Weltcup in Sigulda Doppel-Coup von Friedrich im Zweierbob

Sigulda · Perfekter Start für Francesco Friedrich in die nacholympische Saison. Mit zwei verschiedenen Anschiebern gelangen ihm gleich zwei Zweierbob-Siege. Eine Überraschung gelang Weltcup-Debütant Christoph Hafer. Und auch eine Olympiasiegerin war zum Auftakt sehr zufrieden.

 Francesco Friedrich und Martin Grothkopp rasen im Eiskanal von Sigulda zum Sieg.

Francesco Friedrich und Martin Grothkopp rasen im Eiskanal von Sigulda zum Sieg.

Foto:  Roman Koksarov/AP

293 Tage nach seinem olympischen Doppelsieg in Pyeongchang ist Bobpilot Francesco Friedrich mit einem zweifachen Coup in die neue Weltcupsaison gestartet.

Nur 24 Stunden nach seinem Auftaktsieg in Sigulda raste der Oberbärenburger am Sonntag mit Anschieber Martin Grothkopp zum Erfolg, nachdem er zuvor mit Debütant Alexander Schüller gewann. Für den perfekten Saison-Auftakt hatte Mariama Jamanka gesorgt, die bereits am Freitag den ersten Weltcup-Sieg ihrer Karriere eingefahren hatte.

Bei deutlich wärmeren Temperaturen kam Friedrich allerdings nicht an seinen Start- und Streckenrekord von 4,82 und 49,86 Sekunden am Samstag heran. Im zweiten Rennen verwies er mit neuen Kufen am FES-Schlitten die Letten Oskars Kibermanis/Matiss Miknis mit sechs Hundertstelsekunden Vorsprung auf Rang zwei.

"Am Anfang haben wir die Strecke nicht so gemocht, es hat nur gerumpelt und gepoltert. Wir haben uns reingefuchst und das Material gut vorbereitet. Im zweiten Lauf haben wir die Passage unten richtig gut getroffen, da zog unser Schlitten richtig gut", meinte Friedrich und spekulierte: "Wenn wir verletzungsfrei bleiben, wird es eine gute Saison." Auch Cheftrainer René Spies erkannte den Schlüssel zum Erfolg sofort: "Er hat im unteren Teil die Ideallinie gefunden und somit den Doppel-Erfolg abgesichert."

Überraschungs-Dritter wurde Weltcup-Debütant Christoph Hafer mit Tobias Schneider (beide BC Bad Feilnbach) an der Bremse. "Ich bin vollkommen zufrieden, der Tobi hat einen guten Job gemacht da hinten. Wir hatten auch etwas an der Sitzposition geändert - saßen daher etwas tiefer - vielleicht war das der ausschlaggebende Punkt für die Podestplatzierung", sagte Hafer.

Der Olympia-Zweite im Viererbob, Nico Walther aus Oberbärenburg, kam mit seinem neuen Magdeburger Anschieber Paul Krenz auf Rang vier. "Nico hatte sich vom Material sicherlich etwas mehr versprochen", betonte Spies. Walther nahm es nach guten Fahrleistungen auf der anspruchsvollen Bahn gelassen: "Das gehört zu diesem frühen Zeitpunkt dazu, wir wollen bei der WM den schnellsten Schlitten haben, nicht beim ersten Rennen."

Schon am Samstag hatte der viermalige Zweierbob-Weltmeister Friedrich den Lokalmatadoren Kibermanis mit 0,42 Sekunden distanziert. Walther wurde Sechster, Hafer mit Issam Ammour an der Bremse Siebter. "So ein Doppel-Olympiasieg nimmt den Druck des Erfolges, obwohl der Franz eigentlich immer entspannt ist", sagte Spies und lobte vor allem die tollen Startzeiten mit Junioren-Weltmeister Schüller, der seit diesem Winter neu im Friedrich-Team ist. Mit der Verpflichtung leitete der 28-jährige Vorzeigepilot zugleich die Verjüngung in seinem Team mit Blick auf Olympia 2022 in Peking ein.

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