Kommentar zu den Kombinierern Hermann Weinbuch ist Vater des Erfolgs

Meinung · Mit dem historischen Vierfachsieg bei der Nordischen Ski-WM mit Johannes Rydzek an der Spitze wurden aus den deutschen Kombinierern endgültig die Nordischen Dominierer. Schließlich war es die größte Überlegenheit einer Nation seit 63 Jahren bei einer WM – 1954 hatten fünf Norweger die ersten fünf Plätze belegt.

 Der zweitplatzierte Eric Frenzel, Weltmeister Johannes Rydzek und der drittplatzierte Björn Kircheisen feiern ausgelassen ihren Triumph von Lahti.

Der zweitplatzierte Eric Frenzel, Weltmeister Johannes Rydzek und der drittplatzierte Björn Kircheisen feiern ausgelassen ihren Triumph von Lahti.

Foto: AFP

Erfolg hat viele Väter. Nach dem Durchmarsch der deutschen Kombinierer fällt es leicht, den Hauptverantwortlichen für den historischen Erfolg zu identifizieren: Hermann Weinbuch ist der Goldschmied, der seit Jahren mit Herz und Hirn hinter den spektakulären Erfolgen der nordischen Dominierer steckt.

Auch wenn nur ein gutes Dutzend Nationen überhaupt die Nordische Kombination betreibt: Der Vierfach-Triumph von Lahti ist eine neue Dimension. Eine Krönung der Karriere des Bundestrainers, der vor 30 Jahren mit dem Team den letzten seiner drei WM-Titel gewonnen hat. 1996 stieg er als Bundestrainer ein – wenige Jahre später begann die Erfolgsära der Kombinierer. Seit der WM 2001 in Lahti haben seine Schützlinge mit nur einer Ausnahme – 2009 gab es „nur“ dreimal Silber – mindestens einmal Gold bei den Titelkämpfen gewonnen, bei Olympia seit 2002 immer eine Teammedaille sowie zweimal Gold durch Georg Hettich 2006 und Eric Frenzel 2014.

Dazu gehört mehr als das Einmaleins der Trainingswissenschaften. Die Rezeptur von Weinbuchs Erfolgen basiert auf seinem Geschick, das Training für die beiden von den konditionellen Anforderungen her völlig unterschiedlichen Disziplinen Springen und Langlauf optimal zu steuern. Zudem baut er auf leistungsfördernden, teaminternen Druck. Das eskalierte 2014, als sich Fabian Rießle und Johannes Rydzek in Sotschi gegenseitig über den Haufen fuhren und so den Olympiasieg verspielten. In der Regel aber ist es die Triebfeder zum Erfolg.

Lahti 2017 ist nun Weinbuchs Meisterstück in puncto Teambuilding: Bekanntlich versteht sich die Generation für Olympia 2018 auch privat sehr gut und schon mal gerne zusammen etwas trinken.

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