SSV Bornheim Nils Wolters ist GA-Sportler des Monats Dezember

BORNHEIM. · Nils Wolters, Fußballer des Bezirksligisten SSV Bornheim, setzt sich bei der Wahl überraschend durch. Mit erst 19 Jahren ist der offensive Mittelfeldspieler eine feste Größe in seinem Team.

Immer fokussiert und sehr effizient im Abschluss ist Bornheims Youngster Nils Wolters (rechts).

Immer fokussiert und sehr effizient im Abschluss ist Bornheims Youngster Nils Wolters (rechts).

Foto: Fupa

Seine Freude kann er nicht verbergen, die Überraschung ist groß: Nicht die in ihren Sportarten hochklassig aktiven und teilweise schon hochdekorierten Konkurrenten aus der Region machten bei der Wahl zum GA-Sportler des Monats Dezember das Rennen, sondern mit Nils Wolters ein Bezirksligafußballer vom SSV Bornheim und krasser Außenseiter.

Die Nachricht vom Gewinn der Wahl erreichte den 19 Jahre alten angehenden Verfahrensmechaniker in Glastechnik bei der Arbeit. „Ich habe mich extrem gefreut und es gleich allen meinen Kollegen erzählt“, berichtet Wolters. „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Jetzt fühle ich mich noch mehr angespornt.“

Dabei hatten es die Fußballer bei der GA-Sportlerwahl in der Vergangenheit stets schwer. Gerade mal drei durften bislang die Trophäe in die Hand nehmen – und das waren mit René Dabers, Lucas Musculus und Daniel Somuah allesamt gestandene Regionalligaspieler.

Nils Wolters ist GA-Sportler des Monats Dezember
Foto: grafik

Nun also ein Bezirksligakicker, der sich in die Riege von Olympiasiegern, Welt- und Europameistern wie etwa Max Rendschmidt einreiht. „Das ist schon ein cooles Gefühl, in einer Reihe mit diesen Leuten zu stehen“, sagt Wolters, der als Stärken „ein gutes Auge, Übersicht und einen satten Schuss“ angibt. Dabei war auch diesmal die Konkurrenz groß, schien schier übermächtig. Da war mit Max Laurin Müller ein 16 Jahre alter Säbelfechter des OFC Bonn, der sich für die EM und WM qualifizierte; der SSF-Judoka Tom Hartmann (16), der seine erste Medaille im Trikot der Nationalmannschaft holte; die Fritzdorfer Regionalliga-Tischtennisspielerin Charlotte Schönau (15), ihres Zeichens westdeutsche U18-Meisterin im Doppel; und last not least Drittliga-Volleyballerin Lisa Derendorf (29) von den SSF Fortuna Bonn.

„Deshalb hat es mich umso mehr gefreut, dass überhaupt ein Aktiver aus einer unteren Klasse in den Fokus der Kandidaten gerückt ist“, sagt Wolters’ Trainer Michael Henseler. „Ich bin stolz auf ihn und seine Auszeichnung. Sie ist schließlich nicht selbstverständlich.“

Aber durchaus verdient, wie der Übungsleiter betont. Nicht umsonst darf der 19-Jährige in seinem ersten Seniorenjahr schon alle Standards beim SSV Bornheim treten, nicht umsonst ist er aus der Bezirksliga-Elf jetzt schon kaum wegzudenken. „Nur wenige hätten ihm wohl eine solche Entwicklung zugetraut. Aber Nils ist sehr fokussiert, er saugt alles in sich auf und setzt die Vorgaben auf dem Feld effizient um“, sagt Henseler. „Ich habe mich direkt wohlgefühlt und mich gut eingelebt“, bestätigt der offensive Mittelfeldspieler.

Und: Wolters ist „brutal abschlusssicher“, wie es Henseler ausdrückt. Eine Eigenschaft, die ihm letztlich zum Sprung in den Kandidatenkreis verhalf. Im Dezember erzielte er vier Tore in drei Partien, schaffte gegen den Oberkasseler FV und gegen den SC Uckerath einen Doppelpack, bereitete darüber hinaus drei Treffer vor. Auf insgesamt elf Tore hat es der Youngster bislang in dieser Saison schon gebracht – eine reife Leistung.

„Dabei ist er eher der introvertierte Typ, er stellt immer die Mannschaft in den Mittelpunkt, ist sich nicht zu schade, auch die Drecksarbeit zu verrichten. Trotzdem ist er selbstbewusst, aber er trägt das nicht nach außen“, lobt Henseler und prophezeit dem 19-Jährigen eine große Zukunft: „Nils ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen.“

Kein Wunder also, dass in der Winterpause schon diverse andere Clubs auf das große Talent aufmerksam wurden und eine Verpflichtung in Erwägung zogen. Trotzdem hofft Henseler darauf, das „Juwel“ möglichst lange halten zu können. „Denn es ist wichtig, dass er sehr viel Spielzeit bekommt. Und die bekommt er bei uns.“

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