Kickboxerin aus Rheinbach Sarah Liegmann ist GA-Sportlerin des Monats Juli

Rheinbach · Die GA-Leser haben Sarah Liegmann zur Sportlerin des Monats Juli gewählt. Die Kickboxerin aus Rheinbach sammelt einen WM-Titel nach dem anderen.

Entwickelt sich die Anzahl der gewonnenen Titel von Sarah Liegmann auch in Zukunft so, wie sie es in den letzten Jahren getan hat, wird diese schon bald das Lebensalter der Kickboxerin aus Rheinbach überschreiten. Bei der Box-WM im englischen Barnsley erkämpfte sich die 17-jährige Oberstufenschülerin bereits ihre WM-Titel neun bis 13 und strebt weiterhin mit Höchsttempo einer Profi-Box-Karriere entgegen.

Ein kleiner, aber feiner Titel kommt nun noch hinzu: Sarah Liegmann ist von den Lesern zur „GA-Sportlerin des Monats Juli“ gewählt worden. Bei der Abstimmung setzte sie sich gegen den Pitcher Zackary Dodson durch, der die Bonn Capitals bis ins Finale der Baseball-Bundesliga führte. Dritter wurde Springreiter Cedric Wolf vom Meckenheimer Reiter Club, der im Team die Bronzemedaille bei der EM der Nachwuchs-Springreiter gewann. Auf den Plätzen vier und fünf landeten Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé und Handbikerin Annika Zeyen, beide startend für die SSF Bonn.

Ob diese Auszeichnung bei Liegmanns riesiger Titelsammlung noch zu Freude führt? „Natürlich, es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ich mit meiner Sportart, die ja immerhin eine Randsportart ist, die Wahl gewinne.“ Genauso wenig, wie es keine Selbstverständlichkeit war, in Barnsley in allen fünf gemeldeten Disziplinen Weltmeisterin zu werden, zumal die Rheinbacherin erstmals auch im Seniorenbereich kämpfte. „Vor der WM war das Ziel, dass ich drei Titel gewinne“, sagt Liegmann. „Da ich in drei Disziplinen gegen Erwachsene gekämpft habe, waren fünf Titel schon eine sehr große Überraschung.“

Neuer Fokus auf dem Boxen

In den Disziplinen Light Continous und Fusion bezwang sie andere Juniorinnen. Im Leichtkontakt, im Vollkontakt Kickboxen und im Sportboxen hingegen trat sie zum Teil gegen fast doppelt so alte Gegnerinnen in den Ring. Eine neue Herausforderung: „Die Kämpferinnen haben natürlich viel mehr Erfahrung als ich, das hat man in manchen Situationen schon gemerkt. Ich bin technisch aber mittlerweile so weit, dass ich auch im Seniorenbereich bestehen kann.“

Ihre jüngste Technikentwicklung hat Liegmann zum großen Teil ihrem neuen Trainer Ingo Cremer zu verdanken. Der verstärkt seit sieben Monaten als reiner Boxtrainer das Team um Liegmanns langjährigen Kickboxtrainer Willi Zinken und soll den Boxstil der 17-Jährigen immer weiter verbessern. Denn für die Zukunft ist geplant, sich vermehrt dem Boxen zu widmen, denn dort kann als Profi Geld verdient werden.

Und das ist das große Ziel der ehrgeizigen Athletin. Dafür trainiert sie bereits jetzt sechs mal die Woche, ein Pensum, das nach dem Abitur im nächsten Jahr noch einmal erhöht werden soll. „Sarah wird nächstes Jahr viel im Ausland trainieren. Die USA, aber auch Malta und London bieten sehr gute Trainingsmöglichkeiten für sie“, sagt Liegmanns Mutter Maarit.

Schokolade als kleines Laster

Große Herausforderungen für eine junge Athletin, der der Druck im und außerhalb des Rings offenbar aber nur wenig ausmacht. „Damit komme ich ganz gut klar. Vor Kämpfen ziehe ich mich immer ein wenig zurück, um den Fokus zu finden.“

Schwieriger fällt ihr hingegen das Weglassen von Süßigkeiten in der Vorbereitung: „Schokolade ist mein kleines Laster“, gibt Liegmann zu. Da sie in England in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm startete, musste sie bis zum finalen Wiegen darauf verzichten. „Ich hatte kaum die Waage verlassen, da hatte ich schon den ersten Schokoriegel in der Hand“, sagt Liegmann und muss schmunzeln.

Dieser schien der Nachwuchsboxerin noch einmal zusätzliche Energie verliehen zu haben. Es folgte ein Durchmarsch und die WM-Titel neun bis 13. Nächstes Jahr erreicht Liegmann ihr 18. Lebensalter. Verhalten sich Titelanzahl und Alter bei der Boxerin weiterhin linear, folgen dann die WM-Titel 14 bis 18.

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