Sportler-Wahlparty beim General-Anzeiger Ein Hoch auf Lena kurz vor Mitternacht
Bonn · Die beiden Sieger Lena Schöneborn und Max Rendschmidt wurden am Freitagabend in der Alten Rotation des General-Anzeigers ausgelassen als GA-Sportler des Jahres gefeiert. Eine Reportage.
Als die Bänke und Tische kurz vor Mitternacht in der Alten Rotation zusammengeräumt wurden und ein Großteil der Gäste der GA-Sportlerwahl bereits den Heimweg angetreten hatte, stimmten die Hockeyspieler des BTHV ein weiteres Mal den PUR-Song "Lena" an. Nachdem in diesem Jahr keiner der Spieler des Zweitligisten zu den Kandidaten gehört hatte, feierten die BTHVler kurzerhand Siegerin Lena Schöneborn.
"Wir sind mit unserer Mannschaft im vergangenen Jahr offenbar so positiv aufgefallen, dass man uns wieder eingeladen hat", sagte der BTHV-Kapitän und Vorjahreszweite Florian Pohlmann. Die Mannschaft hatte sich mit schicken Anzügen und Krawatten in der Vereinsfarbe Lila besonders rausgeputzt. Auch die Spieler der HSG Rheinbach/Wormersdorf waren der Einladung des General-Anzeigers gefolgt. "Ich war vor allem sehr überrascht, wie viele Sportler da waren - nicht nur von den Kandidaten, sondern auch aus anderen Sportarten und Vereinen", sagte Maurice Mülder, der Triathlontrainer der SSF Bonn. Mülder stand mit Freunden von Daniel Mannweiler zusammen, den die GA-Leser im Oktober 2014 zum Monatssieger gewählt hatten.
[kein Linktext vorhanden]Elf Athleten aus zehn verschiedenen Sportarten hatten die GA-Leser im abgelaufenen Zwölf-Monats-Zyklus gekürt und damit gleichzeitig als Kandidaten für die Jahreswahl nominiert - zu einem großen Teil aus Randsportarten. "All diese Sportler eint eines: Die besondere Leistung, der besondere Einsatz für den Sport", sagte GA-Chefredakteur Helge Matthiesen zur Begrüßung, bevor GA-Sportchef Berthold Mertes die elf Kandidaten noch einmal kurz vorstellte. Von den Nationalspielern Jonas Bröker (Floorball) und Max Schmitz (Baseball) über die Basketball-Profis Andrej Mangold und Steve Wachalski bis hin zum ältesten Teilnehmer, dem Schwimmer Gerhard Hole, der für seine Leistungen im Alter von 80 Jahren besonderen Applaus erhielt - eine bunte Mischung aus Profis und Amateuren. "Die Unterscheidung halte ich ohnehin für künstlich. Die gibt es doch nur aufgrund von ökonomischem Einkommen", sagte Michael Scharf. "Man sieht doch, dass die Sportlerfamilie einfach zusammen gehört."
Das unterstrich auch der Jubel aller Anwesenden, als schließlich die beiden Sieger Lena Schöneborn und Max Rendschmidt bekannt gegeben wurden. "Das Ergebnis war so knapp. Das ist eine sehr gute und sehr sportliche Entscheidung", sagte Matthiesen. Schöneborn, die aktuelle Weltmeisterin im Modernen Fünfkampf, hatte zwar bei der Jury die Nase knapp vorn, doch Kanute Rendschmidt, ebenfalls amtierender Weltmeister, lag beim Votum der 3067 Leser mit einer einzigen Stimme vor Schöneborn (478:477). Somit gab es gleich zwei Sieger, zur Überraschung der Gäste, aber vor allem der Sportler selbst. "Dass es am Ende so ausgegangen ist, ist natürlich besonders positiv", freute sich auch Max Rendschmidt. "Wir hatten ja beide viele Fürsprecher. Der Doppelsieg ist für uns beide gut."
[kein Linktext vorhanden]Das Ergebnis war nicht die einzige Überraschung des Abends. Bevor Bettina und Felix Neusser aus der Verleger-Familie des General-Anzeigers sowie die zweimalige Olympiasiegerin im Hochsprung, Ulrike Nasse-Meyfarth, die sechs Bestplatzierten ausgezeichnet hatten, gehörte die Bühne vorübergehend Falk Petersilka. Der U18-Weltmeister im Judo vom 1. Godesberger Judo Club wurde als Sportler des Monats September ausgezeichnet. "Ich hatte eigentlich mit Annika Beck gerechnet. Sie ist ja auf der großen Tennisbühne sehr erfolgreich", sagte Petersilka mit vor Rührung glänzenden Augen: "Da ich nur eine formlose Einladung erhalten habe, hat mich das schon überrascht." Der Judoka ist damit bereits für die kommende Jahreswahl nominiert und will dort Freunde und Verwandte mobilisieren, um möglichst weit vorn zu landen.
Dabei - und mittendrin - wollen dann auch wieder die Spieler des BTHV sein, selbst wenn es wieder keiner in die Endausscheidung schaffen sollte. "Sobald der Termin der neuen Wahl feststeht, werden wir uns den in den Kalender schreiben", sagt Pohlmann. Mit Blick auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio im kommenden Jahr besteht die Möglichkeit, dass die Hockeyspieler einmal mehr "Lena" anstimmen dürfen.
Das Ergebnis der Wahl von Lesern des General-Anzeigers und der Fachjury (Ulrike Nasse-Meyfarth, Wolfgang Overath, Michael Scharf, Wolfgang Müller, Berthold Mertes):
1. Lena Schöneborn (Mod. Fünfkampf) / Max Rendschmidt (Kanu)
3. Philipp Waßenberg (Paral. Leichtathletik)
4. Eva Janssens (Badminton)
5. Andrej Mangold (Basketball)
6. Max Schmitz (Baseball)
7. Yanna Schneider (Taekwondo)
8. Daniel Mannweiler (Triathlon)
9. Gerhard Hole (Schwimmen)
10. Janos Bröker (Floorball)
11. Steve Wachalski (Basketball)
