Deutsche Eishockey-Liga Kölner Haie brauchen gegen Mannheim ein Wunder

Köln · Entscheidendes Spiel für den die Kölner Haie gegen Adler Mannheim: Entweder sie siegen oder es droht das Playoff-Aus. Acht Stammkräfte fehlen dem KEC.

 Siegen oder fliegen: Für die Haie um Lukas Dumont (vorn) geht es um alles.

Siegen oder fliegen: Für die Haie um Lukas Dumont (vorn) geht es um alles.

Foto: imago images

Jetzt müssen sich die Kölner Haie selbst übertreffen. Nachdem es ihnen im Playoff-Viertelfinale als erst zweitem Team in der DEL-Historie gelungen war, gegen den ERC Ingolstadt einen 1:3-Serienrückstand zu drehen, liegen die Kölner seit Sonntag und der 0:4-Niederlage im Halbfinale gegen die Adler Mannheim sogar mit 0:3 hinten. Es wäre ein historisches Ereignis, wenn das Team von Coach Dan Lacroix dieses Eishockey-Wunder bewerkstelligt, denn eine solche Wende hat es in der DEL tatsächlich noch nicht gegeben. „Die Situation ist nicht gerade toll, aber auch nicht unmöglich. Noch haben wir die Serie nicht verloren“, gab sich KEC-Stürmer Freddy Tiffels trotz des drohenden „Sweep“ (0:4 in einer „best of seven“-Serie) kämpferisch. Wie viel die Hoffnung des Nationalspielers wert ist, wird sich schon am Dienstag zeigen, wenn Mannheim in der Lanxess Arena (19.30 Uhr) in Spiel vier den ersten seiner vier Matchpucks verwerten kann

Realistisch gesehen, dürfte es den Haien schwerfallen, den Top-Titelfavoriten und überlegenen Hauptrundensieger noch einmal in Gefahr zu bringen. Da sind zum einen vor allem die vielen Ausfälle. Obwohl Stammtorwart Gustaf Wesslau nach zwei Spielen Krankheitspause am Sonntag zurückkehrte, werden Dan Lacroix am Dienstag bis zu acht potenzielle Stammkräfte fehlen. Zu den Langzeitverletzten Steve Pinizzotto, Marcel Müller, Alexander Sulzer und Corey Potter gesellten sich in den Playoffs Sebastian Uvira (schwere Muskelverletzung), Alexander Oblinger (Achillessehnenriss) und Felix Schütz (Kreuzbandriss). Nur bei Müller und Sulzer besteht leise Hoffnung auf ein Comeback. Eine Pechsträhne sondergleichen: „Darüber reden wir nicht. Verletzungen gehören zum Eishockey“, sagte KEC-Manager Mark Mahon nüchtern. Zudem wird Verteidiger Simon Després fehlen, den die DEL am Montag nach seiner Matchstrafe am Sonntag in Mannheim automatisch für ein Spiel gesperrt hat.

Anstatt zu jammern lobte Mahon aber lieber den unbändigen Willen und starken Charakter der Mannschaft. „Ich bin sehr stolz darauf, wie selbstbewusst und kämpferisch sich das Team präsentiert hat. Das erste Drittel in Spiel drei war vielleicht unser bestes in dieser Saison.“ Mahon musste im gleichen Atemzug aber einräumen, dass das alles unter dem Strich Makulatur bleibt, wenn es den Kölnern nicht gelingt, ihre eklatante Abschlussschwäche abzustellen.

Nur ein einziger Treffer in 180 Minuten Halbfinale reichen definitiv nicht aus, um Mannheim auch nur in die Nähe einer Niederlage zu bringen. Alleine 14 Powerplays ließen die Haie in den ersten drei Spielen gegen die Adler ungenutzt. „Es ist die Geschichte dieser Serie, dass wir nicht in der Lage sind, Tore zu schießen. Es gibt immer solche Phasen in einer Saison, in denen eine Mannschaft nicht trifft. Dieser Zeitpunkt ist für uns natürlich denkbar schlecht“, beschrieb Mark Mahon. Vor allem der starke Mannheimer Torwart Dennis Endras macht den Kölner Angreifern das Leben schwer. Er spielt überragend, wir müssen einen Weg finden, den Puck an ihm vorbeizubringen“, forderte Mahon mehr Qualität beim Abschluss.

„Endras darf keine Ausrede für uns sein, wir haben die Qualität“, griff Freddy Tiffels das Thema auf und stellte seinen Lösungsansatz vor: „Das ist wie eine Challenge, eine Möglichkeit sich zu verbessern. Jeder kann es sich beweisen und dann hinterher, wenn es gelungen ist, immer wieder auf diese positive Erfahrung zurückgreifen.“

Damit es dazu kommen kann, müssen die Haie Spiel vier gewinnen. „Wir wollen uns vor unseren tollen Fans wieder gut präsentieren und die Serie verlängern. Dafür denken wir von Drittel zu Drittel und nicht an den 0:3-Rückstand. Und es wäre sicher hilfreich, mal in Führung zu gehen“, skizzierte Mark Mahon den ersten Abschnitt der Haie auf dem Weg, sich selbst zu übertreffen.

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