Eisschnelllauf-DM Kraus schafft Überraschung und entthront Pechstein

Inzell · Claudia Pechstein hat nach gerade überstandener Knöchelverletzung überraschend eine Niederlage gegen eine Konkurrentin aus dem eigenen Land einstecken müssen. Bente Kraus freute sich nach den 3000 Metern beim Titelkampf in Inzell riesig über den Erfolg gegen ihr Vorbild.

 Bente Kraus ist Deutsche Meisterin über 3000 Meter.

Bente Kraus ist Deutsche Meisterin über 3000 Meter.

Foto: Soeren Stache

Eisschnellläuferin Bente Kraus hat die Überraschung geschafft und Claudia Pechstein erstmals bei einem Championat bezwungen.

Die 27 Jahre alte Berlinerin gewann bei den nationalen Meisterschaften in Inzell in guten 4:07,05 Minuten ihren Premierentitel und brach damit die seit drei Jahren anhaltende nationale Siegesserie von Pechstein (4:07,84) über 3000 Meter.

"Claudia war immer mein großes Vorbild. Ich bin glücklich, sie zum ersten Mal geschlagen zu haben", sagte Kraus strahlend nach dem spannenden Rennen. Deutlich zahlte sich bei der Olympia-Zehnten das intensivere Training beim neuen Chefcoach Jan van Veen aus. "Nach den anstrengenden Trainingstagen habe ich so manche Nacht nicht geschlafen. Jetzt passt sich der Körper langsam an", meinte sie.

Die 17 Jahre ältere Pechstein verwies auf die schwierige Vorbereitung mit der Einnahme von Antibiotika nach einer Knöchelentzündung. "Ich musste ja eine ganze Liste von Medikamenten schlucken", sagte sie und kokettierte erneut mir ihrem Alter: "Ich gehe jetzt auf die 50 zu - aber ich kämpfe weiter", meinte sie nach dem verpassten 29. Titel.

Seinen zweiten Sieg in Inzell landete Patrick Beckert. Nach seinem Erfolg über 5000 Meter setzte sich der Erfurter in 1:47,25 Minuten auch über die 1500 Meter durch. Damit war der Langstrecken-Spezialist so schnell wie nie zuvor auf einer Flachlandbahn und verbuchte seinen insgesamt 13. nationalen Titel. "Das zeigt nur, dass ich im Training alles richtig gemacht habe", sagte der Thüringer, der sich außerhalb des Verbands-Trainingskonzepts ganz individuell auf die anstehende Weltcup-Serie vorbereitete.

Ein gelungenes Comeback nach der Geburt ihres Sohnes Arthur feierte seine Vereinsgefährtin Judith Dannhauer, die sich über 500 Meter ihren siebten Meistertitel sicherte. In 38,89 Sekunden erreichte sie exakt die interne Weltcup-Norm. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Die Norm war wichtiger als der Titel", sagte die Sprint-Meisterin, die unter ihrem Mädchennamen Hesse bekannt wurde.

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