Nach Krebserkrankung Russ schnuppert wieder Bundesligaluft

München · Es waren die emotionalsten Momente an diesem sonnigen Fußball-Nachmittag. Kurz nacheinander betraten das Frankfurter Urgestein Marco Russ und Münchens Weltmeister Jérôme Boateng in der zweiten Hälfte den Rasen der Münchner Arena.

 Marco Russ wurde gegen die Bayern in der 64. Minute eingewechselt.

Marco Russ wurde gegen die Bayern in der 64. Minute eingewechselt.

Foto: Andreas Gebert

Zwei Profis gaben ihr Bundesliga-Comeback - und zweimal gab es großen Applaus aus beiden Fanlagern. Besonders für den 31-jährigen Russ bedeutete die knapp halbstündige Liga-Rückkehr nach seiner Krebserkrankung einen weiteren bedeutsamen Schritt auf dem Weg zurück in ein normales Profileben.

"Gut, dass er wieder Bundesligaluft schnuppert; das hat er sich verdient", sagte Eintracht-Manager Bruno Hübner. Erstmals seit der erfolgreichen Frankfurter Relegation gegen den 1. FC Nürnberg im Mai des vergangenen Jahres bestritt Russ wieder ein Punktspiel.

Schon beim 1:0 im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Arminia Bielefeld war der Innenverteidiger am 28. Februar kurz vor Schluss eingewechselt worden. Da blieb er noch - anders als nun in München - ohne jeden Ballkontakt oder eine Abwehraktion. "Eine lange und harte Zeit" liegt hinter Russ. Den Krebs konnte er mit großer Willenskraft besiegen. Jetzt kann der Kämpfer auch ganz langsam wieder an Siege auf dem Fußballplatz denken. Gegen den FC Bayern gab es für die Eintracht ein 0:3, aber das war zumindest für Marco Russ am Samstag Nebensache.

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