Racing Team ist Geschichte Haribo steigt aus dem Motorsport aus

Bonn · Der Bonner Süßwarenhersteller Haribo zieht sich nach sieben Jahren aus dem Motosport zurück. Das Haribo Racing Team trat in der VLN-Langstreckenmeisterschaft und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring an.

 Der Haribo-Porsche auf dem Nürburgring.

Der Haribo-Porsche auf dem Nürburgring.

Foto: Oliver Ermert

Nach sieben Jahren ist Schluss. Das Haribo Racing Team wird 2018 nicht mehr an den Start gehen. Seit März 2010 traten die Bonner in der VLN-Langstreckenmeisterschaft und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring an. In dieser Zeit wurden sie neben den Teams von Manthey und Frikadelli zu Publikumslieblingen. In den ersten Jahren setzten sie zwei Porsche ein, wechselten 2015 in das Mercedes-Lager. Beim 24-Stunden-Rennen 2012 rollte zudem eine goldfarbene Corvette an den Start, um den 90-jährigen Geburtstag der berühmten Goldbären zu feiern.

„Es gibt keinen besonderen Grund für unseren Ausstieg. Wir haben schon verschiedene Sportarten unterstützt. Unser Sponsoring im Motorsport ist unser zweitlängstes. Nur bei der Tour de France sind wir über Haribo Frankreich länger dabei“, erklärte Marco Alfter, Pressesprecher des Haribo Racing Teams.

In den ersten Jahren setzte Haribo ein Auto mit professionellen Rennfahrern ein und einen zweiten Wagen mit Amateuren. Hier griff auch Haribo-Chef Hans-Guido Riegel selbst ins Lenkrad. „Ich möchte mir nicht wehtun. Ich bin zwar sportlich ambitioniert, aber weit weg von Podestchancen“, erklärte Riegel damals.

Die Haribo-Boliden trugen - mit Ausnahme der Jubiläums-Corvette - die Startnummern „8“ und „88“. „Die „8“ steht in der chinesischen Kultur für Glück“, erklärte Riegel einmal. Das Profi-Auto feierte bereits nach dreieinhalb Monaten den ersten Gesamtsieg. Nur wenige Wochen später gewannen die Goldbären ein Sechs-Stunden-Rennen auf dem Ring und stellten mit 1083,498 zurückgelegten Kilometern einen Distanzrekord auf. Erstmals in der bis dato 83-jährigen Nürburgring-Geschichte legte ein Team bei einem Sechs-Stunden-Rennen über 1000 Kilometer zurück.

Dass der Goldbär nicht immer ein Gute-Laune-Bär war, mussten die Veranstalter des letzten VLN-Laufs 2014 erfahren. Da zum wiederholten Male die Tanksäule in der Haribo-Box nicht richtig funktionierte und von der zugesagten Zeitgutschrift keiner mehr was wissen wollte, zog Riegel seine Fahrzeuge kurzerhand zurück.

2016 dann der vielleicht größte Erfolg der Bonner. Mittlerweile als werksunterstütztes Team von Mercedes unterwegs, belegten die Haribo-Piloten Lance David Arnold, Uwe Alzen, Jan Seyfarth und Maxi Götz beim 24-Stunden-Rennen den dritten Rang. „Wir haben erreicht was wir wollten“, meint Alfter im Rückblick und fügt wehmütig hinzu: „Wir sehen uns am Ring. Ich besuche die Rennen in Zukunft privat.“

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