Achtfacher deutscher Eishockeymeister Kölner Haie gewinnen gegen Eisbären Berlin

Berlin · Die Kölner Haie spielten stark und sammelten beim 5:3 (1:0, 2:1, 2:2) gegen die Eisbären Berlin am Freitagabend drei wichtige Punkte ein. Nach 31 Spielen stehen die Haie nur auf Tabellenplatz sieben.

Es ist nicht der Anspruch der Kölner Haie, nach 31 Spielen nur auf Tabellenplatz sieben zu stehen. Es kann dem achtfachen deutschen Eishockeymeister auch nicht egal sein, noch nicht ein Spiel gegen eines der drei Topteams der Liga gewonnen zu haben ist. Ein Thema, das natürlich immer dann intensiv zur Sprache kommt, wenn ein Spiel gegen Berlin, Nürnberg oder München bevorsteht. „Es wird Zeit, dass wir diesen Makel endlich loswerden“, forderte KEC-Coach Peter Draisaitl deshalb vor dem Auftritt seines Teams am Freitagabend bei den Eisbären Berlin. Das Thema ist nun erledigt, denn die Kölner spielten stark und sammelten beim 5:3 (1:0, 2:1, 2:2) drei wichtige Punkte ein.

Draisaitl sprach auch davon, dass sein Team gut vorbereitet in das Duell mit dem von Ex-Haie-Coach trainierten DEL-Spitzenreiter zu gehen. Ein wenig Eigenlob kann nicht schaden. Vor allem, wenn die eigenen Maßnahmen greifen. Der KEC-Trainer war bei den Veränderungen in die Vollen gegangen, hatte mit Philip Gogulla einen seiner nominell besten Stürmer aus dem Kader gestrichen und Gustaf Wesslau zurück ins Tor beordert. Der Schwede feierte damit sein Comeback nach seiner am 6. Oktober in Krefeld erlittenen Knieverletzung. Für Gogulla rückte der zuletzt zweimal pausierende Nick Latta als Center der zweiten Sturmreihe in die Aufstellung. „Es ist ein großer Sprung von der Tribüne in die zweite Reihe“, sagte der junge Deutsche. Aber nicht zu groß. Als die Haie erstmals in Überzahl ran durften, kam Latta zwei Sekunden vor Ende des Drittels an die Scheibe und überwand Eisbären-Goalie Marvin Cüpper mit einem fulminanten Verzweiflungsschuss von der Blauen Linie ins rechte Kreuzeck (20.).

Die Führung war etwas schmeichelhaft. Die Gäste hatten durch Kai Hospelt (5.), Frederik Eriksson (10.) und Felix Schütz (13.) zwar gute Chancen, aber auch reichlich Glück. André Rankel (4.) und Constantin Braun (17.) trafen nur das Gestänge, Micki DuPont in Überzahl das leere Tor nicht (12.). Das 1:0 aber gab dem KEC gegen schnell und physisch spielende Berliner Rückenwind. Auch als Wesslau nach 24 Minuten sein Comeback abbrechen musste und Justin Peters wieder ins Tor ging, blieben die Haie unbeeindruckt. Nico Krämmer fälschte einen Schuss von Corey Potter zum 2:0 ab (25.). Das 1:2 der Hausherren durch Jamie MacQueen (32.), beantwortete Justin Shugg mit seinem zehnten Saisontor, als er sich den Puck angelte und herrlich aus der Drehung zum 3:1 traf (36.).

Das Team von Uwe Krupp weiß aber mit Rückständen umzugehen. Zwölfmal haben die Berliner in dieser Saison schon ein 0:1 gedreht. Da sind zwei Tore ein Klacks, dachte sich Sean Backman und egalisierte durch seine Saisontore 17 und 18 zum 3:3 (46./48.). Den Willen zum Sieg trugen aber auch die Kölner in sich. Der starke Justin Shugg bediente Verteidiger Potter, der nur 56 Sekunden nach dem Ausgleich nach 40 Spielen ohne Treffer wieder traf (49.). Die Entscheidung fiel, als sich Eisbär Louis-Marc Aubry in Unterzahl einen Stockcheck ins Gesicht von Blair Jones leistete und vom Eis musste. In doppelter Überzahl traf Frederik Eriksson zum 5:3 (51.). „Wir haben richtig gut gespielt und nach dem 3:3 eine Supermoral gezeigt“, freute sich Haie-Stürmer Nico Krämmer über den endlich abgestreiften Makel.

Köln: Wesslau (24. Peters); Ehrhoff, Eriksson; M. Müller, Tiffels; Potter, Zerressen; Hanowski, B. Jones, Schütz; Shugg, Latta, R. Jones; Krämmer, Hospelt, Uvira; Dumont, T.J. Mulock, Wruck. – SR.: Hunnius/Schütz . – Zuschauer: 13049. – Tore: 0:1 Latta (19:58/PP1), 0:2 Krämmer (24:28), 1:2 MacQueen (31:33), 1:3 Shugg (35:59), 2:3 Backman (45:53), 3:3 Backman (47:32), 3:4 Potter (48:28), 3:5 Eriksson (50:47/PP2). – Strafminuten: Berlin 13 plus Spieldauer Aubry; Köln 4.

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