Totale Dominanz bei Heim-EM Deutsche Bobs feiern Dreifachsieg in Winterberg

Winterberg · Drei deutsche Vierer-Bobs hatten bei der Europameisterschaft in Winterberg am Ende die Nase vorn. Johannes Lochner gewann mit lediglich zwei Hundertstelsekunden vor dem Zwieten Francesco Friedrich.

 Die neuen Vierer-Bob-Europameister: (v.l.) Florian Bauer, Christian Rasp, Christopher Weber und Johannes Lochner an den Lenkseilen.

Die neuen Vierer-Bob-Europameister: (v.l.) Florian Bauer, Christian Rasp, Christopher Weber und Johannes Lochner an den Lenkseilen.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Totale Dominanz bei der Heim-EM: Die deutschen Vierer-Bob-Piloten haben bei den Titelkämpfen in Winterberg einen Dreifachsieg gefeiert und eineinhalb Monate vor der WM in Altenberg (17. Februar bis 1. März) ihre Topform eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Anders als im reinen Weltcup-Rennen am Freitag hatte aber EM-Spezialist Johannes Lochner die Nase vorne. Der Stuttgarter, nach dem ersten Lauf noch Zweiter, fing Olympiasieger Francesco Friedrich im zweiten Durchgang noch ab. Im Ziel trennten die beiden gerade einmal zwei Hundertstelsekunden. Auf dem dritten Platz landete Rückkehrer Nico Walther aus Oberbärenburg (+0,22).

Für Lochner war es der vierte EM-Titel im großen Schlitten in Serie. "Ich bin gerade einfach so glücklich, ich kann es gar nicht glauben", jubelte Lochner im ZDF: "Es war eine sensationelle Stimmung an der Bahn, einfach ein geiler Tag heute." Friedrich lag auch im zweiten Lauf lange auf Bestzeitkurs, ein kleiner Fahrfehler kostete ihm jedoch Geschwindigkeit und schlussendlich auch den Sieg.

Bereits im reinen Weltcup-Rennen am Freitag war Friedrich und Walther ein Doppelsieg gelungen. Europameisterschaften werden im Bobsport stets im Rahmen von Weltcup-Rennen ausgefahren, zur Vergabe der EM-Medaillen werden die Nicht-Europäer aus dem Ergebnis genommen.

Besonders für Walther war das Wochenende von Winterberg ein wichtiger Fingerzeig. Der Sachse hatte sich erst kurz vor dem Jahreswechsel für den Weltcup-Kader und das Aufgebot für die WM qualifiziert. In der Saisonvorbereitung hatte er eine Brustwirbelverletzung erlitten und konnte daher bis ins neue Jahr keine Wettkämpfe bestreiten.

Die Frauen trugen am Samstag in Winterberg lediglich ein Weltcup-Rennen aus, auch dieses endete mit einem deutschen Dreifacherfolg. Stephanie Schneider (Oberbärenburg) sorgte für den ersten Sieg der deutschen Frauen in diesem Winter, die 29-Jährige verwies mit Anschieberin Kira Lipperheide die Olympiasiegerin Mariama Jamanka (Oberhof) mit Annika Drazek um vier Hundertstelsekunden auf den zweiten Rang. Die deutsche Meisterin Laura Nolte (Winterberg/+0,13) wurde bei ihrem Weltcup-Debüt mit Deborah Levi Dritte.

"Dieses Ergebnis ist ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte Bundestrainer Rene Spies im ZDF: "Ich bin auch von den Startzeiten begeistert, die waren auf einem Topniveau. Wir sind sehr gut aufgestellt."

(SID)
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