Jubel bei deutschen Fechtern Bonner löst mit Herrenflorett-Team das Olympiaticket

Bonn · Die deutschen Florettfechter haben sich beim letzten Qualikationsturnier für die Olympischen Spiele qualifiziert. Unter ihnen ist André Sanita aus Bonn, der sich nun auf seine erste Olympia-Teilnahme freuen darf.

 So jubelte André Sanita 2016 nach dem Gewinn von EM-Bronze. Über die erstmalige Teilnahme an den Olympischen Spielen hat sich der OFC-Fechter in Kairo nicht weniger gefreut.

So jubelte André Sanita 2016 nach dem Gewinn von EM-Bronze. Über die erstmalige Teilnahme an den Olympischen Spielen hat sich der OFC-Fechter in Kairo nicht weniger gefreut.

Foto: DFBFechten/Augusto Bizzi/DFBFechten

Riesenjubel bei den deutschen Florettfechtern: Beim letzten Qualifikationsturnier um die Teilnahme an den Olympischen Spielen löste die Nationalmannschaft mit dem Bonner André Sanita das Ticket für Tokio. Der Fechter des OFC Bonn ist damit erstmals beim größten Sportereignis der Welt dabei. „Ich freue mich riesig“, sagte Sanita. Mit ihm freuen sich seine Teamkollegen, darunter Peter Joppich, der viermalige Weltmeister aus Koblenz, Luis Klein vom FC Tauberbischofsheim und der Düsseldorfer Benjamin Kleibrink, Olympiasieger von 2008 in Peking, damals noch für den OFC Bonn aktiv.

Ohne den verletzten Kleibrink kam die deutsche Équipe in Kairo zwar nur auf Rang elf, doch die erste Voraussetzung für den Sprung nach Tokio war schon erfüllt. Durch die Ergebnisse bei den vergangenen Qualifikationsturnieren hatten sich Sanita und Co. als viertbeste europäische Mannschaft etabliert.

Das alleine hätte aber nicht gereicht. Das Zünglein an der Waage spielten die Russen. Der Qualifikationsmodus sieht vor, dass sich die vier besten Mannschaften der Rangliste direkt für Tokio qualifizieren – unabhängig von der Nationalität. Dahinter stellt jeder der vier Fechtkontinente einen weiteren Teilnehmer. Für Europa wären die Deutschen vor Kairo nicht qualifiziert gewesen, weil Russland aus dem Top-Quartett gefallen war. Dazu gehörten die USA, Frankreich, Italien und Hongkong. Die Russen belegten den einzig noch verbliebenen europäischen Olympiaplatz.

„Dass das in Kairo so aufgeht, hätte niemand erwartet. Vor allem, weil Russland auf Italien gestoßen ist“, berichtete Sanita. Zudem waren die Russen, die bereits sicher für Olympia qualifziert waren, mit einem sehr jungen Team angereist. „Dass sie so weit kommen, damit war nicht zu rechnen“, stellte Schreck fest. „Aber es hat uns geholfen, dass auch andere Mannschaften mit einem B-Team antraten, zum Beispiel die Franzosen.“

Die Russen setzten sich im Viertelfinale gegen Italien durch, besiegten dann auch Frankreich und verloren erst im Finale gegen die USA. Damit hatten sie Hongkong aus den Top Vier der Rangliste verdrängt. Sanita: „Natürlich ist es überraschend, aber wir haben es uns auch verdient. Die Silbermedaille bei der EM war enorm wichtig.“ Dieser Erfolg und der Viertelfinaleinzug bei der WM waren für Bundestrainer Schreck die Grundlage dafür, „dass wir die restliche europäische Konkurrenz hinter uns gelassen haben. Am Ende hatten wir ein wenig Glück, doch wir haben uns das erarbeitet“. Entsprechend wurde der Erfolg noch in der Hotel-Lounge gebührend gefeiert.

Jetzt freut sich Sanita auf die Spiele in Tokio. Da er zu den drei deutschen Topfechtern gehört, wird er im Einzel starten dürfen. Schreck wird nun seine Nominierungsvorschläge machen. Er wird neben Sanita sicherlich Joppich und Kleibrink für Einzel und Mannschaft sowie Klein als Ersatzfechter nominieren. „Das letzte Wort hat aber der Deutsche Olympische Sportbund“, wollte Schreck der endgültigen Nominierung nicht vorgreifen.

Bester Deutscher in Kairo war Sanita mit Platz 24. Der 27-Jährige überstand die Poolrunde ohne Niederlage und qualifizierte sich direkt für die Hauptrunde der besten 64. Dort schlug er zunächst den Franzosen Vincent Simon souverän mit 15:4. Gegen den US-Amerikaner Alexander Massialas, olympischer Silbermedaillengewinner 2016 in Rio, verlor er aber dann klar mit 6:15. „Ich war gut drauf, aber der Fechtstil von Massialas liegt mir überhaupt nicht“, sagte Sanita.

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