5:2 Sieg der Haie Köln gleicht in den Playoffs gegen Ingolstadt aus

Ingolstadt · Der ERC Ingolstadt hat in eigener Halle den vorzeitigen Halbfinaleinzug gegen die Kölner Haie verpasst, die dank eines 5:2 (3:0, 0:2, 2:0) in der Serie zum 3:3 ausglichen.

Mark Mahon kann sich auf sein Baugefühl verlassen. Als vor zwei Wochen wenig dafür sprach, dass die Kölner Haie das Playoff-Viertelfinale um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft überstehen könnten, erinnerte der KEC-Sportdirektor an 2014. Ausgerechnet die verlorene Finalserie gegen den ERC Ingolstadt gab ihm angesichts eines 0:2-Rückstandes in der aktuellen „best of seven“-Serie gegen die Schanzer Hoffnung. Vor fünf Jahren hatten nämlich die Panther zum Auftakt zweimal verloren und hielten nach sieben Spielen trotzdem den Meisterpokal in ihren Händen. „Vielleicht geht es diesmal andersherum“, orakelte Mahon nach Spiel zwei. Die Möglichkeit besteht. Dank einer starken Teamleistung und des überragenden, dreifachen Torschützen Felix Schütz glichen die Kölner die Serie am Freitagabend in Ingolstadt zum 3:3 aus. Der 5:2 (3:0, 0:2, 2:0)-Erfolg bedeutet, dass die Entscheidung über den Seriensieg am Sonntag in der Lanxess Arena wie 2014 also erst im siebten Spiel fällt.

Während KEC-Coach Dan Lacroix nach zwei starken Leistungen und dem jüngsten 4:2-Heimsieg keinen Grund sah, etwas an der Zusammensetzung seiner Reihen zu ändern, wirbelte sein Gegenüber Doug Shedden seine Sturmformationen kräftig durcheinander. Zudem konnte der ERC-Trainer wieder auf den am Sonntag gesperrten Ville Koistinen zurückgreifen. Der finnische Verteidiger stand gleich im Fokus. Erst unterband er einen Zwei auf Eins-Konter der Haie (2.), dann hatte er das 1:0 auf dem Schläger (3.). Der Lärmpegel in der mit 4815 Zuschauern ausverkauften Saturn Arena stieg gleich auf ein ohrenbetäubendes Level an. Anstatt sich davon beeindrucken zu lassen, antworteten die Hie cool und beendeten den Krach mit drei Toren.

Es war die bislang punktetechnisch hinterher hinkende Reihe mit Rok Ticar und Felix Schütz, die sich zeigte. Dan Lacroix hatte den beiden Alexander Oblinger zur Seite gestellt, der bislang eine gute Serie spielt. Ein kluger Schachzug des Kanadiers. Nicht nur, weil Oblinger sein Team auf Vorlage von Schütz nach einem Bauerntrick per Rückhandschlenzer zum 1:0 früh auf den richtigen Weg brachte (5.). Der Ex-Panther riss auch seine beiden Nebenleute mit. Im ersten Powerplay des KEC hebelte Ticar die ERC-Defensive mit einem Querpass aus, den Schütz verwertete (11.). Weil es so schön war, nutzte Schütz auch die zweite Überzahl zum 3:0. Diesmal hatte ihm Fabio Pfohl die Scheibe aufgelegt (14.). Jetzt waren nur noch die Haie-Fans zu hören.

Shedden reagierte und wechselte auf der Torhüter-Position. Timo Pielmeier kam zum zweiten Drittel für Jochen Reimer. Die Haie zogen sich zurück und wurden durch einen Verzweiflungsschuss von Benedikt Kohl für ihre Passivität bestraft (27.). Das 1:3 genügte, um Ingolstadt neues Leben einzuhauchen und Köln vollends den Faden verlieren zu lassen. Als Brett Olson in Überzahl auf 2:3 verkürzte (34.), war die Partie wieder so offen, dass Patrick Cannone fast den Ausgleich erzielt hätte. Der starke KEC-Goalie Gustaf Wesslau war aber zur Stelle (34.).

Die Haie, bei denen Oblinger verletzt ausschied (38.), mussten von der Strafbank wegbleiben und einen Weg aus ihrem Verwaltungsmodus finden. Zunächst aber rettete Wesslau in Unterzahl gegen Thomas Greilinger (41.), dann schubste Pfohl per Schlittschuh den Puck von der Linie (42.). Erst danach fanden die Kölner über gewonnene Zweikämpfe in der Defensive ihre Linie wieder. Und sie hatten einen Felix Schütz in Höchstform. Mit dem erst zweiten Torschuss im Schlussdrittel traf der Nationalspieler zum 2:4 (55.). Ingolstadt zettelte noch eine Schlägerei an (56.), um ein Zeichen in Richtung Spiel sieben zu setzen. Das tat aber auch Jason Akeson mit dem 2:5 (59.). Am Sonntag müssten die Haie gewinnen – zumindest wenn es nach Mark Mahons Bauchgefühl geht.

Köln: Wesslau; D. Tiffels, Després; Ellis, Müller; Madaisky, Zerressen; Ugbekile; Akeson, Genoway, F. Tiffels; Zalewski, Pfohl, Jones; Oblinger, Ticar, Schütz; Dumont, Hospelt, Hanowski. – SR.: Rohatsch/Piechaczek. – Zuschauer: 4815. – Tore: 0:1 Oblinger (4:15/Schütz, Ellis), 0:2 Schütz (11:00/Ticar, Pfohl, PP1), 0:3 Schütz (13:01/Pfohl, Ticar, PP1), 1:3 Kohl (26:38/Koistinen), 2:3 Olson (33:07/Greilinger, Kelleher, PP1), 2:4 Schütz (54:01/Ticar, Ellis), 2:5 Akeson (58:22/ENG). – Strafminuten: Ingolstadt 18+ 10 Sullivan +Spieldauer Mashinter; Köln 22+ 10 Genoway.

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