Bezirksligspiel in Wahlscheid Fußballer nach Massenschlägerei vier Jahre gesperrt

Hennef · Bei einer Massenschlägerei beim Bezirksligaspiel zwischen dem Wahlscheider SV und dem SV Wachtberg im Juni hat ein Spieler einen anderen gegen den Kopf getreten. Nun hat das Bezirkssportgericht hart durchgegriffen.

 Während eines Fußballspiels kam es zu einer Massenschlägerei. (Symbolfoto)

Während eines Fußballspiels kam es zu einer Massenschlägerei. (Symbolfoto)

Foto: picture alliance/dpa/Armin Weigel

Mit einem drakonischen Urteil hat das Bezirkssportgericht des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) nach monatelangen Verhandlungen auf die Vorkommnisse nach dem Bezirksligaspiel Wahlscheider SV gegen SV Wachtberg (2:2) am 12. Juni dieses Jahres reagiert. Ein Fußballer des SV Wachtberg, der inzwischen zu den SF Troisdorf 05 gewechselt ist, wurde von den Sportrichtern unter Vorsitz von Daniel Schlering für vier Jahre aus dem Verkehr gezogen, ein weiterer Wachtberger muss für die nächsten zwei Jahre und zehn Monate zusehen.

Wesentlich glimpflicher kamen die Wahlscheider davon: Einer ihrer Akteure ist noch drei Wochen gesperrt, die Sperre eines anderen Spielers, der sich inzwischen dem SV Lohmar angeschlossen hat, ist abgegolten. Zudem gab's für die Gelb-Schwarzen wegen des ungebührlichen Zuschauerverhaltens eine Geldstrafe in Höhe von 300 Euro.

Mit Stollen gegen den Kopf getreten

Seinerzeit brachen nach dem Schlusspfiff des vom Verbandssportgericht angesetzten Wiederholungsspiels sämtliche Dämme. Es kam zu Ausschreitungen und Tumulten, in deren Verlauf ein bereits am Boden liegender Wahlscheider durch Tritte verletzt wurde.

Nach GA-Informationen sahen es die Sportrichter bei der Verhandlung in der Sportschule Hennef nach umfangreichen Zeugenvernehmungen als erwiesen an, dass ein Wachtberger seinem Kontrahenten mit den Stollen auf den Kopf getreten hatte. Der zweite Übeltäter soll dem Wahlscheider gegen den Brustkorb getreten haben. Rechtskräftig ist das Urteil allerdings noch nicht, da sowohl die SF Troisdorf 05 als auch der SV Wachtberg ankündigten, in Berufung gehen zu wollen. Fassungslos zeigte sich Wachtbergs Coach Stefan Behr O'Hara: "Ich bin weit davon entfernt, Jurist zu sein. Aber das ist ein völlig inakzeptables Urteil, das in keinem Verhältnis zu den Sperren der beteiligten Wahlscheider Spieler steht", sagte er.

Zwischenfall bei Urteilsverkündung

Troisdorfs Coach Fatih Gül war der Meinung, das Urteil sei bereits vorgefasst gewesen. "Mein Spieler beteuert nach wie vor, dass er das nicht getan hat. Aber er war wohl von Anfang an als Sündenbock auserkoren. Er wird wohl auch selbst noch einen Anwalt einschalten, um gegen das Urteil vorzugehen", erklärte er.

Zu einem Zwischenfall kam es offenbar nach der Urteilsverkündung, als der für vier Jahre gesperrte Kicker nicht mehr zu beruhigen war und des Saales verwiesen werden musste. Nach der Verhandlung wollte er laut Zeugen auf seinen ehemaligen Mitspieler losgehen, da er der Ansicht war, dass dieser eine Mitschuld an der hohen Strafe getragen habe.

Die Polizei Siegburg bestätigte, dass es am besagten Abend einen Einsatz an der Einfahrt zur Sportschule Hennef wegen eines lautstarken Streits gegeben habe. Als die Beamten eintrafen, war keine Person mehr vor Ort.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort