Nach Niederlage gegen Rumänien Handballerinnen von Einzug in EM-Hauptrunde überzeugt

Brest · Ein Punkt fehlt zum Weiterkommen, eine Niederlage bedeutet das EM-Aus: Die deutschen Handballerinnen stehen am Mittwoch gegen Tschechien vor einem Finale um den Einzug in die Hauptrunde. Und sie haben bereits eine Idee, wie sie es schaffen können.

 Erfolgreichste DHB-Werferin gegen Rumänien: Julia Behnke (l).

Erfolgreichste DHB-Werferin gegen Rumänien: Julia Behnke (l).

Foto: Marco Wolf/wolf-sportfoto

Den Kopf freibekommen, fokussieren - und dann in die Hauptrunde der Europameisterschaft in Frankreich einziehen: Das ist das Ziel der deutschen Handballerinnen vor dem abschließenden Vorrundenspiel am Mittwoch (18.00 Uhr) gegen Tschechien.

"Wir haben genau die Situation, die wir vor der Europameisterschaft so erwartet haben, nur, dass wir zwei Punkte mehr auf dem Konto haben, als viele gedacht haben", sagte Bundestrainer Henk Groener am Dienstag in Brest.

Die Ausgangslage nach zwei Gruppenspieltagen ist klar: Deutschland hat nach dem sensationellen 33:32-Auftaktsieg gegen Titelverteidiger Norwegen und der 24:29-Niederlage gegen Rumänien am Montagabend 2:2 Punkte auf dem Konto, die Tschechinnen gehen mit 0:4 Zählern in die Partie.

Somit reicht der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bereits ein Remis zum Einzug in die Hauptrunde, für die sich die drei besten Teams jeder Gruppe qualifizieren. Verliert man allerdings, geht der Flieger nach Hause statt zur Hauptrunde nach Nancy. "Auf Remis spielen geht im Handball nicht so einfach, also zählt nur der Sieg", sagte der Niederländer Groener.

"Wir beschäftigen uns nicht mit einem Scheitern. Wenn wir uns auf unsere Stärken besinnen, schaffen wir das", betonte Torhüterin Dinah Eckerle. Bereits am frühen Dienstagmorgen gab es eine Analyse der Niederlage gegen Rumänien. "Vielleicht haben wir die Spielerinnen mit zu vielen Informationen über den Gegner überfrachtet, das werden wir gegen Tschechien ändern", sagte Groener.

Bisher gab es nur zwei EM-Spiele gegen Tschechien, einen Sieg und eine Niederlage. Vor einem Jahr hatte der kommende deutsche Gegner das Viertelfinale der WM in Deutschland erreicht. Beste Spielerin der Tschechinnen ist Iveta Luzumova vom deutschen Meister Thüringer HC, die Torschützenkönigin der vergangenen Bundesligasaison. "Wir kennen sie, sie kennt uns. Beide Seiten wissen, was auf sie zukommt", sagte Eckerle, die vor ihrem Wechsel nach Bietigheim mit Luzumova beim THC gespielt hatte.

Für Kreisläuferin Luisa Schulze ist das "Endspiel" reine Kopfsache: "Es ist ein ganz normales Handballspiel mit zwei Mannschaften, einem Ball und 60 Minuten, auch wenn man sich selber natürlich Druck macht. Wir brauchen diese Lockerheit und dass jeder an seine Stärken glaubt, dann wird es funktionieren."

Diesen Optimismus teilt auch DHB-Präsident Andreas Michelmann, der in Brest vor Ort ist: "Ich habe größtes Vertrauen in den Trainer und die Mannschaft." Für die lag am Dienstag beim Abschlusstraining der Fokus auf der Defensive. Gegen die Rumäninnen hatte die Abwehr des DHB-Teams über weite Strecken äußerst unglücklich agiert.

Die Historie aber spricht für die DHB-Auswahl, die bisher nur einmal, 2010 in Norwegen, eine EM-Hauptrunde verpasst hatte - mit einer Niederlage im entscheidenden dritten Spiel gegen die Ukraine.

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