Playoff-Viertelfinalserie Kölner Haie verlieren 2:3 gegen die Nürnberg Ice Tigers

Köln · Im Spiel vier der Playoff-Viertelfinalserie zwischen den Kölner Haien und den Nürnberg Ice Tigers war schon in der zweiten Minute zu erahnen, wie es enden würde: Die Haie machen viele Fehler und kassieren eine Heimniederlage.

Manchmal kündigen sich die Dinge sehr schnell an. Gerade mal eine Minute und 48 Sekunden waren in Spiel vier der Playoff-Viertelfinalserie zwischen den Kölner Haien und den Nürnberg Ice Tigers absolviert, als der KEC an diesem Dienstagabend das erste Mal in Rückstand geriet. Ein simpler Querpass von Pascal Köppchen reichte aus, um die komplette Defensive der Haie auszuhebeln.

Dane Fox stand daraufhin völlig allein vor dem Tor. Weil auch Schlussmann Gustaf Wesslau gedanklich noch nicht in der Begegnung angekommen war und viel zu langsam von der linken in die rechte Torecke glitt, hatte Fox keinerlei Probleme, zum frühen 0:1 einzuschieben. Es war nicht der letzte Fehler, der den Kölnern unterlaufen sollte. Am Ende stand eine 2:3 (1:2, 1:0, 0:1)-Heimniederlage zubuche, durch die die Mannschaft von Trainer Peter Draisaitl einen vorentscheidenden Schritt in Richtung Halbfinale verpasste.

Anstatt in der Best-of-seven-Serie auf 3:1 Siege wegzuziehen, musste der KEC den bitteren Ausgleich zum 2:2 hinnehmen. Damit ist sicher, dass die enge Serie zwischen beiden Kontrahenten nach vier Spiel am Freitag (19.30 Uhr) in Franken definitiv noch ein fünftes Duell bereithalten wird – und zwar am Sonntag (17 Uhr) in der Lanxess Arena. Dementsprechend geknickt war Draisaitl nach Spielende: „Es waren nicht die 60 Minuten, die wir gebraucht hätten, um Nürnberg zu schlagen. Wir müssen wieder besser werden.“ Es hätte zu Beginn sogar noch schlimmer kommen können für die Kölner: Nach einem einfachen Fehler im Spielaufbau rannte Philippe Dupuis in der 9. Minute völlig allein auf Wesslau zu. Normalerweise lässt der Nürnberger Topscorer Chancen dieser Art nicht verstreichen.

Diesmal aber hob Dupuis die Scheibe hauchdünn am rechten Pfosten vorbei. Die Haie leisteten sich dagegen Ungenauigkeiten im Passspiel, agierten körperlich gehemmt und brachten mit Ausnahme eines Distanzschusses von Corey Potter, den Bill Thomas gefährlich abfälschte (8.), offensiv zunächst nicht viel zustande. So musste eine Strafzeit für die Franken her, damit der KEC Zugang zu dieser Partie fand. Fredrik Eriksson, der nach auskurierter Knieverletzung sein erstes Spiel in dieser Playoffserie absolvierte, schlug von der blauen Linie einen scharfen Pass vor das Gehäuse.

Dort stand Philip Gogulla genau richtig und fälschte die Scheibe mit der Innenseite seiner Kelle ins linke Eck zum 1:1-Ausgleich ab (12.). Doch die Kölner Freude hielt nicht lange. Nur vier Minuten später ließ Wesslau einen Distanzschuss von Oliver Mebus aus der Fanghand rutschen. Brandon Segal bestrafte den zweiten Patzer des Kölner Goalies in diesem Spiel mit der erneuten Führung der Ice Tigers. Im zweiten Abschnitt agierte der KEC zunächst mit mehr Schwung. Ryan Jones, Gogulla (beide 21.) und Kai Hospelt (23.) besaßen gute Chancen auf das 2:2.

Danach wurde es ziemlich zäh und erst wieder aufregend, als Marius Möchel in der 36. Minute die Querstange des Kölner Tores erzittern ließ. Etwas aus dem Nichts gelang den Haien der Ausgleich. Neun Sekunden vor Ende des Mitteldrittels zog Ryan Jones aus zentraler Position ab und überwand Ice Tigers-Goalie Niklas Treutle. In den letzten 20 Minuten bewahrte Wesslau den KEC erst mit einer Großtat gegen Fox vor dem dritten Rückstand in dieser Partie (51.). Machtlos war der Schwede dagegen, als Leo Pföderl in der Schlussphase per Konter zum Nürnberger Sieg traf. Es war der vierte Erfolg einer Gastmannschaft im vierten Spiel dieser Serie. Von einem Heimvorteil ist weiter keine Spur zu sehen.

Köln: Wesslau; Sulzer, Ehrhoff; Müller, Eriksson; Potter, Zerressen; Tiffels; R. Jones, Thomas, Gogulla; Uvira, Schütz, Hanowski; B. Jones, Hospelt, Krämmer; Bolduc, T.J. Mulock, Boucher. – SR.: Hunnius/Iwert. – Zuschauer: 12874. – Tore: 0:1 Fox (1:48/Köppchen), 1:1 Gogulla (11:38/Eriksson, Hospelt/PP1), 1:2 Segal (16:36/Mebus, Dupuis), 2:2 R. Jones (39:51/Müller, Sulzer), 2:3 Pföderl (52:00/Bjorkstrand, Mitchell). – Strafminuten: Köln 4; Nürnberg: 6.

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