Abstiegskampf Weihnachtsurlaub in Gefahr: Hannover 96 erhöht den Druck

Hannover · Siegen oder durcharbeiten: Das sind nach Medienberichten die beiden Alternativen für die Spieler von Hannover 96 vor den letzten zwei Spielen dieses Jahres. Gegen Freiburg und Düsseldorf geht es nicht nur um wichtige Punkte, sondern auch um den Weihnachtsurlaub.

 Noch hat Hannovers Trainer André Breitenreiter die Rückendeckung vom Verein.

Noch hat Hannovers Trainer André Breitenreiter die Rückendeckung vom Verein.

Foto: Swen Pförtner

Hannover 96 greift im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga zu drastischen Mitteln.

Trainer André Breitenreiter hat den Spielern des Tabellenletzten mit der Streichung ihres Weihnachtsurlaubs gedroht, falls sie aus den beiden letzten Spielen dieses Jahres gegen den SC Freiburg (Mittwoch, 20.30 Uhr) und Fortuna Düsseldorf (Samstag, 15.30 Uhr) nicht mindestens drei Punkte holen sollten. Das berichteten die "Hannoversche Allgemeine Zeitung", die "Neue Presse" und die Bild-Zeitung übereinstimmend.

Breitenreiter selbst hat von Clubchef Martin Kind mindestens noch eine Jobgarantie für die beiden Spiele gegen zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf erhalten. "Wir legen den vollen Fokus auf die 180 Minuten in den beiden wichtigen Spielen", sagte der Hörgeräte-Unternehmer nach der jüngsten 0:4-Niederlage gegen den FC Bayern München. "Dem ist jetzt alles unterzuordnen."

Klar ist aber auch: Nach dem Absturz auf Platz 18 und dem dritten nicht bundesliga-reifen Auftritt in den vergangenen vier Spielen wird auch der Druck auf den Trainer wieder größer. Und den gibt er jetzt zum ersten Mal unvermindert an seine Spieler weiter.

Bislang galten in dieser sportlich völlig missratenen ersten Saisonhälfte häufig noch mildernde Umstände für dieses verunsicherte Team. Am Anfang litt 96 darunter, nach starken Leistungen wie gegen Borussia Dortmund (0:0) oder RB Leipzig (2:3) zu wenig Punkte geholt zu haben. Danach bekam Breitenreiter das Problem, aufgrund vieler Verletzungen und enttäuschender Sommer-Transfers nie die Mannschaft aufstellen zu können, die ihm eigentlich vorschwebte.

Über allem schwebt dazu in Hannover die große Unruhe, die sich durch die Übernahmepläne von Martin Kind entwickelt hat. Auf der einen Seite streitet sich die Vereinsspitze deshalb mit der Deutschen Fußball Liga, auf der anderen wird sie von einer vereinsinternen Opposition attackiert. Beides überfordert die Mannschaft erkennbar, und beides erschwert womöglich auch die Suche nach den dringend benötigten Verstärkungen in der Winterpause.

"Wir brauchen jetzt die Kraft für die zwei Spiele gegen Freiburg und Düsseldorf und nicht dafür, uns gegenseitig zu zerfleischen", sagte der erfahrene Schweizer Pirmin Schwegler. Zu diesem Zweck hat Hannover 96 in dieser Woche auch alle öffentlichen Trainingseinheiten abgesagt und die Vorbereitung auf die beiden letzten Hinrunden-Spiele komplett hinter verschlossene Türen verlegt.

Sollten die Spieler mindestens am Mittwoch oder Samstag gewinnen, dürfen sie vom 23. Dezember bis zum 2. Januar in Urlaub fahren. Falls nicht, wäre schon an den Weihnachtsfeiertagen und auch in der letzten Kalenderwoche dieses Jahres wieder Training angesagt.

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