Leverkusen erreicht Champions-League-Ziel

Köln · Erfolgsserie gerissen und schlecht gespielt, aber dennoch Ziel erreicht: Bei Bayer Leverkusen herrschte trotz des schmeichelhaften 1:1 im rheinischen Bundesliga-Derby beim 1. FC Köln Zufriedenheit.

 Rudi Völler ist zufrieden, dass Leverkusen zumindest die Qualifikation für die Champions League geschafft hat. Foto: Federico Gambarini

Rudi Völler ist zufrieden, dass Leverkusen zumindest die Qualifikation für die Champions League geschafft hat. Foto: Federico Gambarini

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"Das war kein Leckerbissen-Auftritt wie die, die wir in den letzten Wochen permanent hatten", meinte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler zum ersten Punktverlust nach zuvor sieben Siegen. "Platz vier und die Qualifikation für die Champions League ist aber sicher."

Pech hatte Bayer, dass im Duell um Rang drei und damit die direkte Rückkehr in die Königsklasse der Rivale Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg mit einem Tor kurz vor Schluss durch Max Kruse mit 1:0 gewann. Die Leverkusener fielen dadurch wieder hinter den Westnachbarn auf Platz vier. "Dass man nach sieben Siegen auch mal Punkte liegen lässt, ist normal", sagte Bayer-Chefcoach Roger Schmidt. "Noch ist nichts entschieden. Wir werden alles geben, um Dritter zu werden - und wenn wir Vierter werden, ist das auch okay."

Einfach wird es angesichts des Restprogramms nicht, ohne Umweg in die Champions League zu kommen. Nächster Gegner ist am Samstag Bayern München. Danach muss Bayer 04 zu Borussia Mönchengladbach, dem direkten Rivalen um Platz drei. Die letzten beiden Spiele bestreitet der Werksclub gegen 1899 Hoffenheim und bei Eintracht Frankfurt. "Wer weiß, was der Punkt in Köln noch wert sein kann", sagte Völler.

"Wir haben ein Kackspiel gemacht und nun noch vier Endspiele. Entscheidend wird die Partie in Gladbach sein", meinte Stefan Kießling. "Verloren ist nichts." Der Bayer-Stürmer traf erstmals nach vier Toren in drei Spielen nicht, holte aber im Zweikampf mit Dominic Maroh ("Da gibt es keine zwei Meinungen, der war keiner") einen umstrittenen Elfmeter heraus - den Hakan Calhanoglu (42.) verschoss.

"Elfmeterschießen gehört nicht zu unseren Stärken", stellte Bayer-Vereinsboss Michael Schade säuerlich fest. Das Aus in der Champions League bei Atlético Madrid und im DFB-Pokal gegen den FC Bayern kam jeweils im entscheidenden Elfmeterschießen.

"Jetzt müssen wir Gas geben und die Bayern schlagen", forderte Leverkusens Rechtsverteidiger Roberto Hilbert. Abgesehen vom verdorbenen Happy End im Pokal hatte Bayer den Münchnern drei Wochen zuvor ein Duell auf Augenhöhe geboten. "Gegen die Bayern müssen wir wie im Pokal auftreten", sagte Bayer-Profi Julian Brandt, der das 1:0 (60.) schoss. Den Ausgleich erzielte Bard Finne (83.).

Allerdings müssen die Leverkusener wohl im Liga-Endspurt ohne Kyriakos Papadopoulos auskommen, der sich zum dritten Mal in dieser Saison die Schulter auskugelte. "Das sieht nicht gut aus", berichtete Trainer Schmidt. Nach dem Rauswurf von Emir Spahic wegen einer Prügelei mit Ordnern herrscht nun Not in der Innenverteidigung.

Immer kleiner wird die Gefahr für den seit acht Heimspielen ungeschlagenen und in der Rückrunde nur dreimal bezwungenen 1. FC Köln, der mit 35 Punkten Tabellenzwölfter ist, in die 2. Liga zurückkehren zu müssen. "Es ist noch nicht genug, wir werden noch etwas brauchen", sagte Kölns Chefcoach Peter Stöger, der für den Klassenerhalt mit 38 Punkten kalkuliert, und fügte zuversichtlich an: "Ich denke aber, dass wir unser Ziel erreichen werden."

Nicht erreicht wurde, die Krawallmacher unter den Fans im Zaum zu halten. Vor Anpfiff gab es außerhalb des Stadions bei Schlägereien Verletzte. 39 Leverkusener und 16 Kölner wurden in Gewahrsam genommen, teilte die Polizei mit. In der Arena blieb es ruhig.

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