Kölner Haie Haie reisen trotzig nach Wolfsburg

KÖLN · In Spiel vier der Playoff-Viertelfinalserie gegen Wolfsburg stehen die Kölner Haie unter Druck. Gefragt sind in erster Linie die Führungsspieler um Christian Ehrhoff.

 Auf dem Sprung ins Haie-Team: Ob Stürmer Johannes Salmonsson am Mittwoch in Wolfsburg auflaufen wird, entscheidet sich allerdings erst kurz vor Spiel vier der Viertelfinalserie.

Auf dem Sprung ins Haie-Team: Ob Stürmer Johannes Salmonsson am Mittwoch in Wolfsburg auflaufen wird, entscheidet sich allerdings erst kurz vor Spiel vier der Viertelfinalserie.

Foto: Benjamin Horn

Eine 0:4-Heimniederlage lässt eigentlich keine positiven Gefühle zurück. Zumal die Leistung der Kölner Haie am vergangenen Sonntag im dritten Spiel der Playoff-Viertelfinalserie „best of seven“ gegen die Wolfsburg Grizzlys jenseits der Grenze des Ertragbaren lag. Die Deutlichkeit des Ergebnisses und das eigene sportliche Versagen aber sind nun genau die Dinge, aus denen die KEC-Profis für das vierte Spiel am Mittwoch beim Vizemeister (19.30 Uhr/live auf telekomeishockey.de) Trotz und Motivation entwickelt haben. Nach einem freien Montag und einem guten Training am Dienstag bestiegen die Kölner Eishockeyspieler jedenfalls mit viel Optimismus und Hoffnung auf Besserung ihren Mannschaftsbus.

„Uns ist allen klar, dass wir auf dieses Spiel eine Reaktion zeigen müssen. Und wir haben alle die Hoffnung, dass es gut ist, dass wir so klar verloren haben und so richtig schlecht gespielt haben.“ Haie-Kapitän Moritz Müller suchte mit dieser Aussage auch den Vergleich zum letzten Spiel des Jahres 2016, als die Kölner in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga mit 0:6 in Bremerhaven untergegangen waren und danach aufgerüttelt eine Serie mit zehn Siegen in elf Januar-Spielen hinlegten. „Man kann nicht in der Vergangenheit leben, aber man kann aus ihr lernen“, lautet deshalb der Ansatz von Haie-Manager Mark Mahon. Für Spiel vier der Serie bedeutet dies nichts anderes für den KEC, als Strafen zu vermeiden, besser Unterzahl und mehr Überzahl zu spielen, mehr Schlittschuh zu laufen und insgesamt cleverer aufzutreten.

„Wir müssen unser Kurzzeitgedächtnis aktivieren und das 0:4 abhaken. Es steckt genug Qualität in dieser Mannschaft, und ich glaube an die mentale Stärke unseres Teams“, gibt sich Mahon optimistisch. Vor einem Jahr steckte das Team von Trainer Cory Clouston übrigens in einer ähnlichen Situation, als es in der Viertelfinalserie gegen die Eisbären Berlin nach einer deprimierenden 1:5-Niederlage vor Spiel vier mit 1:2 in der Serie zurücklag. Dieses gewannen die Haie dann mit 4:0, um schließlich nach sieben Partien mit 4:3 zu triumphieren. So bitter eine solche 0:4-Heimniederlage auch ist, sie bleibt unter dem Strich immer nur ein Spiel einer Serie.

Personeller Veränderungen

Sicher ist ferner, dass Cory Clouston für den zweiten Auftritt in der Eis Arena Wolfsburg nach dem 1:3 am vergangenen Freitag personelle Veränderungen vornehmen wird. Nach einer erneut schwachen Vorstellung steht vor allem Max Reinhart auf der Kippe. Sollte der noch etwas angeschlagene Johannes Salmonsson bis Mittwoch ohne Risiko einsetzbar sein, dürfte der 24-jährige Kanadier erstmals in dieser Saison neben Torsten Ankert und Marcel Ohmann auf der Tribüne sitzen. Dorthin kehrt auch Jean-Francois Boucher nach zuletzt zwei Einsätzen zurück, weil Nick Latta wieder fit ist und die vierte Sturmreihe der Kölner als Center aufs Eis führen wird.

Gefragt sind aber in erster Linie die bislang in der Serie nicht zur Geltung kommenden Führungsspieler wie Christian Ehrhoff, Frederik Eriksson, Patrick Hager, Ryan Jones oder Kai Hospelt. „Wir haben genug Erfahrung und genug Führungskraft“, meint Mark Mahon. Entgegenkommen könnte den Haien auch die Schiedsrichteransetzung: Lars Brüggemann und Andre Schrader pfiffen auch Spiel eins der Serie, das der KEC mit 2:1 gewann.

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