Europa League RB Leipzig gewarnt: Luhansk ein Club "mit richtigen Männern"

Leipzig · RB Leipzig will sich in Luhansk eine gute Ausgangsposition für das Erreichen der Gruppenphase der Europa League schaffen. Dabei fallen aber gleich drei wichtige Spieler aus. Der Gegner aus dem ukrainisch-russischen Krisengebiet ist nicht zu unterschätzen.

 Leipzig muss auf Jean-Kevin Augustin verzichten.

Leipzig muss auf Jean-Kevin Augustin verzichten.

Foto: Marius Becker

Den FK Sorja Luhansk nicht unterschätzen und dennoch den Bundesliga-Start bei Borussia Dortmund nicht aus den Augen verlieren: Für RB Leipzig kommt es ab Donnerstag knüppeldick.

Den Trip zum Europa-League-Playoff-Hinspiel in die Ukraine hätte sich RB-Sportdirektor und -Trainer Ralf Rangnick nur zu gern erspart, zumal die Partie in Saporischschja erst um 21.30 Uhr Ortszeit (20.30 Uhr MESZ) angepfiffen wird.

Spätestens nach dem Frankfurter Sieg im Pokalfinale gegen den FC Bayern München war klar, dass RB den langen Weg durch die Qualifikation der Europa League gehen und dabei auch weite Anreisen in Kauf nehmen muss. Also musste und muss die Belastungssteuerung entsprechend vorgenommen werden. "Jeder hat gesehen, dass wir diese Playoffs ernst nehmen und die Gruppenphase der Europa League unbedingt erreichen wollen", sagte der RB-Vordenker dem Magazin "Kicker".

Immerhin: Wenn die Sachsen am Sonntag zum Bundesliga-Auftakt-Kracher bei Borussia Dortmund antreten, haben sie schon sechs Pflichtspiele in den Beinen, die Borussia nur das Pokalspiel bei Greuther Fürth am Montagabend (2:1 n.V.). "Wir sind also schon im Wettkampfmodus", bemerkte Rangnick.

Sein wichtigstes Stilmittel: Rotation. Wie die in Luhansk aussehen wird, ließ Rangnick offen. Zumal er mit dem an einem Magen-Darm-Virus laborierenden Jean-Kevin Augustin und dem wegen Muskelproblemen daheim bleibenden Kevin Kampl neben Marcel Sabitzer (Aufbautraining nach Adduktorenverletzung) zwei kurzfristige Ausfälle zu beklagen hat. Besonders der von Kampl schmerzt. "Er war für die Startformation vorgesehen. Im Angriff und in der Abwehr haben wir genügend Alternativen, im Mittelfeld aber fehlen sie uns noch", sagte Rangnick. Bis zum Transferschluss sollen für diesen Bereich noch zwei Spieler verpflichtet werden. "Wenn wir 20 Mann im Kader haben, sollte jede Position doppelt und gleichwertig besetzt sein", sagte der RB-Macher.

Luhansk ist ein größeres Kaliber ist als die Gegner der ersten beiden Runden aus Häcken (Schweden) und Craiova (Rumänien). Der UdSSR-Meister von 1972 schaltete in der dritten Qualifikationsrunde immerhin Sporting Braga aus Portugal aus. Nach dem 1:1 daheim hieß es in Braga 2:2. "Wir treffen auf einen Gegner, der sehr körperbetont spielt. Das hat auch etwas mit der Geschichte des Clubs zu tun, der ja im Krisengebiet beheimatet ist und deshalb seit vier Jahren kein richtiges Heimspiel mehr bestritten hat", sagte Rangnick. "Sieben Spieler sind im Krisengebiet geboren. Ihr Trainer sagte, die Jungs seien richtige Männer, und so spielen sie auch."

Bekanntester Akteur im Aufgebot von Luhansk ist Nationalspieler Alexander Karawajew. Mit zwei Treffern gegen Braga war der 26 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler entscheidend am Weiterkommen beteiligt. Er spielte bereits für Fenerbahce Istanbul und Schachtjor Donezk. In Dortmund und Osnabrück bekannt ist zudem der Deutsch-Marokkaner Mohamed El-Bouazzati, der für Borussia II und den VfL Osnabrück spielte.

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