Saison-Auftaktspiel Kalte Dusche für HSV gegen Kiel - Fehlstart in die 2. Liga

Hamburg · Der Hamburger SV hat das erste Zweitliga-Spiel seiner Vereinsgeschichte gründlich verpatzt. Bei der 0:3-Niederlage gegen Holstein Kiel baute der Bundesliga-Absteiger stark ab.

 Kiels Mathias Honsak (l/9) erzeilt an HSV-Spieler Gotoku Sakai vorbei gegen Torwart Julian Pollersbeck das Tor zum 0:3-Endstand.

Kiels Mathias Honsak (l/9) erzeilt an HSV-Spieler Gotoku Sakai vorbei gegen Torwart Julian Pollersbeck das Tor zum 0:3-Endstand.

Foto: Daniel Bockwoldt

Bei seiner Premiere in der 2. Fußball-Bundesliga hat der Hamburger SV eine bittere Niederlage kassiert. Der Bundesliga-Absteiger unterlag am Freitagabend im heimischen Volksparkstadion dem Nordrivalen Holstein Kiel mit 0:3 (0:0).

Der HSV sorgte damit unter den meisten der 57.000 erwartungsfrohen Zuschauer für Entsetzen. Bei hochsommerlichen Temperaturen erzielten Jonas Meffert (56. Minute), der eingewechselte David Kinsombi (78.) und Mathias Honsack (90.+2) die Tore für die Kieler.

"Ich will immer gewinnen, von daher war es schön", sagte Kiels neuer Trainer Tim Walter mit einem verschmitzten Lächeln. Sein Hamburger Kollege Christian Titz meinte "Kiel war im zweiten Abschnitt griffiger." Seine Mannschaft habe die Linie verloren. "Wir haben verdient verloren. Jetzt heißt es, das sacken zu lassen. Und dann gehen wir in Ruhe in die Analyse."

Die zunächst begeisterten Zuschauer im ausverkauften Volkspark - darunter DFB-Präsident Reinhard Grindel - sahen eine gutklassige Partie. Von einer "Champions-League-reifen Stimmung", schwärmte der Hamburger Club-Manager Bernd Wehmeyer in der Pause.

Der stürmisch angreifende HSV erspielte sich zunächst fünf Chancen (Ito/3, Samperio/5., Holtby/12., Narey/19., 35.), doch nutzen konnte er keine. Die umformierte Kieler Mannschaft wurde mit zunehmender Dauer gefährlicher und hatte durch Mathias Honsak zwei Möglichkeiten (32., 37.). Nach dem Seitenwechsel wurden die Schleswig-Holsteiner immer frecher und verunsicherten die Hamburger zusehends. Die Fehler bei den Gastgebern häuften sich, die Pfiffe auf den Rängen auch.

Vor allem in den Zweikämpfen hatte die neuformierte Kieler Mannschaft, die in der vergangenen Saison als Zweitliga-Dritter erst in der Relegation zur Bundesliga vom VfL Wolfsburg gestoppt worden war, Vorteile. Die Abwehrreihe der Hamburger mit dem 19-jährigen Rick van Drongelen und dem 21-jährigen David Bates im Zentrum leistete sich einige Patzer. Trainer Christian Titz nahm nach der Kieler Führung Bates nach erneutem Fehler vom Platz und ersetzte ihn durch den 18-jährigen Jonas David. Doch im zweiten Abschnitt kamen die Gastgeber von ihrem Weg ab.

Schweren Herzens hatte der HSV-Trainer auf Kapitän Aaron Hunt verzichten müssen. Der 31 Jahre alte Routinier, der als Spiellenker erneut auf der ungewohnten Mittelstürmerposition agieren sollte, schaffte es wegen Wadenproblemen erst gar nicht in den Kader. Für ihn rückte der vom spanischen Erstliga-Absteiger UD Las Palmas geholte Jairo Samperio ins Sturmzentrum, der Japaner Tasuya Ito übernahm die linke Seite, konnte seine Dribbelstärke aber nicht wie gewohnt ausspielen.

Im Team der Kieler hatte Trainer Tim Walter sechs Neuverpflichtungen aufgeboten, die sich erstaunlich harmonisch einfügten. Vor allem der südkoreanische Nationalspieler Jae-Song Lee wusste mit sehenswerten Zuspielen zu gefallen. Auf der Gegenseite wechselte Titz Stürmer Pierre-Michel Lasogga ein, doch auch der wuchtige Angreifer schaffte den Ausgleich nicht.

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