Basketball-Nationalspieler Bastian Doreth: Alltagsrassismus ist immer noch Thema

Berlin · Alltagsrassismus spielt nach Ansicht von Basketball-Nationalspieler Bastian Doreth in Deutschland noch immer eine Rolle.

 Deutschlands Bastian Doreth klatscht nach dem Spiel mit Fans ab.

Deutschlands Bastian Doreth klatscht nach dem Spiel mit Fans ab.

Foto: Sebastian Gollnow

"Wenn jemand eine andere Hautfarbe hat, gehen die meisten hier davon aus, dass er oder sie Flüchtling ist", sagte der Spieler des Bundesligisten medi Bayreuth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Das sei nicht böse gemeint, "aber das ist eine Schiene, bei der ich merke, dass wir noch nicht so weit sind, wie wir denken."

Seine Frau, deren Vater aus dem westafrikanischen Guinea kommt, habe zwar noch keine Übergriffe erlebt. Es komme allerdings zu "witzigen und erschreckenden Alltagserlebnissen", erzählte Doreth. Ein älterer Herr habe zu seiner Frau einmal "Willkommen in Bayern" gesagt und das, obwohl sie in Deutschland geboren sei und sogar Dialekt spreche. Seine Frau reagiere in solchen Situation aber immer gelassen. "Ich bin derjenige, der sich an solche Alltagsmomente gewöhnen musste".

Es sei deshalb wichtig, als Person des öffentlichen Lebens eine Vorbildfunktion einzunehmen und Stellung zu beziehen. "Wenn ich sehe, wie viele Kinder und Jugendliche mein Trikot tragen, merke ich, welche Verantwortung wir haben", sagte Doreth, der im September eine Aktion der deutschen Nationalmannschaft für Toleranz und gegen Rassismus initiiert hatte.

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