Pferdesport Aachen-Sieger Weishaupt schielt auf Grand-Slam-Bonus

Aachen · Mit dem Sieg beim Großen Preis des CHIO hat Philipp Weishaupt nicht gerechnet. Jetzt hat der Erfolg ihm eine lukrative Möglichkeit in Kanada eröffnet.

 Springreiter Philipp Weishaupt schielt auf den Grand-Slam-Bonus.

Springreiter Philipp Weishaupt schielt auf den Grand-Slam-Bonus.

Foto: Friso Gentsch

Wohin die Reise Anfang September geht, ist für Philipp Weishaupt seit dem Sieg im Großen Preis von Aachen klar. "Ich kann es kaum erwarten, dahin zu kommen", sagte der Springreiter nach seinem überraschenden Erfolg fröhlich lächelnd. Ziel ist das Turnier in Spruce Meadows.

Die Reitsport-Veranstaltung in der Nähe von Calgary ist Teil des Grand Slam. Mit einem Erfolg in Kanada könnte sich Weishaupt einen Extrabonus von einer halben Million Euro sichern. "Ein Sieg dort ist jetzt nicht so wahrscheinlich", sagte der 30-Jährige, der seit mehr als zwölf Jahren im Stall von Ludger Beerbaum arbeitet. Dennoch will er es versuchen: "Das ist ein coole Sache."

"Ich wollte ohnehin wieder da hin", erklärte der Reiter: "Jetzt lohnt es sich noch mehr." Weishaupt war zuletzt im Juni mehrere Wochen in Kanada und ritt dort bei einer Fünf-Sterne-Prüfung auf Platz vier. Den neunjährigen Hengst Convall, sein Siegerpferd von Aachen, setzte er dort erstmals in einer so schweren Prüfung ein.

Mit dem Sieg in Aachen endete eine längere Durststrecke für Weishaupt. 2009 gewann er die deutsche Meisterschaft und galt als große Zukunftshoffnung. Er war Ersatzreiter für Olympia, EM und WM - doch der endgültige Durchbruch, der ganz große Erfolg blieb aus. In der Weltrangliste liegt er auf Platz 63.

Mit dem Sieg in Aachen gehört er nun zu den Großen des Springsports. "Seit ich denken kann, träume ich davon", sagte Weishaupt und berichtete von seinen ersten Aachen-Besuchen als Junge: "Ich bin immer an der Mauer vorbeigegangen, wo die ganzen Sieger stehen." Dort wird in ein paar Tagen der Name "Philipp Weishaupt" eingraviert.

Zum Sieg in Aachen trug ihn ein Pferd, das er erst seit zehn Monaten reitet. Die Schweizer Familie Liebherr stellt es ihm zur Verfügung. Warum ausgerechnet er das talentierte Pferd satteln darf? Schelmisch grinste der 30-Jährige und antwortete mit einem typischen Weishaupt-Spruch: "Weil ich so ein netter Typ bin."

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