Trainer 1899 Hoffenheim Nagelsmann träumt zum Abschied vom Titel

Windischgarsten · Julian Nagelsmann will seine letzte Saison als Trainer in Hoffenheim mit der Meisterschaft krönen. Da die Bayern darauf jedoch ein Dauerabo zu haben scheinen, soll es mindestens Platz zwei werden.

 Würde sich gerne mit einem Titel aus Hoffenheim verabschieden: 1899-Coach Julian Nagelsmann.

Würde sich gerne mit einem Titel aus Hoffenheim verabschieden: 1899-Coach Julian Nagelsmann.

Foto: Jan Woitas

Mit einer forschen Kampfansage an Rekordmeister Bayern München hat Julian Nagelsmann seine Abschiedstour als Trainer des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim eingeläutet.

"Ich strebe immer nach dem Maximalen. Und das Maximale ist der Titel. Aber es wird schwer", sagte der Trainer des Vorjahresdritten im Trainingslager in Windischgarsten.

Nach der bisher besten Saison der Vereinsgeschichte möchte Nagelsmann, der im Sommer 2019 zum Bundesligarivalen RB Leipzig wechselt, vor seinem Weggang noch eins draufsetzen. "Wir wollen das Ergebnis der Vorsaison toppen, die Gruppenphase in der Champions League überstehen und im DFB-Pokal besser abschneiden als bisher", bekräftigte er seine hohen Ziele.

Ein ähnliches Anspruchsdenken erhofft er sich von seiner Mannschaft. Am Freitag verteilte der 31-Jährige deshalb an alle Spieler einen Zettel, auf dem diese ihre Erwartungen für die Spielzeit 2018/19 notieren sollen. "Ich hoffe, dass es keine große Diskrepanz gibt", sagte Nagelsmann.

Der 31-Jährige will mit aller Macht beweisen, dass es die richtige Entscheidung war, seinen Wechsel nach Leipzig am Saisonende so früh bekanntzugeben und er nicht zu einer handlungsunfähigen "lahmen Ente" wird. Drei Wochen vor dem Saisonauftakt bei den Bayern gab er sich daher betont ehrgeizig. "Wir wollen Fußball spielen und nicht bolzen", betonte Nagelsmann und sagte über sich selbst: "Ich bin selbstbewusster geworden, denn ich habe gemerkt, dass meine Art des Fußballspielens erfolgreich ist."

Dennoch schwant ihm, dass es nicht leicht wird, die Bayern vom Thron zu stoßen. "Im Normalfall werden sie alles gewinnen", räumte Nagelsmann ein und schlug mit einem Augenzwinkern eine Allianz gegen den Branchenprimus vor: "Vielleicht müssen sich ein paar Teams gegenseitig helfen und es auf mehrere Schultern verteilen."

Wer Nagelsmann kennt, der weiß, dass sich der Perfektionist in erster Linie aber auf sich selbst und seine Mannschaft verlässt. Das Gefühl vor den abschließenden Testspielen gegen Chievo Verona und den spanischen Club SD Eibar eine Woche darauf ist jedenfalls gut. "Ich bin mit der Saisonvorbereitung sehr zufrieden", lobte Nagelsmann.

Die Mannschaft habe die Abläufe verinnerlicht. Die Neuzugänge Leonardo Bittencourt (1. FC Köln), Vincenzo Grifo (Borussia Mönchengladbach), Ishak Belfodil (Standard Lüttich), Joshua Brenet (PSV Eindhoven) und Kasim Adams Nuhu (Young Boys Bern) wurden schnell integriert. Den Saisonauftakt kann Nagelsmann daher kaum erwarten: "Wir sind weiter als im Vorjahr."

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