Niederlage in Augsburg HSV stürzt in noch größere Abstiegsnot

Augsburg · Der Hamburger SV verpatzt den Rückrundenstart. Beim 0:1 in Augsburg ist die Offensivleistung des Tabellenvorletzten nicht erstligareif. Neue Spieler sind nicht in Sicht, eine Trainerdebatte wird erstickt.

 Augsburgs Philipp Max (r) und Hamburgs Gideon Jung im Zweikampf.

Augsburgs Philipp Max (r) und Hamburgs Gideon Jung im Zweikampf.

Foto: Stefan Puchner

Heribert Bruchhagen verließ das Augsburger Stadion mit einer Leidensmiene. Der FC Augsburg hat die Abstiegssorgen des Hamburger SV zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga noch weiter verschärft.

Die Hanseaten unterlagen nach einer vor allem in der Offensive nicht erstligareifen Leistung verdient mit 0:1 (0:1). "Die Leistung ist nicht ausreichend, da muss mehr kommen", lautete das bittere Urteil des Vorstandsvorsitzenden Bruchhagen. Gemeinsam mit Sportchef Jens Todt war er bemüht, nicht auch noch Diskussionen um Trainer Markus Gisdol aufkommen zu lassen. "Man muss nicht über Einzelne reden", erklärte der 69-jährige Bruchhagen.

Ja-Cheol Koo belohnte die Augsburger vor 30 087 Zuschauern mit seinem Kopfballtor in der 45. Minute für ein zielstrebigeres Angriffsspiel. "Es muss auch mal ohne Spektakel gehen", meinte FCA-Manager Stefan Reuter. "Mit der Defensivleistung bin ich sehr, sehr zufrieden, mit der Offensivleistung nicht", resümierte FCA-Trainer Manuel Baum.

Die Augsburger können nach dem gelungenen Start ins neue Jahr mit 27 Punkten den Blick auf die Europa-League-Plätze richten. Der HSV, der sich in den 90 Minuten nicht eine große Torchance erarbeiten konnte, wandelt mit 15 Zählern weiter am Abgrund zur 2. Liga. "Die knappe Niederlage tut uns überhaupt nicht gut in unserer Situation", sagte HSV-Coach Gisdol.

Die Hamburger gingen mit einer neuen Nummer eins in die Rückrunde. U21-Europameister Julian Pollersbeck feierte sein Bundesligadebüt. Der 23-Jährige machte keine Fehler, hielt einige Bälle, konnte die Niederlage aber auch nicht verhindern. Das größte Problem des HSV bleibt die fehlende Durchschlagskraft im Offensivspiel (15 Tore).

Ohne das erkrankte Talent Jann-Fiete Arp strahlte das Team keine Gefahr aus. Bobby Wood blieb wieder einmal blass. Der Ex-Augsburger André Hahn rannte und rackerte, bewirkte aber ebenfalls nichts. "Was wir nach vorne machen, das ist einfach zu wenig", klagte Gisdol. Sportchef Todt berichtete nach dem Spiel, dass bei Neuzugängen im Winter aktuell "nichts heiß" sei.

Körpereinsatz war Trumpf in der Augsburger Arena. Spielerisch blieb vieles Stückwerk. Die Augsburger agierten oft überhastet, aber mit mehr Zug zum Tor. Den Ausfall von Torjäger Alfred Finnbogason (11 Saisontreffer) versuchte der 20-jährige Sergio Córdova bei seinem Startelfdebüt mit viel Einsatz auszugleichen. Der Venezolaner prüfte Pollersbeck mit einem Schuss (39.). Caiuby (4.) und der Ex-Hamburger Michael Gregoritsch (15./32.) hatten weitere Möglichkeiten. Der FCA belohnte sich für die überlegene erste Hälfte spät: Eine präzise Flanke von Caiuby köpfte Koo platziert ins Hamburger Tor.

Das fußballerische Niveau der Partie sank nach dem Seitenwechsel noch weiter ab. Die Augsburger konnten die knappe Führung verwalten, die Abwehr um den starken Martin Hinteregger hatte alles unter Kontrolle. FCA-Verteidiger Philipp Max hatte Pech, dass sein von Gregoritsch noch leicht berührter Schuss an den rechten Torpfosten klatschte (75.). Kurz vor dem Ende scheiterte der Brasilianer Caiuby nach einem mit letzter Kraft ausgeführten Sololauf an Pollersbeck.

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