Sportler des Monats September Die Kandidaten stehen fest

Bonn · Ein Weltmeister oder ein Oberliga-Fußballer? Eine Weltklasse-Tennisspielerin oder eine der größten deutschen Hoffnungen in der Randsportart Taekwondo? Oder doch eine Frau, die im Alter von neun Jahren an Diabetes erkrankte und nun mit 34 zum zweiten Mal die Qualifikation für den Hawaii-Triathlon schaffte?

Wer bei der Wahl zum GA-Sportler des Monats September das Rennen macht, ist völlig offen. Und wer wählt, hat es nicht leicht.

Was wiegt mehr? Der sportliche Leistung, die Ausstrahlung des Athleten, die Geschichte eines Erfolges? Es ist wie bei jeder Sympathiewahl: Nicht Tore bestimmen das Resultat, es ist auch nicht mit der Stoppuhr messbar. Das unter Umständen überraschende Ergebnis fußt auf einer Mischung all den genannten Kriterien.

Wichtigste Bedingung für die Aufnahme in die Liste der Kandidaten, die einen Wohnsitz im Verbreitungsgebiet des GA haben oder für einen dort ansässigen Verein antreten müssen, ist selbstverständlich die Leistung. Sich messen und gewinnen will schließlich jeder, der sich im Wettkampf stellt. Das ist das Urwesen des Sports.

Dennoch entscheidet nicht ein Weltmeister-Titel alleine, wie ihn der aus Niederkassel kommende Kanute Max Rendschmidt gewonnen hat. Das ganz Besondere allerdings in seinem Fall: Der Triumph im Zweier-Kajak mit dem Berliner Marcus Groß ist das erste WM-Gold für den 19-Jährigen bei den Männern. Im selben Alter ist Annika Beck. Die Tennis-Weltreisende mit Wohnsitz in Duisdorf hat sich in der Tennis-Weltspitze etabliert. Im Monat September erreichte sie das Achtelfinale beim WTA-Turnier in Seoul.

Noch jünger ist Yanna Schneider, die den seit dem Jahr 2000 olympischen Sport Taekwondo betreibt. Die 17 Jahre alte Schülerin des Tannenbusch-Gymnasiums holte gegen Monatsende als EM-Dritte zum dritten Mal in Folge bei einer internationalen Meisterschaft eine Medaille - angetreten mit der Hypothek des WM-Titels aus dem Vorjahr wieder eine Top-Leistung. Olympia 2016 in Rio ist Schneiders Fernziel.

Endlich wieder im Aufschwung ist der Fußball-Traditionsclub Bonner SC. Zum hervorragenden Start des Aufsteigers in die Mittelrheinliga trug maßgeblich Torwart Andy Hubert bei. Dreimal in Folge hielt der 22-Jährige seinen Kasten sauber - schon sprießen zarte Hoffnungen auf eine nicht mehr allzu ferne Rückkehr in die Regionalliga. Für BSC-Fans sicher ein Argument.

Beeindruckend wirkt die Geschichte der Bonner Triathletin Rebecca Fondermann. Als sie neun Jahre alt war, wurde bei ihr Diabetes diagnostiziert. Dennoch hat sich die inzwischen 34-Jährige von den SSF Bonn zu einer erfolgreichen Ausdauerathletin entwickelt. Anfang September belegte sie über die Ironman-Distanz (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,195 km Laufen) in Wales den siebten Platz und qualifizierte sich zum bereits zweiten Mal für den Ironman Hawaii. Vor Fondermann lagen nur sechs Profis. Auch ein Argument.

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