Nach Äußerungen über AfD Werder plant keine Einschränkungen beim Dauerkarten-Verkauf

Bremen · Fußball-Bundesligist Werder Bremen wird auch in Zukunft AfD-Mitglieder beim Dauerkarten-Verkauf nicht benachteiligen, sich aber weiter für menschliche Werte in der Gesellschaft einsetzen.

Man werde wie bisher "offen für alle Menschen sein, gleich welcher politischen oder religiösen Einstellung", erklärten die Bremer am Dienstag. Allerdings behalte man sich "bei aller satzungsgemäßen politischen Neutralität vor, Werte wie Solidarität, Humanismus und den Kampf gegen Rassismus und für Integration sehr deutlich hervorzuheben."

Werder reagierte damit auf einen Artikel der Tageszeitung "Die Welt", in dem Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald mit Aussagen aus einer E-Mail an einen Fan zitiert worden war, die gegen die AfD gerichtet waren. "Die zitierten Aussagen wurden aus dem Zusammenhang gerissen und beziehen sich auf diesen ganz konkreten Einzelfall, zu dessen Details ich nichts weiter sagen möchte", wurde Hess-Grunewald in einer Club-Mitteilung vom Dienstag zitiert.

"Die Welt" hatte berichtet, Hess-Grunewald habe dem Fan in der E-Mail indirekt mit dem Entzug von dessen Dauerkarte gedroht, nachdem dieser aus dem Verein ausgetreten war, da ihm die Anti-AfD-Haltung des Clubs nicht gepasst habe. Seine Dauerkarte habe der Fan jedoch behalten wollen. Hess-Grunewald hatte vor kurzem in einem Interview gesagt, es sei ein Widerspruch, Werder gut zu finden und die AfD zu wählen.

"Der Fußball wie wir ihn lieben funktioniert nur in einer freiheitlichen und auf Toleranz und Vielfältigkeit basierenden Zivilgesellschaft", sagte Hess-Grunewald in der Erklärung vom Dienstag. "Deswegen ist es unser ureigenes Interesse, auf gesellschaftlichen Entwicklungen zu reagieren und uns Gehör zu verschaffen. Das sind wir allein allen unseren Mannschaften schuldig, die oft aus Menschen vieler verschiedener Nationen bestehen."

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