Kölner Haie gegen Eisbären Berlin Haie verlieren in der Verlängerung 0:1

KÖLN · In den Eishockey-Playoffs liegen die Dinge so eng beieinander, dass es die Kleinigkeiten sind, die entscheiden. Im zweiten Spiel der Viertelfinalserie zwischen den Kölner Haien und den Eisbären Berlin war es sogar nur eine winzige Kleinigkeit.

Nach 2:40 Minuten der Verlängerung war es Laurin Braun, der die von Ex-Haie-Coach Uwe Krupp betreuten Gäste aus der Hauptstadt mit dem entscheidenden 1:0 (0:0, 0:0, 0:0, 1:0) in die Serie zurückbrachte und vor Spiel drei am Sonntag in Berlin im Modus „best of seven“ zum 1:1 ausglich.

Nach ihrem 3:0-Erfolg in Spiel eins bei den Berlinern waren sich die Kölner in ihrer Einschätzung einig. In Spiel zwei würden die Eisbären anders auftreten. Personell erfüllte sich diese Vermutung, weil Coach Uwe Krupp Laurin Braun gegen Sven Ziegler tauschte. Und auf dem Eis zeigten die Hauptstädter den Willen, es nicht nur viel schneller sondern auch körperlich robuster angehen als am vergangenen Dienstag zu lassen. So sahen die 12576 Zuschauer eine ebenso rasante wie umkämpfte Auseinandersetzung, ohne dass sich dabei irgendein Vorteil für eines der beiden Teams entwickelte.

Philip Gogulla prüfte gleich mal Eisbären-Keeper Petri Vehanen (1.) und annoncierte die Gefahr, die die Paradereihe der Haie mit Gogulla, Johannes Salmonsson und Patrick Hager auszustrahlen weiß. Auf der anderen Seite war es der als KEC-Neuzugang gehandelte Barry Tallackson, der das Können von Gustaf Wesslau zweimal kurz hintereinander herausforderte (5.). Dieser Schwede im Haie-Kasten besitzt aber ausreichend Qualität. Auch im Stellungsspiel, als er seine Kelle vor dem einschussbereiten Julian Talbot spektakulär ausfuhr (7.).

Insgesamt aber blieben Torchancen Mangelware, weil beide Teams sich wie erwartet auf die Defensive konzentrierten und hier die Vorgaben ihrer Trainer äußerst diszipliniert umsetzten. Das setzte sich im zweiten Viertel noch intensiver fort. So verzeichnete Berlin nur eine klare Torchance durch Marcel Noebels (22.) und blieb im zweiten Spiel auch nach insgesamt 100 Spielminuten gegen Wesslau ohne Torerfolg. Das kann einen schon zur Verzweiflung bringen.

Eine solche fühlen aber auch die Kölner, wenn sie in Überzahl ran dürfen. Vier Gelegenheiten sammelte der KEC in den ersten beiden Abschnitten, ohne Nutzen daraus ziehen zu können. Am nächsten dran war Per Aslund, als er die frei vor dem Eisbären-Tor springende Scheibe mit der Rückhand nur so schwach und ungenau traf, dass Berlins Goalie Petri Vehanen sie noch herauskratzen konnte (35.). Auch der nach seinem Armbruch und 14 Spielen ins KEC-Team zurückgekehrte Ryan Jones konnte nichts an der Torlosigkeit ändern.

Die Dinge spitzten sich zu und die Haie sie in die Hand. Alexander Sulzer (46.), Dragan Umicevic (48.) und Jean-Francois Boucher (51) schnupperten an der Entscheidung, fanden ihren Meister aber in dem vorzüglichen Vehanen, der Gustaf Wesslau in nichts nachstand. So fehlte auch nach 60 regulären Minuten ein Tor und es stand fest, dass im „sudden death“ auch nur noch eines fallen sollte.

Nach 16 Sekunden der Verlängerung knallte Aslund den Puck zunächst ans Berliner Lattenkreuz. Und weil die Dinge in den Playoffs so eng beieinander liegen fiel das Tor auf der anderen Seite. Nach einem Fehler von Sulzer durfte Laurin Braun losstürmen und die Eisbären nach 2:40 Minuten der Extrazeit erlösen. Krupps Joker hatte gestochen.

Köln: Wesslau; Lalonde, Syvret; Müller, Eriksson; Sulzer, Ankert; Lüdemann; Boucher, Falk, Aslund; Gogulla, Hager, Salmonsson; Jones, Weiß, Umicevic; Zerressen, Latta, Ohmann. – SR.: Brüggemann/Krawinkel. – Zuschauer: 12576. – Tore: 0:1 L. Braun (62:40). – Strafminuten: Köln 8; Berlin 18.

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