Kaymer mit schwerem Start in stürmische British Open

St. Andrews · Martin Kaymer stemmte sich gegen den Sturm an der schottischen Nordsee und legte einen passablen Start in die 144. British Open in St. Andrews hin.

 Martin Kaymer spielte bei den British Open eine 71er-Auftaktrunde. Foto: Facundo Arrizabalaga

Martin Kaymer spielte bei den British Open eine 71er-Auftaktrunde. Foto: Facundo Arrizabalaga

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Der ehemalige Weltranglistenerste brauchte 71 Schläge auf dem Old Course und lag damit nach Ende seiner Runde auf dem geteilten 41. Platz. "Es war schon okay, ich hatte Pech mit der späten Startzeit", sagte der 30-Jährige, der wegen der kalten Temperaturen immer wieder Handschuhe anzog. Richtig zufrieden war er mit seinem Putten auf den großen Grüns.

Die Open Championship sind das Lieblingsturnier von Kaymer, aber bisher gewann kein Deutscher das einzige europäische Major. Der auf Platz 19 im Weltranking gefallene Rheinländer brachte drei Birdies bei zwei Bogeys auf die Ergebniskarte. Der Amerikaner Dustin Johnson übernahm mit einer Startzeit am Morgen die Führung mit 65 Schlägen.

Marcel Siem aus Ratingen war auch früher dran, spielte zwei unter Par auf dem Par-72-Kurs und geht als 24. in Runde zwei. Zwar fühlte er sich beim ersten Abschlag gestört, als auf der riesigen Anzeigetafel über den Tribünen geräuschvoll die Zahlen umsprangen. Mit einem guten zweiten Schlag ins Grün rettete der 35-Jährige das Par. Vor den Augen einiger Anhänger, die auf der Tribüne an der zweiten Bahn die deutsche Fahne hissten, spielte er sein erstes Birdie. Nach der halben Runde waren es drei. Erst ein Bogey auf der 17 schmälerte sein Ergebnis. "Ich bin zufrieden, nachdem uns auf den zweiten neun Löchern der Wind entgegen blies", sagte Siem. Auch seine Putts liefen gut.

Bernhard Langer (Anhausen) kam völlig durchgefroren kurz vor Kaymer ins Clubhaus. "Zuerst hat es Spaß gemacht, aber dann wurde es so furchtbar kalt, dass ich alles angezogen habe, was ich in der Tasche fand", erzählte der 57-Jährige. Er ärgerte sich nicht lange über seine 74, obwohl er mit vier Birdies auf den ersten sechs Bahnen gut angefangen hatte. Gegen den heftigen Sturm fand er keine Mittel und kassierte vier Bogeys und ein Doppelbogey auf der 16. Bahn.

Tiger Woods muss nach einer 76er-Runde ebenfalls um den Halbzeitcut bangen. Erst einmal ist der 14-malige Majorsieger bei 18 Starts am Freitag ausgeschieden. "Ich hoffe, die Bedingungen werden richtig hart, dann kann ich kämpfen und auf dem Leaderboard hochklettern", sagte Woods. Als erster Profi könnte er nach 2000 und 2005 dreimal im Royal and Ancient Golf Club St. Andrews gewinnen, doch davon ist er weit entfernt. Schon der Start vor Hunderten von Fans misslang mit zwei Bogeys nacheinander komplett.

Auf der ersten Bahn landete sein zweiter Schlag im Wassergraben - er selbst war fassungslos und versteckte sein Gesicht unter dem Cap. "Das war entmutigend, ich war ein wenig verärgert", gab er zu. Am zweiten Loch puttete er zu aggressiv, um das Par zu retten - der Ball umrundete die Lochkante und lief weiter. Nach fünf Bogeys gelang ihm an der 14. Bahn das einzige Birdie.

Der Weltranglisten-Zweite Jordan Spieth kam mit einer guten 67 ins Clubhaus. Der 21 Jahre alte Texaner kann nach dem Masters und der US Open als erster Spieler seit Ben Hogan 1953 das dritte Major in einem Jahr gewinnen. Ihm gelangen sieben Birdies, auf den zweiten neun Löchern leistete er sich mit dem aufkommenden Wind zwei Bogeys.

Damit strafte er alle Kritiker Lügen, die seinen Turniersieg am Sonntag auf der PGA-Tour hinderlich für die Open einschätzten. Wenn sich der Shootingstar am Sonntag die "Claret Jug" (Silberkanne) holt, wird er den verletzten Nordiren Rory McIlroy von der Spitze der Weltrangliste verdrängen.

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