Kölner Haie gegen ERC Ingolstadt 2:4 Missratener Abschluss

INGOLSTADT · Das letzte Hauptrundenspiel der Kölner Haie beim ERC Ingolstadt musste erst absolviert sein, damit so etwas wie Playoff-Stimmung aufkam. Kurz bevor sich beide Teams nach dem 2:4 (0:0, 1:4, 1:0) des KEC zum obligatorischen „Shake Hands“ trafen, hatten Martin Buchwieser und Haie-Verteidiger Corey Potter noch eine Rechnung zu begleichen.

 Drittes Saisonspiel: Daniar Dshunussow durfte in Ingolstadt mal wieder ins Haie-Tor.

Drittes Saisonspiel: Daniar Dshunussow durfte in Ingolstadt mal wieder ins Haie-Tor.

Foto: dpa

Der kurze, aber wilde Faustkampf gab einen Vorgeschmack auf die Phase, auf die sich alle in der Deutschen Eishockey Liga freuen: Es kommt die Zeit, in der die wichtigen Entscheidungen anstehen.

Während sich die Ingolstädter ab Mittwoch in der ersten Playoff-Runde nach dem Modus „best of three“ gegen Bremerhaven noch für das Viertelfinale qualifizieren müssen, können sich die Kölner ab Dienstag in aller Ruhe auf ihre erste Partie am 7. März vorbereiten. Nach dem 2:5 am Freitag in München stand für die Haie fest, dass ihre Hauptrunde auf Platz vier endet. Das Erreichen des Minimalziels bedeutet ein „best of seven“-Duell gegen den Fünften Grizzlys Wolfsburg mit Heimrecht für die Kölner.

„Wir haben in der Hauptrunde phasenweise sehr gut gespielt. Ab und zu haben auch ein paar Prozente gefehlt“, erklärte Manager Mark Mahon und zog ein nüchternes Fazit: „Wir sind mit 97 Punkten und Platz vier zufrieden. Mehr Punkte haben wir zuletzt 2012/13 geholt. Jetzt geht es wieder bei null los. Wir werden die Zeit nutzen, um uns mit Ruhe und Stabilität auf das erste Spiel gegen Wolfsburg zu fokussieren.“ Der Deutsch-Kanadier wollte sich auch nicht lange damit aufhalten, dass sein Team durch zuletzt drei Niederlagen in Serie keinen Schwung mit in die Playoffs nimmt und die ersten beiden Plätze und damit die Qualifikation für die Champions League verpasst hat. „Es wäre toll gewesen, aber alles hier bei uns konzentriert sich auf die Playoffs. Ich sehe keine Probleme.“ Mahon und Trainer Cory Clouston bauen neben Torwart Gustaf Wesslau auf Spieler wie Christian Ehrhoff, Ryan Jones, Shawn Lalonde, Moritz Müller oder Patrick Hager: „Die drei Niederlagen sind abgehakt. Wir haben genug Erfahrung und Führungsqualität. Die Jungs wissen, wie es funktioniert.“

In Ingolstadt gab Cory Clouston neben Stürmer Marcel Ohmann auch Daniar Dshunussow einen Einsatz. Der Ersatzmann von Wesslau machte seine Sache bei seinem erst dritten Saisonspiel auch gut, bis seine Vorderleute ihn nach der 1:0-Führung durch T.J. Mulock (24.), fünfeineinhalb Minuten lang im Stich ließen. „Das war unakzeptable Defensivarbeit“, schimpfte Haie-Angreifer Sebastian Uvira. Auch Christian Ehrhoff legte den Finger in die Wunde: „Wir hatten zu viele Scheibenverluste und haben unseren Torwart wie in Bremerhaven allein gelassen.“

Ingolstadt nutzte dies zum Einspielen für das Duell mit Bremerhaven und vier Toren durch David Elsner (27.), Darryl Boyce (30.), Danny Irmen (32.) und Thomas Oppenheimer (32.). „Das sind wir ein bisschen zusammen gebrochen“, kritisierte Mark Mahon diese Phase. Nach dem 2:4 durch ein Überzahltor von Shawn Lalonde (53.) und Potters Rauferei durfte der Manager noch mit Travis Turnbull ins Krankenhaus. Der Haie-Stürmer hatte einen Schuss von Fabio Wagner ins Gesicht bekommen und musste genäht werden. Der Kanadier sollte aber genauso wie der zuletzt fehlende Nick Latta bis zum insgesamt schon vierten Playoff-Duell mit Wolfsburg fit sein. Zweimal konnten sich dabei die Haie zuletzt durchsetzen. – vielleicht ein gutes Omen.

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