Münchner Krise Kovac mit Bayern-Rumpfteam in Länderspielpause gestartet

München · Nach vier Rückschlägen in Serie muss Bayern-Coach Kovac Wege aus der Krise finden. In der Länderspielpause stehen ihm dafür kaum Profis zur Verfügung. Ein illustrer Trainer-Kollege glaubt fest an ihn.

 Bayern-Coach Niko Kovac steht gegen den VfL Wolfsburg unter Druck.

Bayern-Coach Niko Kovac steht gegen den VfL Wolfsburg unter Druck.

Foto: Tobias Hase

Nach der öffentlichen Rückendeckung durch Vereinsboss Uli Hoeneß glauben auch andere deutsche Fußball-Macher an Bayern-Trainer Niko Kovac.

Wegen des jüngsten Abwärtstrends der Münchner mit vier sieglosen Pflichtspielen in Serie muss sich der Coach in der Länderspielpause Wege aus der Krise überlegen. "Niko Kovac ist ein Trainer, der Erfahrung hat auch im internationalen Bereich. Der weiß schon auch, wo er den Hebel jetzt ansetzen muss", sagte Bundestrainer Joachim Löw in Berlin beim Treffpunkt der Nationalmannschaft.

Die Formkrise des Rekordmeisters beunruhigt Löw nicht. "Am Anfang ist alles bei den Bayern gehypt worden. Jetzt haben sie mal drei oder vier Spiele nicht gewonnen. Ich weiß schon, welche Qualitäten diese Spieler haben", betonte er. Mit sieben Spielen bilden die Bayern die größte Fraktion im Kader für die anstehenden Duelle in der Nations League. Profis wie Manuel Neuer, Mats Hummels oder Thomas Müller seien "erfahren genug, mit solchen Situationen umzugehen", sagte Löw.

Auf diese Routiniers und noch etliche andere Stammkräfte muss Kovac in der aktuellen Länderspielpause verzichten. Weil gleich elf Profis mit ihren Nationalmannschaften unterwegs und andere Spieler verletzt oder angeschlagen sind, begann die Aufarbeitung des Formtiefs mit einem kleinen Rumpfteam. Am Dienstag begrüßte Kovac nur fünf Profis zum Mannschaftstraining an der Säbener Straße. Neben Arjen Robben, Javi Martinez, Sandro Wagner, Serge Gnabry und Ersatztorhüter Sven Ulreich komplettierten sieben Nachwuchsakteure die Einheit, um wenigstens ein Dutzend Spieler auf dem Platz zu haben.

Auf die öffentliche Einheit verzichtete Franck Ribéry. David Alaba musste wegen eines im Spiel gegen Mönchengladbach (0:3) erlittenen Muskelfaserrisses passen. Rafinha absolvierte im Rahmen seines Aufbautrainings nach einer Knöchelverletzung nur ein Lauftraining.

Der FC Bayern ist in der Bundesliga auf Rang sechs abgerutscht. Die nationale Konkurrenz könne deswegen aber noch lange nicht auf ein Ende der Bayern-Regentschaft hoffen, meinte Fredi Bobic. Der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt glaubt an seinen ehemaligen Trainer Kovac. "Er hat eine Mannschaft, die fantastisch ist und am Ende des Tages trotzdem gelangweilt Meister wird", sagte der Ex-Profi dem Radiosender FFH.

Zuvor hatte schon Hoeneß seinen Rückhalt für Kovac betont, den er - wie er dem "Kicker" sagte - "bis aufs Blut" verteidigen wolle.

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