GA-Sportlerwahl Zwei, denen das Laufen im Blut liegt

BONN · Diese beiden Kandidaten für die Wahl zum GA-Sportler des Jahres kommen aus der Leichtathletik: Konstanze Klosterhalfen hat einen langen Atem und Lennert Kolberg liebt das Sprinten.

Bis einschließlich kommenden Sonntag stimmen die Leser dieser Zeitung über den GA-Sportler und die GA-Mannschaft des Jahres ab. Zwei Leichtathleten zählen zu den Kandidaten für den Einzeltitel: Konstanze Klosterhalfen aus Königswinter-Bockeroth und Lennert Kolberg von der LG Kreis Ahrweiler – beiden liegt das Laufen im Blut.

Kolberg ist im Sprint heimisch. Das ist ungewöhnlich, denn der aus einer Ausdauersportverrückten Familie stammende 19-Jährige bestritt zuvor jahrelang Triathlonwettkämpfe. Schon immer lag ihm dabei die dritte Disziplin am besten: das Laufen. Und dabei vor allem die letzten Meter. Im Spurt machte er meist Plätze gut. Als dann in den älteren Jugendklassen die Distanzen länger wurden, entschloss sich Lennert, den Fokus auf das Sprinten zu legen.

Er trainiert weiterhin sechs Mal wöchentlich, konzentriert sich aber auf Explosivität statt langen Atem. Die harte Arbeit zahlte sich im Januar aus, als er Rheinland-Pfalz-Jugendmeister über 60 und 200 Meter wurde. Von der folgenden Wahl zum GA-Sportler des Monats Januar erfuhr er per Handy, als er in der Schule saß – und war „total überrascht“.

Bei den deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen kratzte er an seiner persönlichen Bestzeit über 60 Meter und kam über 200 Meter unter die Top Acht. Verletzungsbedingt fiel die Freiluftsaison ins Wasser.

Konstanze Klosterhalfen ist eine junge, alte Bekannte. 2016 beendete die Mittelstreckenläuferin die Jahreswahl auf dem dritten Platz. Auszeichnungen und Preise sammelte die 20-Jährige binnen Jahresfrist zuhauf. Inzwischen hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter, ist EM-Zweite und deutsche Hallenmeisterin über 1500 Meter geworden – und lief als erste deutsche Frau die 800 Meter unter zwei, die 1500 Meter unter vier und die 5000 Meter unter 15 Minuten. Nur bei der WM in London lief nicht alles nach Wunsch für die Sportstudentin, die bereits seit Kindesbeinen beim TSV Bayer 04 Leverkusen trainiert. Dennoch sorgte „Koko“ – so wird sie in Familie und Verein genannt – im Halbfinale für Aufsehen, als sie dem Feld weit enteilte. Am Ende aber reichte die Kraft nicht.

Zur GA-Sportlerin des Monats war Klosterhalfen im Februar nach ihrem Hallen-EM-Silber von den Lesern gewählt worden, fünf weitere Male war sie nominiert.

Fast alle ihre Rennen bestreitet Klosterhalfen mit einer ganz bestimmten Marschroute: „Nicht zu viel nachdenken“ will die 20-Jährige, sondern „einfach laufen“. Ihre Unbeschwertheit ist bislang ihr großes Plus, auch wenn ihr im Weltmeisterschafts-Halbfinale der Mangel an Erfahrung in Rennen auf dem allerhöchsten Niveau einen Strich durch die Rechnung machte. Sympathien hat die stets gut gelaunt wirkende Hochtalentierte aus dem Siebengebirge jedoch weitere gesammelt – und das ist mit Sicherheit kein Hindernis bei der GA-Sportlerwahl.

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