3:1-Auswärtssieg in Bremen Torjäger Pléa macht Borussia zum Topteam

Bremen · Nach einer enttäuschenden Saison stellten sie in Gladbach vieles auf den Prüfstand - und holten mit Alassane Pléa einen Topstürmer. Der Franzose trifft und trifft und trifft. Weshalb die Borussia auf Platz zwei in die Länderspielpause geht.

 Gladbachs Alassane Plea war mit drei Toren Matchwinner.

Gladbachs Alassane Plea war mit drei Toren Matchwinner.

Foto: Carmen Jaspersen

Nach seiner Drei-Tore-Gala wurde Alassane Pléa von den mitgereisten Gladbach-Fans lautstark besungen. Doch der Franzose blieb auch nach seinem ersten Bundesliga-Dreierpack bescheiden.

"Wir haben es als Mannschaft sehr gut gemacht", sagte der Stürmer nach dem 3:1 (1:0) von Borussia Mönchengladbach bei Werder Bremen. Fast im Alleingang sorgte der für 23 Millionen Euro aus Nizza gekommene Angreifer dafür, dass die Elf vom Niederrhein als Dortmund-Jäger Nummer eins in die Länderspielpause geht. "Der Blick auf die Tabelle macht natürlich Spaß", sagte Gladbachs Kapitän Lars Stindl, der wie alle seine Mitspieler im Schatten Pléas stand.

"Da hat unsere Scouting-Abteilung herausragende Arbeit geleistet", sagte Sportdirektor Max Eberl über den Gladbacher Königstransfer des vergangenen Sommers. Vor der Spielzeit kannten nun wenige den Namen Pléa, durch seinen bärenstarken Auftritt an der Weser ist er nun endgültig allen ein Begriff. Mit acht Treffern führt der Stürmer die Torschützenliste der Bundesliga an, "aber nicht nur deshalb ist er für uns so wertvoll. Er arbeitet auch stark für die Mannschaft", sagte Stindl.

Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion brachte Pléa die Borussia sechs Minuten vor dem Seitenwechsel in Führung. Nach der Pause erhöhte der Franzose mit einem Doppelschlag auf 3:0 (48., 52.). Bremen gelang durch Nuri Sahin nur noch der Treffer zum 1:3 (59.).

Für Werder war es die dritte Niederlage in Serie, erstmals in der Amtszeit von Trainer Florian Kohfeldt durchschreiten die Bremer nun eine Talsohle. "Wichtig ist, dass wir trotzdem bei uns bleiben", sagte der Werder-Coach. "Wir stehen immer noch ordentlich da", sagte Kohfeldt, der aber zugab: "Die Länderspielpause tut uns jetzt gut."

"Wenn du nach zehn Spieltagen Zweiter bist, hat das nichts mit dem Moment zu tun - dann hast du es dir erarbeitet", hatte Gladbachs Trainer Dieter Hecking vor der Partie gesagt. Und dementsprechend selbstbewusst traten die Gäste zunächst auch auf. Die Borussia bestimmte das Spiel, ohne aber zu nennenswerten Chancen zu kommen.

Die Gastgeber brauchten gut 20 Minuten, um ins Spiel zu finden. Die erste Gelegenheit für die Norddeutschen hatte Maximilian Eggestein, der das Gladbacher Gehäuse mit einem Fernschuss nur knapp verpasste (21.). Für Werder war die Szene eine kleine Initialzündung, denn in der Folgezeit agierte das Team deutlich mutiger. Doch Martin Harnik scheiterte an Borussen-Torwart Yann Sommer (23.), ein Schuss von Davy Klaassen wurde im letzten Moment abgeblockt. Mitten in der besten Bremer Phase gingen die Gladbacher in Führung. Nach einem abgeblockten Schuss von Stindl nahm Pléa den Ball technisch Weltklasse an und schoss ins linke untere Eck.

Zur Pause setzte Kohfeldt mit der Hereinnahme von Johannes Eggestein auf mehr Offensive. Doch die Maßnahme verpuffte, weil Pléa innerhalb von vier Minuten alles klar machte. Zunächst war der Franzose nach einem Eckstoß von Thorgan Hazard erfolgreich, dann schloss er eine herrliche Kombination über Jonas Hofmann und Oscar Wendt zum 3:0 ab. "Das war unser bislang schönstes Tor in dieser Saison", sagte Hecking. Zwar brachte Sahin die Bremer noch einmal zurück ins Spiel, trotz einiger guter Chancen reichte es aber nicht für mehr.

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