Bleibtreusee in Brühl Das G-A-Team testet Wasserski

BRÜHL · Nach Wakebaorden und Rudern wagt sich das G-A-Team an die nächste Wassersportart. Auf dem Bleibtreusee in Brühl können Anfänger Wasserski testen.

GA-Mitarbeiter Johannes Thielen beim Wasserski.

GA-Mitarbeiter Johannes Thielen beim Wasserski.

Foto: Nathalie Dreschke

Obwohl es schon auf den Abend zugeht und sich ein weiterer hochsommerlicher Tag dem Ende entgegen neigt, ist die Wassersportanlage am Bleibtreusee in Brühl noch gut besucht. Dutzende in schwarz gekleidete Personen befinden sich am Seeufer. Eingehüllt in ihre Neoprenanzüge warten die Wakeboarder und Wasserskifahrer geduldig in der Schlange vor der Startanlage, die sie wenig später mit einem Ruck auf den See ziehen wird. Ist der Start geglückt – und der klappt bei den erfahrenen Fahrern mit Leichtigkeit – geht es auf die große Runde durch das Brühler Gewässer. Während die Wasserskifahrer mit enormer Geschwindigkeit über das Wasser rasen, springen die Wakeboarder zudem über diverse Rampen und zeigen dabei spektakuläre Tricks.

Für den G-A-Team-Versuch im Wasserski geht es allerdings erst einmal auf die Übungsstrecke der Anlage, einer langen Geraden, auf der der Start geübt soll und die ersten Meter auf Wasserskiern bewältigt werden. Denn diese sind für Anfänger alles andere als einfach.

„Zu Beginn braucht man schon ein paar Starts, um ein Gefühl für die Skier zu bekommen“, erklärt Milan Robinet, Besitzer der Wassersportanlage. „Die Kunst ist es, nichts zu tun. Vor dem Start geht man in die Hocke, baut Körperspannung auf, packt die Griffe des Seilzugs und streckt die Arme lang nach vorne.“ Diese Position soll dann möglichst lange eingehalten werden. In der Theorie recht einleuchtend, doch in der Praxis ein schwieriges Unterfangen. Obwohl Robinet die Geschwindigkeit des Starts an der Übungsstrecke über eine Fernbedienung kontrollieren kann, führt der erste Ruck des Seils zu einem ungewollten Hechtsprung nach vorne, der in einem Bauchklatscher endet.

Sind die ersten Meter nach dem Start dann doch einmal überwunden, folgt mit dem Aufrichten in die Standposition die nächste Schwierigkeit. Automatisch nimmt man als Wasserski-Neuling dabei die Arme zu Hilfe, doch gerade dadurch verliert das Seil an Spannung und nur Bruchteile später befinden sich die Anfänger wieder im Wasser. Da hilft auch das hinterhergerufene „Arme lang!“ von Robinet nichts mehr.

Profis trainieren seit mehreren Jahren mehrmals pro Woche

Vor dem nächsten Versuch wiederholt der Experte daher geduldig: „Bleibt möglichst lange in der Hocke und streckt die Arme aus. Macht einfach nichts, den Rest macht die Anlage für euch.“ Es funktioniert tatsächlich, der Start glückt bei den ersten Fahrern – wenn auch in zeitlupenartigem Tempo – dafür aber mit langgestreckten Armen. Ist der Stand einmal erreicht, hilft ein leichtes Beugen in den Knien, um sich auf den Skiern zu halten.

„Sehr gut“, lobt Robinet, als die ersten das Ende der Übungsstrecke erreicht haben. „Jetzt geht es auf die große Runde der Profis.“ Beim Anblick der Fahrer auf der Profirunde kommen bei dem ein oder anderen Anfänger allerdings Zweifel bei der Frage auf, wie sie diese Herausforderung meistern sollen – ohne sich vor den echten Könnern nicht vollends zu blamieren. Diese Ängste scheint Robinet zu bemerken: „Keine Sorge, das ist nicht so schwer wie es aussieht. Vergleicht euch nicht mit den anderen, die stehen teilweise seit vier, fünf Jahren mehrere Tage pro Woche auf ihren Boards und Skiern.“ Trainiert werden kann auf der Anlage schließlich jeden Tag. Von solch einem hohen Stundenpensum auf Wasserskiern sind Anfänger logischerweise noch weit entfernt, sodass die große Runde die finale Herausforderung des Tages bedeutet.

„Der Start funktioniert genau wie auf der Übungsstrecke. Der einzige Unterschied ist, dass ihr jetzt Kurven fahren müsst. Doch die packt ihr locker, wenn ihr durch die roten Hütchen vorher fahrt, die geben euch die Richtung vor“, macht Robinet Mut.

Der Start glückt bei den meisten wirklich auf Anhieb, doch die erste Kurve kommt schnell, viel zu schnell. Ein Fahrer umfährt die Hütchen, lässt die Spannung des Zugseils nach, sodass er fast zum Stehen kommt und im nächsten Moment ruckartig in den Bleibtreusee gerissen wird. Immerhin ist der ungewollte Tauchgang bei den heißen Temperaturen eine angenehme Abkühlung. Der lange Weg über den Steg am Rande des Sees zurück zum Start jedoch weniger. Diesen Umweg wollen die Fahrer beim nächsten Versuch also tunlichst vermeiden. Vollste Konzentration also auf das Ansteuern der richtungsweisenden Hütchen. Aber das ungewollte Bad im See zeigt Wirkung: Immer mehr Fahrer durchfahren die Hütchen und es dauert nicht lange, bis einer die erste komplette Profirunde zurücklegt. „Vom Nichtstun zum Bewältigen der großen Runde in nur wenigen Stunden“, bilanziert Robinet.

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