30:14 gegen Kosovo Deutsche Handballer siegen klar in der EM-Qualifikation

Pristina · Deutschlands Handballer gewinnen das zweite EM-Qualifikationsspiel im Kosovo klar und verdient. Überzeugend ist der Auftritt im letzten Pflichtmatch vor der Heim-WM im Januar aber nicht immer.

 Nach dem letzten Spiel in der WM-Qualifikation beginnt für Bundestrainer Christian Prokop die Planung für das Heim-Turnier 2019.

Nach dem letzten Spiel in der WM-Qualifikation beginnt für Bundestrainer Christian Prokop die Planung für das Heim-Turnier 2019.

Foto: Rolf Vennenbernd

Die letzte Pflichtaufgabe ist erledigt, jetzt kann die Heim-WM kommen: Die deutschen Handballer haben ihr EM-Qualifikationsspiel beim krassen Außenseiter Kosovo klar mit 30:14 (15:5) gewonnen und biegen nun auf die Zielgerade zur WM-Eröffnung am 10. Januar in Berlin ein.

Kapitän Uwe Gensheimer und Franz Semper waren vor rund 2300 Zuschauern in Pristina mit jeweils vier Treffern die besten Werfer der DHB-Auswahl, bei der es aber gerade im Offensivspiel einige Male haperte.

"Mit der Abwehrleistung bin ich sehr zufrieden. Aber sicherlich haben wir in puncto Chancenverwertung noch Steigerungspotenzial", sagte Bundestrainer Christian Prokop. Nach dem zweiten Sieg im zweiten Qualifikationsspiel für die EM 2020 darf sich der 39-Jährige über den ersten Platz in der Gruppe 1 freuen. Getrübt wurde der Erfolg allerdings von den Verletzungen von Jannik Kohlbacher und Julius Kühn, die beide vorzeitig vom Feld mussten. "Ich hoffe, dass sich Jannik und Julius nicht schwerer verletzt haben", sagte Rechtsaußen Tobias Reichmann.

Im Fokus des Bundestrainers steht aber schon jetzt die WM. Als sportlicher Gradmesser taugte das letzte Pflichtspiel vor Beginn des Turniers zwar nicht. Dennoch war die Partie für einige Wackelkandidaten die letzte Chance, sich dem Bundestrainer in einem Länderspiel für einen Platz im vorläufigen WM-Kader zu empfehlen. Denn am 10. Dezember wird Prokop sein 28er-Aufgebot für die gemeinsam von Deutschland und Dänemark ausgerichtete WM nominieren. Vor dem Start ins Turnier muss er seinen Kader noch auf 16 Spieler reduzieren. Ihr erstes WM-Testspiel bestreitet die DHB-Auswahl am 12. Dezember in Rostock gegen Polen.

In Form für die WM präsentierte sich der Europameister von 2016 beim ersten Spiel einer DHB-Auswahl im Kosovo allerdings zunächst nicht. Vor allem im Offensivspiel haperte es im ersten Durchgang, was sich in einigen Fehlpässen und Fehlwürfen äußerte. Der Außenseiter war nach drei Minuten sogar mit 1:0 in Führung gegangen. Im Anschluss aber drehte die DHB-Auswahl das Spiel, doch wie sehr sie zunächst im Angriff schwächelte, zeigte sich vor allem zwischen der 13. und 20. Minute, als ihr kein einziger Treffer gelang. Dass der Gastgeber in dieser Phase den Abstand nicht verringerte, lag auch am erneut starken Torhüter Andreas Wolff.

Im Anschluss aber steigerte sich Prokops Mannschaft ein wenig, weil sie nun mit mehr Tempo agierte. Empfehlen konnte sich unter anderem Kreisläufer Jannik Kohlbacher, der kurz nach seiner Hereinnahme bereits drei Treffer auf dem Konto hatte, anschließend aber verletzt vom Feld musste. Auch der nachnominierte Steffen Fäth überzeugte auf der Spielmacher-Position und sammelte mit Blick auf die Kader-Nominierung Pluspunkte.

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