Deutsche Eishockey-Liga Haie siegen in Schwenningen

Schwenningen · Die Kölner Haie bezwingen ihren Lieblingsgegner Schwenninger Wild Wings zum vierten Mal in der laufenden Saison und erobern durch den 3:2-Auswärtssieg Platz vier in der Deutschen Eishockey Liga zurück.

Peter Draisaitl hilft die Vergangenheit nicht. Wenn der Trainer der Kölner Haie darauf angesprochen wird, dass sich sein Team auswärts oft leichter tut als in der heimischen Lanxess Arena, dann zuckt er gleichgültig mit den Schultern. Auch die Tatsache, dass der KEC in dieser Saison sämtliche drei Partien gegen die Schwenningen Wild Wings für sich entschieden hatte, interessierte Draisaitl vor Duell Nummer vier wenig. Mal abgesehen von den neun Punkten auf der Habenseite.

Vielleicht sollte Draisaitl den Dingen doch etwas mehr Bedeutung schenken. Am Freitagabend bestätigten die Haie nämlich, dass sie zu den besten Auswärtsteams der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zählen und die Schwenninger zu ihren Lieblingsgegnern gehören. Das verdiente 3:2 (1:0, 1:1, 1:1) bedeutete den vierten Sieg gegen die Schwarzwälder in der Hauptrunde und die Rückkehr auf Tabellenplatz vier. Diesen gilt es nun am Sonntag (16.30 Uhr) beim ERC Ingolstadt zu verteidigen.

Draisaitl durfte sich zunächst über das Comeback von Mike Zalewski freuen, der nach überstandener Handverletzung in der vierten Sturmreihe neben Kai Hospelt und Alexander Oblinger auflief. Bis zur nächsten guten Nachricht dauerte es nur 2:22 Minuten. Nach einem gewonnenen Bully von Fabio Pfohl und einem Pass von Ryan Jones zeigten Alexander Sulzer und Morgan Ellis, wie kreativ Verteidiger in der Offensive sein können. Sulzer startete mit Puck links durch und fand den mitlaufenden Ellis, der rechts vor dem Tor in Stürmermanier zum 0:1 einschob. Für den 26-jährigen Kanadier war es bereits das siebte Saisontor. Das 1:0 spielte den Haien als drittbestem Defensivteam der Liga in die Karten. Der hinten kompakt stehende KEC ließ die Gastgeber kommen und lauerte auf Konter.

Eine Taktik, die Schwenningen wieder nicht schmeckte. In den drei bisherigen Begegnungen hatten die Wild Wings nämlich jeweils nur einen Treffer gegen die Kölner erzielt. Marcel Kurth hatte immerhin zweimal die Möglichkeit zum Ausgleich, scheiterte aber am aufmerksamen Haie-Keeper Gustaf Wesslau (14./18.). Pech hatte Sulzer, der sich ohne Fremdeinwirkung verletzte und in der Kabine bleiben musste (13.).

Der KEC kontrollierte aber auch mit nur fünf Verteidigern das Geschehen und nutzte seine zweite Chance eiskalt. Als Dominik Bittner bei einem Aufbaupass die Scheibe nicht richtig traf, landete diese bei Sebastian Uvira, der Rok Ticar für das 0:2 belieferte (24.). Für Uvira war es der 100. Scorerpunkt in der DEL, für Ticar Saisontor Nummer drei im fünften Spiel.

Austin Madaisky (30.) und Uvira (31.) hätten sogar erhöhen können, kamen aber nicht an Wild Wings-Goalie Dustin Strahlmeier vorbei. So schöpften die Hausherren nach einem unnötigen Puckverlust der Haie durch das 1:2 von Markus Poukkula (32.) Hoffnung. Bevor daraus Euphorie werden konnte, schlugen die Kölner erneut zu Beginn eines Drittels zu. Nach 60 Sekunden im Schlussabschnitt setzte Madaisky einen Schuss von der Blauen Linie flach zum 1:3 in die Maschen (41.). Das irreguläre 2:3 von Mirko Sacher aus klarer Abseitsposition (49.) machte die Sache wieder spannend.

Die Kölner mussten noch einmal zittern, konnten sich aber weiter auf ihre Abwehrstärke verlassen. Hilfreich war auch, dass sich die Schwenninger 2:46 Minuten vor dem Ende eine Strafzeit einhandelten und so erst 30 Sekunden vor Schluss Dustin Strahlmeier zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nehmen konnten. So gerieten die Kölner, die sich am Samstag direkt von Schwenningen aus auf den Weg nach Ingolstadt machen, nicht mehr in Gefahr. „Schwenningen war sehr passiv. Damit haben wir uns schwer getan. Wir haben aber die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen und es über die 60 Minuten gebracht. Die knappen Spiele zu gewinnen, ist eine Disziplin, die wir ganz gut beherrschen“, analysierte KEC-Stürmer Freddy Tiffels den wichtigen Auswärtserfolg.

Köln: Wesslau; Sulzer, Ellis Madaisky, D. Tiffels Müller, Potter; F. Tiffels, Genoway, Akeson; Jones, Pfohl, Dumont; Uvira, Ticar, Schütz; Zalewski, Hospelt, Oblinger; Köhler. – SR.: Bauer/Smetana. – Zuschauer: 3803. – Tore: 0:1 Ellis (2:22/Sulzer, Jones), 0:2 Ticar (23:08/Uvira), 1:2 Poukkula (31:19). 1:3 Madaisky (41:00/Akeson, F. Tiffels), 2:3 Sacher (48:28). – Strafminuten: Schwenningen 12 plus 10 Disziplinar Rech; Köln 10 plus 10 Disziplinar D. Tiffels.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort