29-Endstand bei Paris Saint-Germain in eigener Halle Revanche nehmen.

"Wir werden zusammen mit unseren Zuschauern Druck und Begeisterung aufbauen - und dann zwei Punkte holen", kündigte Flensburgs Trainer Maik Machulla an. Schon im Hinspiel der Gruppe B am vergangenen Wochenende hatte der Bundesliga-Tabellenführer lange Zeit mit den Titelfavoriten mitgehalten. Doch dann sorgte Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer kurz vor dem Abpfiff für den Sieg der Franzosen. Ein Erfolg beim zweiten Aufeinandertreffen am Mittwochabend (18.45 Uhr) wäre aber nicht nur für das eigene Wohlbefinden, sondern auch für das Prestige von Bedeutung.

Denn die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga war zuletzt infrage gestellt worden. Gensheimer beispielsweise hatte sich unter anderem aufgrund der Abwanderung einiger Top-Spieler besorgt über die Attraktivität der Liga geäußert. Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen meinte, dass die Bundesliga in der Spitze nicht mehr die beste Liga der Welt sei.

Das jüngste Abschneiden deutscher Clubs in der Champions League bestätigte solche Aussagen: Gleich zweimal nacheinander fehlten die deutschen Topteams zuletzt bei der Heim-Endrunde der Königsklasse in Köln. Stattdessen hatten zuletzt drei französische Teams am Final-Four-Turnier teilgenommen.

Vor allem die Löwen haben nicht erst seit dem klaren Sieg gegen Titelverteidiger Montpellier den Anspruch, es in dieser Spielzeit bis nach Köln zu schaffen. Dank fünf Erfolgen aus den ersten sieben Spielen besitzen die Badener in der Gruppe A beste Aussichten auf eine Top-Platzierung. Vor dem Rückspiel an Frankreichs Mittelmeerküste ist der Bundesliga-Vierte aber dennoch gewarnt.

"Das wird ein komplett anderes Spiel", sagte Kapitän Andy Schmid. "Montpellier wird zuhause viel mehr Aggressivität an den Tag legen." Sollten die Löwen allerdings auch in Montpellier erfolgreich sein und die Flensburger gegen Paris die erhoffte Revanche nehmen, wären das mehr als zwei Punkte auf dem Weg in die K.o.-Phase. Es dürfte beiden Teams auch für den Meisterschaftskampf in der Bundesliga einen großen Schub geben. Schließlich treffen sie am kommenden Montag zum Top-Spiel aufeinander.

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