Franzose wird Cheftrainer Gomez wirbt erfolgreich für Ismaël als Wolfsburg-Trainer

Freiburg · Bis zum Freiburg-Spiel sah es nicht nach einer Beförderung von Interimstrainer Valérien Ismaël aus. Der 3:0-Sieg hat aber die Skeptiker überzeugt. Der VfL Wolfsburg spricht von der besten Lösung.

 Valérien Ismaël umarmt den Mario Gomez.

Valérien Ismaël umarmt den Mario Gomez.

Foto: Patrick Seeger

Valérien Ismaël hat seine vierte Bewährungschance beim VfL Wolfsburg genutzt.

Einen Tag nach dem 3:0-Sieg beim SC Freiburg, wo die jubelnden VfL-Profis ihren Interimstrainer herzten und ihm demonstrativ das Vertrauen aussprachen, beförderte der Bundesligaclub den Franzosen zum Cheftrainer. Ismael wird Nachfolger des beurlaubten Dieter Hecking.

"Die gründliche Prüfung aller Alternativen hat gezeigt, dass dies die beste Lösung für uns darstellt", begründete VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs eine Entscheidung, die sich vorige Woche noch nicht so abgezeichnet hatte.

Zumindest bis Spielbeginn am Samstag galt Bruno Labbadia als heißer Kandidat für den Wolfsburger Trainerposten. Doch der starke Auftritt im Freiburger Regenspiel, bei dem Nationalstürmer Mario Gomez mit einem Doppelpack (41./53. Minute) und Ricardo Rodriguez (86.) per Foulelfmeter die Wolfsburger Talfahrt mit acht Bundesliga-Spielen in Serie ohne Sieg beendeten, überzeugte die Bedenkenträger in der Führungsetage und machte die Profis froh. Sie sollen nun mindestens bis 2018 mit ihrem Wunschtrainer zusammenarbeiten.

"Bei einer Niederlage hätten wir die Entscheidung noch nicht getroffen. Das wäre nicht zu vermitteln gewesen, obwohl das für mich schon vorher klar war", erklärte Allofs. "Ich werde einen ausgeben, weil es ohne die Mannschaft und das Trainerteam nicht so gekommen wäre", sagte der glückliche Ismaël.

"Die Bilder sprechen für sich", kommentierte Gomez die spektakuläre Jubel-Geste im Freiburger Stadion: "Wir haben schon einen Trainer auf dem Gewissen, wir wollen keine Trainervernichtungsmaschine sein." Manager Allofs informierte die Profis vor dem Sonntag-Training über das Votum für Ismael. "Wir haben von Anfang an betont, dass Valérien eine Chance bekommt, und diese hat er in unseren Augen hervorragend genutzt - und das nicht nur, weil die Mannschaft in Freiburg gewonnen hat, sondern weil er mit seiner Arbeitsweise überzeugt", sagte Allofs.

Dessen Reputation ist nach dem eklatanten Fehlstart der ambitionierten Mannschaft und der Trennung vom Trainer des Jahres 2015 beschädigt. Die Entscheidung ist nicht ohne Risiko für Allofs. Der frühere Bundesliga-Profi Ismaël, zuvor Coach der VfL-Reserve in der Regionalliga Nord, hatte die Profis am 18. Oktober übernommen und war mit zwei Niederlagen und einem Sieg im DFB-Pokal gestartet. Sein erstes Trainer-Engagement im Profi-Fußball verlief beim 1. FC Nürnberg wenig erfolgreich.

Kein Wunder, dass sich der bisherige Interimscoach bei der VfL-Führung für das Vertrauen bedankte. "Ich freue mich, dass ich den Weg mit der Mannschaft, den wir vor zweieinhalb Wochen eingeschlagen haben, weitergehen darf", erklärte der neue Cheftrainer. "Ich weiß, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, aber ich bin zutiefst überzeugt, dass das Team zu einhundert Prozent mitziehen wird und wir gemeinsam Erfolg haben werden", fügte Ismaël hinzu.

Mit der schnellen Entscheidung in der Trainerfrage beendete die VfL-Führung alle Spekulationen und sorgte für ruhiges Arbeiten in der zweiwöchigen Länderspielpause. Sein erstes Match als Cheftrainer wird Ismaël am 19. November gegen Schalke 04 bestreiten. Bis dahin könnte sich die Verletztensituation noch mehr entspannen. Beim SC Freiburg, dessen Serie nach vier Siegen in vier Heimspielen endete, fehlte Nationalspieler Julian Draxler mit einem Muskelfaserriss. Dafür waren Christian Träsch und der eingewechselte Daniel Didavi wieder dabei und glänzten als Tor-Vorbereiter.

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