Vietelfinale Playoffs Kölner Haie verlieren 2:3 gegen die Ice Tigers

Nürnberg · Mit 2:3 unterlagen die Kölner Haie am Freitagabend den Nürnberg Ice Tigers bei den Playoffs. Damit stehen die Haie vor Spiel sechs am Sonntag mit dem Rücken zur Wand.

Ein Flaschenwurf, hitzige Playoff-Atmosphäre, Zuschauertumulte, Spannung bis in die letzte Sekunde und der erste Heimsieg: Das fünfte Spiel des Viertelfinalduells um die Deutsche Meisterschaft zwischen den Kölner Haien und den Nürnberg Ice Tigers hatte alles zu bieten, was den neutralen Eishockey-Fan erfreut. Und den Nürnberger noch ein bisschen mehr. Mit 2:3 (0:2, 2:1, 0:0) unterlagen nämlich die Haie und stehen vor Spiel sechs am Sonntag (17 Uhr, LanxessArena/Sport1) mit dem Rücken zur Wand. Der KEC braucht nun beim Stand von 2:3 auch seinen ersten Heimsieg, andernfalls endet die Saison 2017/18 vorzeitig mit einem enttäuschenden Viertelfinal-Aus.

Thomas Sabo war schon vor der Partie in der mit 7672 Zuschauern ausverkauften Nürnberger Arena voller Überzeugung. „Jetzt ist Schluss mit den Auswärtssiegen. Wir gewinnen 5:2.“ Das Selbstbewusstsein hatte der Hauptsponsor der Ice Tigers beim 3:2-Erfolg seines Teams am Dienstag in Köln getankt. Mit dem richtigen Ergebnistipp muss der Schmuck-Millionär zwar noch üben, seine Mannschaft aber hatte er richtig eingeschätzt.

Die Hausherren versuchten es erfolgreich mit ihrer Auswärtstaktik. Verhaltener, weniger riskante Pässe, geduldig auf Umschaltmomente wartend. Die Haie tappten in diese Falle, bestimmten das Spiel und gerieten in Rückstand. Dane Fox setzten einen Schuss von rechts oben in die einzig verfügbare Lücke zwischen Torwart Gustaf Wesslau und das Gestänge ins kurze Eck (8.). T.J. Mulock hätte für den KEC antworten können (9.), dann stand es aber auch schon 0:2. Dave Steckel überraschte Wesslau mit einem leicht abgefälschten Schuss in Hüfthöhe (10.). Zum ersten Mal in der Serie lagen die Kölner mit zwei Treffern in Rückstand und das zeigte Wirkung. „Wir haben noch nicht zu unserem Spiel gefunden“, fasste es Verteidiger Dominik Tiffels in Worte. Das blieb auch im zweiten Drittel so, zumal Verteidiger Alexander Sulzer schon Mitte des ersten Drittel in die Kabine ging und nicht mehr wieder kam..

Die Haie ließen ihre erste Überzahl verpuffen und gerieten selbst zweimal in Unterzahl. Allein Wesslau war es zu verdanken, dass es beim 0:2 blieb und die Haie die zweite Luft bekamen. Mulocks erstes Playof- Tor zum 1:2 (29.) brachte die Energie zurück. Mulock (32.) und Philip Gogulla (33.) hätten ausgleichen müssen. Doch weder diese vergebenen Großchancen noch Yasin Ehliz Powerplaytor (34.) zum Nürnberger 3:1 vermochten die Haie zu brechen. Ben Hanowski durchbrach umgehend im Powerplay nach Pass von Christian Ehrhoff seine Torflaute

zum 2:3 (36.). Auf dem Weg in die Kabinen warf Mike Flanagan eine Trinkflasche auf die Kölner Bank, traf Kai Hospelt und sorgte für einen heftigen Tumult. Der Co-Trainer der Ice Tigers bekam eine Spieldauer-Disziplinarstrafe und musste in der Kabine bleiben.

Was aber seine Mannschaft beflügelte, die durch Fox den Pfosten traf (42.) und das Schlussdrittel mit konsequenter Defensivarbeit dominierte. 4:33 Minuten vor dem Ende wurde es dramatisch. Dane Fox bekam zwei plus zwei Minuten Strafzeit, was die Nürnberger Fans in Rage brachte. Sie warfen Gegenstände auf Eis und trafen Blair Jones mit einem Getränkebecher am Kopf. Das blieb ebenso ohne Folgen, wie die doppelte Strafzeit. Als Ryan Jones 2:10 Minuten vor Schluss in Überzahl eine Strafe zog, war Spiel fünf für die Haie verloren. Und die Gewissheit da, dass sie am Sonntag auch einen Heimsieg benötigen.

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