Dribbeln und Dreier-Werfen Das G-A-Team testet Basketball

Bonn · GA-Mitarbeiterin Britta Röös hat die BG Bonn bei ihrem Jugend-Weihnachtsturnier besucht. Im Basketball zeigt sie Schwächen, hat aber im Schnick-Schnack-Schnuck überzeugt.

Pong, tapp, tapp, batsch. "Mist." So ungefähr klingt es, wenn ich versuche, einen Korbleger zu machen. Einmal dribbeln, dann zwei schnelle Schritte, die Zauberecke anvisieren, abspringen und den Ball geschmeidig in den Korb bugsieren. So weit die Theorie. Praktisch sieht es eher danach aus, als hätte ich einen Basketball zum letzten Mal vor über vier Jahren im Schulsport in den Händen gehalten. Doch für das G-A-Team tausche ich Computer-Tastatur und -Maus gegen den orangefarbenen Ball und besuche die BG Bonn bei ihrem Weihnachtsturnier für die U8- bis U18-Mannschaften.

Während die ganz Kleinen ihre Spiele bereits hinter sich haben, der Weihnachtsmann zu Besuch kommt und ihnen Geschenke bringt, ärgere ich mich, nicht "mehr sportliches Talent" auf meinen Wunschzettel geschrieben zu haben. Doch zum Glück muss ich nicht direkt mit ins Turnier der Jugendlichen. Thomas Henning, Mini-Koordinator und Trainer der U14- und U18-Damenmannschaft, nimmt mich zur Seite und erklärt mir die Grundlagen der Sportart. "Wir üben zunächst das Dribbeln, den Korbleger und einen Dreier zu werfen", erklärt er und schaut dabei auf den Ball in meiner Hand. "Ist das der richtige, oder möchtest du einen anderen?", fragt er mich und guckt sich bereits suchend um.

Ausgestattet mit einem - für meine Laienaugen - sehr ähnlichen Spielgerät lerne ich sofort die erste Lektion: Der Unterschied liegt im Gewicht. Anstatt des schwereren Balls für Männer halte ich nun die Damenversion in der Hand. Schade, eine Ausrede weniger, mein Nicht-Treffen zu erklären. Aber gut, erst mal ausprobieren. Vorher gibt es noch einen Tipp von Trainer Henning: "Zehn Zehen zeigen zum Ziel. Bedeutet, dass du gerade zum Korb stehst und dann auf diesen zuläufst und seitlich rechts hineinwirfst." Gesagt, getan, vorbeigeworfen.

"Ich sage den Kleinen immer, dass sie die Zauberecke anpeilen müssen. Oben rechts die Ecke, da musst du treffen, damit der Ball ins Netz geht", erklärt er mir weiter. Ein neuer Versuch. Der Ball fliegt beziehungsweise knallt gegen das Brett, weit entfernt von der Zauberecke.

"Es heißt Korbleger, weil man den Ball sanft in den Korb legt", lautet Hennings Kommentar. Nächster Versuch, dieses Mal von der linken Seite kommend. Versenkt. Bei diesem Treffer wird es auch für den Rest des Trainings leider bleiben.

Schnick-Schnack-Schnuck-Duell beim Dribbeln

Die nächsten Übungen mache ich mit dem zwölfjährigen Linus zusammen. Wir sollen uns die linke Hand geben, mit der rechten dribbeln, uns in die Augen schauen und etwas erzählen. Nicht sehr elegant stehe ich krumm hockend ihm gegenüber, verliere ständig den Blickkontakt - und den Ball.

Doch Henning packt noch eine Schwierigkeitsstufe drauf. Nun sollen Linus und ich dribbeln und dabei Schnick-Schnack-Schnuck spielen. Der Verlierer muss fünf Hampelmänner machen. Da ich wusste, bei Linus' Ballkontrolle nicht mithalten zu können, wollte ich wenigstens einen Erfolg bei dieser Übung erleben und habe mich deshalb voll und ganz auf Stein, Schere und Papier konzentriert. Den Ball habe ich zwar schon wieder verloren, die Fingerübung dafür nicht. Immerhin.

Als letzte Feuerprobe vor dem Turnier üben wir noch das Werfen von der Dreierlinie. "Du gehst in die Hocke, drückst dich ab, hältst dabei den Ball auf deinen Fingerspitzen und machst beim Werfen eine Bewegung mit der Hand, als würdest du in eine Keksdose oben auf dem Schrank greifen", weist mich Henning an. Mein erster Versuch kommt ungefähr auf halber Strecke zwischen Korb und mir auf dem Boden auf. "Ja, und jetzt mit mehr Kraft", motiviert mich der Trainer. Auch dieses Mal ist der Ball beim Aufschlagen noch weit vom Korb entfernt. "Ich werfe wie ein richtiges Mädchen", sage ich und lache.

Und dann ist es so weit: Trotz meiner bisherigen Leistung darf ich ins Turnier einsteigen. Meine Mannschaft ist alters- und größentechnisch bunt gemischt. Im schnellen Wechsel rennen wir von einer Hallenseite zur anderen, passen und dribbeln den Ball übers Feld und versuchen, unsere Gegner vom eigenen Korb fernzuhalten. Trotz allen Ehrgeizes der jungen Spieler geht es vor allem um vorweihnachtlichen Spaß. Und den habe ich. Sogar so viel, dass ich am Ende nicht mal auf den Punktestand gucke.

Falls wir gewonnen haben, habe ich mit keinem Treffer dazu beigetragen.

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