Kommentar zur Champions League 2004 war's schöner

Meinung · Die Champions League startet am Abend in ihre neue Saison. GA-Redakteur Gert auf der Heide kommentiert den Wettbewerb der Topclubs und findet: 2004 war's schöner.

 2004 gewann völlig überraschend der FC Porto die Champions League.

2004 gewann völlig überraschend der FC Porto die Champions League.

Foto: dpa

Es begab sich am 27. Mai 2004, als etwas passierte, das wohl nie mehr passieren wird. Der FC Porto bezwang AS Monaco mit 3:0 und feierte den Gewinn - nein, nicht der Europa League, sondern der Champions League. Real Madrid war raus, Manchester United, Juventus Turin und auch der FC Bayern. Keiner der Großen holte den großen Titel, sondern allenfalls ein kleiner Großer.

Da jetzt die neue Champions-League-Saison beginnt, sollte man sich noch einmal daran erinnern. Noch einmal würdigen, dass es eine Zeit gab, als der Fußball die Wahrscheinlichkeitsrechnung außer Kraft setzen konnte. Ohnehin war 2004 so ein Jahr. Griechenland wurde Europameister, Bremen Deutscher Meister - aus heutiger Sicht klingt das wie pure Anarchie.

Wenn am 3. Juni 2017 in Cardiff das nächste Champions-League-Finale steigt, werden Mannschaften vom Schlage Portos längst ausgeschieden sein. Vielleicht schafft es einer der Aufmüpfigen ins Viertelfinale, aber dann spielen nur noch die großen Jungs mit. Notorische Halbfinalteilnehmer wie Real oder der FC Bayern konnten in den vergangenen Jahren so viel in der Champions League verdienen, dass Außenseiter nicht einmal mehr Außenseiter sind. Und durch die Reform des Wettbewerbs ab 2018 wird die Schere noch weiter auseinander gehen.

Weil viele das langweilig finden, lohnt der Blick auf die kleine Geschichte im großen Wettbewerb: Mit Legia Warschau hat es nach 20 Jahren endlich wieder ein polnisches Team in die Gruppenphase geschafft. Ins Finale wird Legia definitiv nicht kommen, aber ein Punktgewinn beim Heimspiel am Mittwoch gegen Borussia Dortmund (live im ZDF) wäre immerhin ein bisschen anarchisch.

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