2:3 gegen Fishtown Pinguins Bremerhaven Zehnte Niederlage für die Kölner Haie

Bremerhaven · Länderspielpausen können ganz gut tun. Den Kölner Haien dürfte die anstehende zehntägige spielfreie Zeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gleich aus mehreren Gründen gelegen kommen.

Die zahlreichen angeschlagenen und verletzten Akteure können ihre Blessuren weiter auskurieren, die seit Wochen so enttäuschende Mannschaft des KEC erhält fernab des Ligaalltags die Möglichkeit, ihre völlig verloren gegangene Form zurückzufinden – und die Clubbosse können in sich gehen und darüber nachdenken, ob der umstrittene Trainer Cory Clouston für diese Aufgabe wirklich noch der richtige Mann ist.

Das nackte Resultat am Sonntag bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven bildete ein weiteres Argument dafür, diese Frage zu verneinen. Der KEC unterlag im hohen Norden verdient mit 2:3 (0:2, 2:1, 0:0) und hinkt nach der nun schon zehnten Niederlage im 20. Saisonspiel seinen eigenen Ansprüchen immer deutlicher hinterher.

Durch das Abrutschen auf den zehnten Tabellenplatz droht Cloustons Team mittlerweile sogar den Kontakt zu den direkten Playoffrängen zu verlieren – ein ziemlich blamables Resultat für einen Verein, der ursprünglich ganz oben angreifen wollte. Schon früh hatte vieles auf eine weitere Niederlage der Kölner hingedeutet, die arge Probleme hatten, in die Partie zu finden. Bremerhaven stellte – mitbegünstigt durch drei Überzahlsituationen – im ersten Drittel das aktivere Team und ging nach neun Minuten in Führung.

Distanzschuss abgefälscht

Einen Distanzschuss von Mike Moore fälschte Ross Mauermann unhaltbar für Haie-Goalie Justin Peters ab. Fünf Minuten später setzte es den nächsten Nackenschlag für den KEC. Mauermann schaltete vor dem Kölner Gehäuse am schnellsten und erhöhte auf 2:0. Mit der Pausensirene wäre den offensiv bis dato kaum in Erscheinung getretenen Haien beinahe der Anschlusstreffer durch Felix Schütz gelungen – das Tor fiel allerdings einen Wimpernschlag zu spät.

Es ging ungünstig weiter für die Gäste: Nur 29 Sekunden nach Beginn des zweiten Abschnitts setzte sich Mike Hoeffel vor dem Kölner Tor durch und stellte auf 3:0. Als die Partie bereits gelaufen zu sein schien, nahm das Clouston-Team den Kampf auf einmal an und sendete ein erstes Lebenszeichen. Felix Schütz steckte die Scheibe durch zu Ben Hanowski, der Bremerhavens Schlussmann Tomas Pöpperle aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ (26.).

Kölner Doppelschlag

41 Sekunden später machte Christian Ehrhoff den Kölner Doppelschlag perfekt. Justin Shugg legte zurück zum Kapitän der Haie, der die Scheibe humorlos in die Maschen zimmerte. Plötzlich waren die Gäste wieder mitten drin im Spiel – auch, weil sie wenig später eine 3:5-Unterzahlsituation schadlos überstanden, als sich erst Shawn Lalonde und dann auch noch Schütz auf die Strafbank verabschiedeten.

Im Schlussdrittel rissen die Kölner das Geschehen dann an sich. Bremerhaven fand sich fast nur noch in der eigenen Zone wieder, wehrte sich aber kampfstark und vor allem diszipliniert gegen den drohenden Ausgleich – am Ende hatten die Norddeutschen lediglich zwei Strafzeiten kassiert. Die Haie verzeichneten zwar Abschlüsse durch Hanowski (42.), Nick Latta und Fredrik Eriksson (beide 46.), zwingend gefährlich wurden sie dabei aber nicht. So stand am Ende die fünfte Niederlage aus den jüngsten sieben Partien zubuche – und die Erkenntnis, dass die Länderspiele den Kölnern gut zu Gesicht stehen könnte.

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