1. Spieltag der DEL Kölner Haie besiegen München mit 3:1

Köln · Mit einem Auftaktsieg sind die Kölner Haie in die DEL-Saison 2016/17 gestartet. In der Lanxess Arena gab es einen 3:1-Sieg gegen den Deutschen Meister EHC Red Bull München.

Wenn eine neue Saison beginnt, hat das immer etwas mit Veränderungen zu tun. Neue Spieler, neue Ambitionen und auch der Versuch sich als Team zu finden und eine neue Identität zu geben. Bei den Kölner Haien nimmt dieser Versuch in diesem Jahr schon in der Umkleidekabine ihren Anfang. Im „Allerheiligsten“ hat jeden Kölner für diese Saison ein Foto von sich an seinem Platz hängen. Sich selbst noch mal tief in die Augen schauen, bevor es losgeht, heißt das Motto – und dann raus aufs Eis. Und zwar nicht mehr einzeln nacheinander sondern zusammen, als Mannschaft eben. Schöne Ideen für das Teambuilding , deren positive Auswirkung auf die Praxis nicht lange auf sich warten ließ. Gleich zum Auftakt der Deutschen Eishockey Liga 2016/17 und gleich gegen den Deutschen Meister EHC Red Bull München gelang dem KEC beim 3:1 (0:0, 3:0, 0:1) vor 17207 begeisterten Zuschauern in der Lanxess Arena ein perfekter Einstieg in das Unternehmen neunter Meistertitel. Und wer es lesen möchte: Den Haien gelang auch die Revanche für das Playoff-Halbfinalaus gegen die Münchner in der vergangenen Spielzeit.

Es waren 123 famose Sekunden, die den Ausgang dieser brisanten Auftaktparte in die Kölner Richtung lenkten. Als Bulle Maximilian Kastner sich nach vier Minuten des zweiten Drittels einen hohen Stock gegen den insgesamt sehr auffälligen KEC-Neuzugang Corey Potter leistete und dafür mit zwei Minuten bestraft wurde, nutzte Shawn Lalonde die Überzahl, um die Brausedose zu öffnen. Von Philip Gogulla freigespielt, traf der Verteidiger mit etwas Glück über die Schulter von EHC-Keeper David Leggio (25.) zum 1:0. 18 Sekunden später hatte der neue NHL-Spieler des KEC Max Reinhart seinen ersten großen Auftritt im Haie-Trikot, als er Ryan Jones von hinter dem Tor am kurzen Pfosten entdeckte und ihm den Puck zum 2:0 servierte. Dann zeigte Nico Krämmer, warum Haie-Gesellschafter Frank Gotthardt seine eigentlich schon geschlossene Sommertransfer-Schatulle noch einmal öffnete, um den Stürmer aus der Konkursmasse der Hamburg Freezers nach Köln zu holen. Von dem ebenfalls neu verpflichteten T.J. Mulock auf die Reise geschickt, narrte Krämmer Leggio im Eins-gegen-Eins und schob die Scheibe unter dem Jubel der 17000 zum 3:0 ins Netz (27.).

Nun mag ein Jeder denken, dass die entfesselten Haie den Meister demontierten. Es kommt der Wahrheit aber näher, dass das Team von Trainer Cry Clouston die passende Gelegenheit wahrnahm, um das Momentum zu seinem Verbündeten zu machen. Genau dies hatten die Gäste versäumt. In den ersten 20 Minuten hinterließ der EHC einen starken Eindruck und war dem ersten Tor bei vielen guten und einigen sehr guten Möglichkeiten mehrfach sehr nahe. Immer wieder aber fand Haie-Torwart Gustaf Wesslau eine Lösung für die Münchner Versuche. Keith Aucoin und vor allem DEL-Rekordtorschütze Michael Wolf verzweifelten an dem überragenden Schweden. Die Haie waren sicher bemüht und warfen sich in die Zweikämpfe, das bessere und eingespieltere Team aber waren die Münchner, die in der Champions League Hockey ja auch schon vier Partien unter harten Wettkampfbedingungen absolviert haben.

„Wir haben etwas gebraucht, aber dann mit den Toren zu unserem Spiel gefunden“, beschrieb der starke Nico Krämmer den Weg der Kölner zum ersten Saisonsieg.

Dieser Erfolg geriet noch einmal in Gefahr, als Frank Mauer im Schlussabschnitt schnell auf 1:3 verkürzte (43.). bei angezeigter Strafe gegen Kölns Marcel Ohmann überwand der Münchner Wesslau. Die Haie aber hielten als Team zusammen und spielten wie angekündigt hart und unangenehm für ihren Gegner. Ein wunderbarer Open-Ice-Check von Neuzugang Dane Byers gegen EHC-Nationalspieler Yannic Seidenberg mag Beleg für die neue körperliche Note im Spiel der Haie sein.

So überstanden die Kölner im letzten Drittel auch ihr einziges Unterzahlspiel (47.) und brachten die ersten drei Punkte unter den Gesängen der Fans kämpferisch nach Hause. Bevor es am Sonntag (19 Uhr) zum nächsten schweren Spiel bei Meisterschaftsfavorit Adler Mannheim geht, ließen sich die Haie nach der Schlusssirene gebührend feiern – als Mannschaft versteht sich.

Köln; Wesslau; Lalonde, Eriksson; Potter, Zerressen; Müller, Ankert; Faber; Reinhart, Hospelt, Jones; Gogulla, Hager, Turnbull; Byers, Mulock, Krämmer; Ohmann, Boucher, Uvira. - SR: Kunnius/Schukies. – Zuschauer: 17207. – Tore: 1:0 Lalonde (24:27/Gogulla, Eriksson, PP1), 2:0 Jones (24:45/Reinhart, Ankert). 3:0 Krämmer (26:30/Mulock), 3:1 Mauer (42:58) – Strafminuten: Köln 4; München 6.

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