Schwacher Auftritt der Kölner Haie kassieren gegen Straubing weitere Niederlage

Köln · Gegen die Straubing Tigers mussten die Kölner die dritte Heimniederlage 0:1 (0:0; 0:1; 0:0) hinnehmen. Vor nur 8000 Zuschauern enttäuschten die Gastgeber auf ganzer Linie.

Die Kölner Haie haben vor der Saison 2018/19 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ein paar allgemeine Ziele formuliert. Keine Platzierung, keine Meisterschaftsambitionen sondern als Team Leidenschaft und Willen zeigen, gaben die Verantwortlichen als oberste Maxime aus. Nach fünf Spieltagen der noch jungen Spielzeit bleibt festzuhalten, dass die Haie auf dem Eis große Probleme haben, die Forderungen umzusetzen und so die Herzen der Zuschauer nach den Enttäuschungen des vergangenen Jahres zurückzugewinnen.

Am Freitagabend setzte es mit dem 0:1 (0:0, 0:1, 0:0) gegen Außenseiter Straubing Tigers schon die dritte Niederlage im vierten Heimspiel. Was noch schwerer wiegen dürfte: Vor wieder nur 8000 Zuschauern in der halbleeren Lanxess Arena enttäuschten die Gastgeber auf der ganzen Linie. So dürfte das Team von Peter Draisaitl weder Punkte noch Fans dazu gewinnen. Das Spiel endete jedenfalls mit einem gellenden Pfeifkonzert der KEC-Fans.

Natürlich stellte sich zunächst die Frage, wie die Haie den neuerlichen Verletzungsschock wegsteckten. Am vergangenen Samstag hatten sich die Kölner noch über die Verpflichtung von Nationalspieler Frederik Tiffels gefreut, am Mittwoch wussten sie dann, dass der 23-Jährige mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel erst ein mal vier Wochen neben der anderen Topverpflichtung Marcel Müller auf der Ausfallliste steht. Ein Debüt bekamen die Zuschauer trotzdem zu sehen. Weil KEC-Trainer Peter Draisaitl auch auf Routinier Kai Hospelt (Leistenbeschwerden) verzichten musste, kam Mick Köhler zu seinem ersten DEL-Einsatz. Der im eigenen Nachwuchs ausgebildete Youngster lief neben Alexander Oblinger und Lucas Dumont in der vierten Reihe auf.

Köhler konnte sicher am wenigsten dafür, dass bei den Haien von Beginn an wenig bis nichts zusammenlief. Vor allem im Angriff blieben die Hausherren fast alles schuldig. Zu wenig Tempo, keine Kreativität oder Überraschungsmomente – das sah alles sehr hölzern aus. Die sicherlich nicht zu den Topteams der DEL zählenden Straubinger hatten wenig Mühe, sich auf die Offensivaktionen des KEC einzustellen. Selbst in Unterzahl gerieten die Tigers nicht in Bedrängnis. In ihren drei Powerplays brachten die Kölner genau einen Torschuss von Morgan Ellis zustande, der genau gesagt sogar neben dem Tor landete (28.).

Die Partie stand zu diesem Zeitpunkt noch 0:0. Die Gründe dafür waren das eher überschaubare Niveau und Gustaf Wesslau. Der Haie-Torwart bewahrte seine Farben mehr als einmal vor einem Rückstand. Der Schwede blieb gegen Antoine Laganiere (5.) ebenso Sieger wie bei einer Straubinger Dreifachchance (10.) oder gegen Stefan Loibl (22.). Die Tigers hatten die klar besseren Möglichkeiten und sich deshalb auch das erste Tor in einem wirklich langweiligen Spiel verdient. Nach einem schnellen Vorstoß über den aus Nürnberg gekommenen Marco Pfleger und Mitchell Heard verloren die Kölner den aufgerückten Marcel Brandt aus den Augen, so dass der Verteidiger völlig blank stehend von links Wesslau zum 0:1 bezwingen konnte (37.). Die 20 aus Niederbayern angereisten Fans waren aus dem Häuschen, denn Straubing ist in Köln immer noch ein Außenseiter.

Diese Zeiten könnten in dieser Saison ein Ende finden, denn der achtfache Meister aus Köln fand auch im Schlussabschnitt gegen die noch titellosen Straubinger nicht in die Spur. Dabei lagen die Hoffnungen der Haie gerade auf dem dritten Drittel, hatten sie da doch gegen Augsburg und in Bremerhaven ihre bislang besten Leistungen gezeigt. Die letzten 20 Minuten begannen aber mit einer Strafe gegen Steve Pinizzotto (43.) und der nächsten Großchance für die Gäste durch Laganiere (48.). Wesslau war wieder auf dem Posten. Vom KEC kam nach vorne außer einem Versuch von Dumont weiter nichts. Zu langsam, zu kompliziert und einfallslos agierten die Kölner. Es fehlte schlichtweg an Qualität. Auch als Draisaitl Wesslau für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, passierte nichts mehr. Coach Peter Draisaitl fand klare Worte: „Heute haben wir zum ersten Mal ausgesehen wie ein Haufen von Einzelspielern. Da war viel Frust und Undiszipliniertheit und nur wenig System. Da Spiel war mental nicht so vorbereitet, wie es hätte sein müssen.“ Am Sonntag (14 Uhr/Telekom Sport) können die Haie versuchen, es bei Meister RB München besser zu machen.

Köln: Wesslau; Viklund, Tiffels; Müller, Ellis; Zerressen, Potter; Madaisky; Hanowski, Pfohl, Schütz; Uvira, Genoway, Akeson; Pinizzotto, Zalewski, Jones; Dumont, Oblinger, Köhler.
SR.: Howard/Schukies.
Zuschauer: 8013.
Tor: 0:1 Brandt (36:27).
Strafminuten: Köln 2; Straubing 6.

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