Super Bowl Ein Happy End wie im Hollywood-Film

SAN FRANCISCO · Die Denver Broncos sind zum dritten Mal NFL-Meister. Im Super Bowl triumphiert das Team um Peyton Manning über die Carolina Panthers. Für den alternden Quarterback war es der perfekte Abschluss seiner Karriere

 Peyton Manning blickt mit einigem Stolz auf die Vince-Lombardi-Trophäe, die er nun zum zweiten Mal gewonnen hat.

Peyton Manning blickt mit einigem Stolz auf die Vince-Lombardi-Trophäe, die er nun zum zweiten Mal gewonnen hat.

Foto: dpa

Wie es sich für einen richtigen amerikanischen Film gehört, hatte das Drehbuch ein Happy End. Denn das letzte Kapitel in der Football-Karriere des ehemaligen Star-Quarterbacks Peyton Manning nahm am Sonntag (Ortszeit) eine wohl glückliche Wendung. Im Super Bowl, dem Finale der US-Profiliga NFL, setzte sich Manning mit seinen Denver Broncos mit 24:10 gegen die Carolina Panthers durch. Der 39-jährige Manning gewann damit zum zweiten Mal die Vince-Lombardi-Trophäe und steigt damit in einen kleinen illustren Kreis auf, zu dem bereits sein jüngerer Bruder Eli zählt. Für Denver war es der dritte Titel der Vereinsgeschichte.

Allerdings wollte sich Manning nach dem Spiel nicht festlegen, ob er in San Francisco am Sonntag wirklich die letzte Partie seiner Laufbahn bestritten habe. Noch auf dem Spielfeld sagte er im übertragenden US-Sender CBS: „Jetzt ist nicht die Zeit, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Ich will meine Frau und meine Kinder in den Arm nehmen und dann jede Menge Bier trinken. Und ich muss einen Dank in den Himmel schicken, weil ich diese Chance noch einmal bekommen habe.“ Allerdings deutet alles darauf hin, dass Manning, der vor zwei Jahren noch zu den besten Spielmachern zählte, aufhört. So hatte er bereits nach dem Halbfinale dem gegnerischen Trainer gesagt, dass dies sein „letzter Ritt“ sei.

Dass Manning überhaupt noch einmal die Chance auf eine Super-Bowl-Teilnahme bekam, grenzt schon an ein Wunder. Nach einer katastrophalen Saison und einer Verletzung hatte Mannings Ersatzmann Brock Osweiler im November bereits das Zepter in Denver übernommen. Alle glaubten an ein ganz bitteres Karriereende – bis zum letzten Saisonspiel. Dann entschied sich Broncos-Trainer Gary Kubiak, dem Drehbuch doch noch einmal eine Wendung zu geben und schickte seinen Superstar wieder aufs Feld.

Dort machte Manning wenig Fehler, er konnte sich darauf verlassen, dass seine Verteidigung den Rest für ihn erledigte. So auch im Super Bowl gegen die favorisierten Panthers. Während Denvers alternder Quarterback in einer Nebenrolle eine durchwachsene Partie ablieferte, schrieb seine Verteidigung die eigentliche Geschichte. Sie dominierte das Geschehen nach Belieben. Kein Wunder also, dass mit Von Miller auch ein Abwehrspieler zum besten Akteur der Partie (MVP) gewählt wurde. Miller provozierte zwei Ballverluste, die zu Touchdowns führten, und riss Carolinas Quarterback Cam Newton – am Vorabend der Partie noch zum MVP der Saison gewählt – drei Mal um. Insgesamt steuerte Denvers Defense vier Ballverluste und sieben sogenannte Sacks, als sie Newton mit Ball zu Boden brachten, zum Sieg bei. Der Carolina-Spielmacher war nach der Begegnung so frustriert, dass er nach mehreren Fragen, was denn schief gelaufen sei, die obligatorische Pressekonferenz abbrach und in der Umkleide verschwand.

Mit seinen 39 Jahren ist Manning nun der älteste Meister-Quarterback der NFL-Geschichte. Der Spielmacher holte im vierten Anlauf seinen zweiten Titel. Zuvor war er 2007 mit den Indianapolis Colts Meister geworden. Nun könnte er seinem Vereinsboss John Elway folgen, der damals selbst als Quarterback mit Denver seinen zweiten Titel geholt hatte und dann zurückgetreten war. Eine Geschichte, wie sie Hollywood nicht besser schreiben könnte.

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