Bundesliga Frankfurt rückt auf Platz zwei vor: 2:0 gegen Gladbach

Frankfurt/Main · Eintracht Frankfurt wird immer mehr zum Europapokalkandidaten. Das auswärts so erfolgreiche Kovac-Team lieferte seinen Fans endlich auch mal zu Hause Grund zur Freude. Ein Frankfurter hatte wie schon im Hinspiel entscheidenden Anteil am Erfolg.

 Kevin-Prince Boateng erzielte den ersten Treffer für Eintracht Frankfurt.

Kevin-Prince Boateng erzielte den ersten Treffer für Eintracht Frankfurt.

Foto: Arne Dedert

Eintracht Frankfurt hat sich mit viel Glück auf Platz zwei der Fußball-Bundesliga vorgearbeitet. Kevin-Prince Boateng (43.) und Luka Jovic (90.+2) schossen die beiden Tore zum 2:0 (1:0)-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach.

Vor 47.500 Zuschauern vergaben die Gladbacher in der zweiten Halbzeit allerdings zahlreiche gute Chancen und verschossen durch Thorgan Hazard in der 78. Minute sogar einen von Boateng verursachten Foulelfmeter. "Glück gehört dazu", sagte Boateng bei Eurosport.

Trotzdem ist die Eintracht in dieser Form ein ernsthafter Europa-League-Kandidat, weil sie neben ihrer starken Physis zumindest vor der Pause auch immer mehr spielerische Qualitäten zeigte. Zudem gelang diesem bislang nur auswärts so erfolgreichen Team endlich auch der dritte Heimsieg der Saison.

"Ich bin glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben", sagte Frankfurts Trainer Niko Kovac. "Ich finde, in der ersten Halbzeit haben wir es, sehr, sehr gut gemacht, in der zweiten Halbzeit dann weniger gut."

Kovas Kollege Dieter Hecking hatte ein "offenes Spiel" erwartet und die 22 Profis auf dem Platz gaben dem Gladbach-Trainer zu Beginn der Partie recht: Beide Teams suchten den schnellen Weg nach vorne. In der sechsten Minute hätte Marius Wolf die Eintracht nach einem Konter in Führung bringen können. Der bisher nur ausgeliehene 22 Jahre alte Shootingstar, dessen feste Verpflichtung Frankfurt kurz vor dem Anpfiff bekanntgegeben hatte, verfehlte das Tor von Keeper Yann Sommer jedoch knapp.

Der Schlussmann der Borussia musste bereits nach 17 Minuten angeschlagen vom Platz, für ihn kam Tobias Sippel. Kurzfristig hatte Hecking bereits auf den an der Wade verletzten Offensivkünstler Raffael verzichten müssen. In der Halbzeit musste auch noch Oscar Wendt raus.

Hecking ließ sein Team überraschend nicht mit Viererkette in der Abwehr, sondern im 3-4-3-System spielen. Im Angriff half das nicht. Die Gäste taten sich gegen die gut sortierte Eintracht-Defensive schwer. In Strafraumnähe fehlte Gladbach zunächst die nötige Präzision beim letzten Pass.

Das Kovac-Team präsentierte sich gewohnt robust in den Zweikämpfen und überschritt dabei manchmal die Grenzen des Erlaubten. Nach einem harten Einsteigen von Ante Rebic gegen Patrick Herrmann im Mittelfeld echauffierte sich Hecking lautstark an der Seitenlinie (30.).

Kurz vor der Pause dürfte sich die Laune des Coaches weiter verschlechtert haben. Timothy Chandler setzte sich links stark gegen Herrmann durch, spielte in die Mitte und zentral vor dem Tor schoss Boateng, der schon im Hinspiel das 1:0 erzielt hatte, die Eintracht in Front.

Zwei Tage vor der mit Spannung erwarteten Mitgliederversammlung der Frankfurter, bei der Präsident Peter Fischer wegen seiner deutlich geäußerten Haltung gegen die AfD im Blickpunkt stehen wird, hatte die Eintracht auch im zweiten Durchgang die erste Chance. Ein abgefälschter Schuss von Rebic flog jedoch am Tor vorbei (49.).

Dann wurde Gladbach stärker: Mickaël Cuisance scheiterte mit der ersten echten Borussen-Gelegenheit an SGE-Torwart Lukas Hradecky (53.), Herrmann traf die Latte (57.). 13 Minuten vor dem Ende foulte Boateng Gladbachs Kapitän Lars Stindl im Strafraum, doch Hazard drosch den fälligen Elfmeter an den Querbalken (78.).

"Ich finde, dass wir gegen einen gut organisierten Gegner mit neuem System, das wir heute zum ersten Mal gespielt haben, in der zweiten Halbzeit gut Druck aufgebaut haben", sagte Gladbachs Weltmeister Christoph Kramer. Die Niederlage sei "sehr bitter". In der Nachspielzeit sorgte Jovic mit dem zweiten Frankfurter Treffer für die Entscheidung.

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