Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie fahren Sieg gegen Iserlohn ein

Iserlohn · Nach zwei Niederlagen gelingt den Kölner Haien ein Erfolg gegen Iserlohn. Lange Zeit sah es nicht danach aus. Vor dem schweren Heimspiel gegen München am Sonntag nimmt der Sieg etwas Druck aus dem Kessel.

Die Kölner Haie waren spät dran gewesen. Als in der Eissporthalle am Seilersee die Aufwärmphase bereits begonnen hatte, hockten die Gäste noch immer in ihrer Kabine. Auf dem Weg ins Sauerland war der Mannschaftsbus des KEC im Stauchaos versunken. Satte drei Stunden hatte das Gefährt am Ende gebraucht, um die knapp 100 Kilometer lange Anfahrt über die Autobahn 1 hinter sich zu bringen. Auch auf dem Eis kam die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Peter Draisaitl am Freitagabend lange Zeit nicht ins Rollen. Trotzdem langte es für sie in der Deutschen Eishockey Liga zu einem 3:1 (0:0, 1:1, 2:0)-Erfolg bei den Iserlohn Roosters, der nach zwei Niederlagen in Folge und vor dem schweren Heimspiel am Sonntag (17 Uhr, Lanxess Arena) gegen Serienmeister Red Bull München etwas Druck vom Kessel nimmt.

Es war unspektakulär losgegangen. Beide Teams legten ein ordentliches Tempo vor, richtig große Chancen hatte das erste Drittel aber kaum zu bieten. Haie-Goalie Gustaf Wesslau musste sein ganzes Können lediglich in der achten Minute aufbieten, als er gegen den völlig freien Christopher Fischer rettete. Kölns beste Möglichkeit stammte aus dem Powerplay: Ein Distanzschuss von Colby Genoway flog knapp am langen Pfosten vorbei (15.). Insgesamt machten die Roosters aber den aktiveren Eindruck. Das Bemühen, nach der Entlassung von Rob Daum und der Beförderung des bisherigen Assistenten Jamie Bartman zum neuen Chefcoach eine Reaktion zu zeigen, war ihnen deutlich anzumerken.

Deshalb war das Iserlohner Führungstor in der 23. Minute auch nicht unverdient. Nach einem haarsträubenden Scheibenverlust der Haie in der Vorwärtsbewegung tauchte Justin Florek frei vor dem Kölner Gehäuse auf und arbeitete die Scheibe an Wesslaus ausgefahrenem Schoner vorbei ins Netz (23.). Der KEC wirkte angenockt und etwas konfus. Iserlohn drückte auf das 2:0, das Wesslau mehrfach verhinderte. Die Gäste brachten nach vorne wiederum kaum etwas Zwingendes zustande, weil sie sich zu viele Fehler im Aufbauspiel erlaubten. Kurz vor Ende des Mittelabschnitts wurde es wild: Nachdem die Kölner in Überzahl in einen Konter gelaufen waren, vergaben Fischer und Jon Matsumoto eine Dreifachchance. Im direkten Gegenzug bescherte ein Geniestreich von Fabio Pfohl den Haien den überraschenden Ausgleich. Als Pfohl spürte, dass er nicht richtig angegriffen wurde, zog er zu einem beherzten Sprint an. Auf Höhe der Torlinie angekommen, war der Winkel für ihn eigentlich aussichtslos. Doch Pfohl gelang es auf kunstvolle Weise, die Scheibe mit der Rückhand ins lange Eck, genau unter den Querbalken, zu heben. Es war ein unglaubliches Tor des Kölner Angreifers.

Zwei Minuten nach Beginn des letzten Drittels wurde aus dem Staunen der Mehrheit der 4967 Zuschauer Entsetzen. Nach einem missglückten Bauerntrick von Lucas Dumont staubte Sebastian Uvira am langen Pfosten zur Führung für die Haie ab. Fortan zog sich Draisaitls Team noch weiter zurück. Im Gegensatz zur 2:3-Niederlage nach Verlängerung im Derby gegen Düsseldorf ging die Kölner Ergebnisverwaltung diesmal aber gut. Was vor allem ein Verdienst von Gustaf Wesslau war. Der Schwede im Tor des KEC lief in der Iserlohner Schlussoffensive zur Höchstform auf. Ein abgefälschter Distanzschuss von Morgan Ellis machte 87 Sekunden vor Schluss schließlich den Kölner Erfolg endgültig klar. „Wir haben uns nicht leicht getan. Es war ein hart erarbeiteter Sieg“, erklärte Sebastian Uvira.

Köln: Wesslau; Ellis, Sulzer; Potter, Zerressen; D. Tiffels, Madaisky; Schütz, Genoway, R. Jones; Akeson, Pfohl, Hanowski; Dumont, Zalewski, Uvira; Oblinger, Hospelt, Köhler. – SR.: Schukies/Schütz. – Zuschauer: 4967 (ausverkauft). – Tore: 1:0 Florek (22:28), 1:1 Pfohl (37:29/Schütz, Akeson/PP1), 1:2 Uvira (41:35/Dumont, Zalewski), 1:3 Ellis (57:33/Zalewski, Dumont). – Strafminuten: Iserlohn 10; Köln 22.

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