Endlich zurück: Turin wieder im "Olymp der Großen"

Turin · Nach der umjubelten Rückkehr unter die "Großen Europas" hatte Massimiliano Allegri noch einen Wunsch: "München würden wir am liebsten vermeiden", gab der Trainer von Italiens Fußball-Meister Juventus Turin mit Blick auf die Auslosung der Halbfinals in der Champions League zu.

 Massimiliano Allegri steht mit Juve im Halbfinale. Foto: Guillaume Horcajuelo

Massimiliano Allegri steht mit Juve im Halbfinale. Foto: Guillaume Horcajuelo

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Doch trotz der Aussicht auf einen starken Gegner - neben dem FC Bayern sind der FC Barcelona und Real Madrid noch im Lostopf - war der Jubel nach dem ausreichenden 0:0 im Viertelfinale bei AS Monaco groß. "Wir spielen gegen die Großen Europas. Das wird nicht einfach, aber sicherlich sehr schön", sagte Allegri voraus.

Dank des 1:0 im Hinspiel reichte Juve in Monaco eine konzentrierte Defensiv-Leistung zum ersten Halbfinal-Einzug seit zwölf Jahren. "Es war ein sehr schwieriges Spiel", räumte der Ex-Leverkusener Arturo Vidal ein. "Aber wir haben es eine Runde weiter geschafft, das war unser Ziel." Gerade nach dem schmachvollen Vorrunden-Aus im vergangenen Jahr war für das Selbstverständnis des italienischen Rekordmeisters ein internationaler Erfolg besonders wichtig. "Juve unter den Sternen. Nach zwölf Jahren ist die alte Dame unter den fantastischen Vier und im Olymp der Großen", schrieb die "Gazzetta dello Sport".

Zuletzt besiegte Juventus 2003 im Halbfinale Real Madrid, um dann im Endspiel am AC Mailand zu scheitern. "Ich hätte gedacht, dass ich weniger als zwölf Jahre warten muss, um wieder ins Halbfinale zu kommen", sagte Kapitän Gianluigi Buffon, der bereits 2003 im Tor gestanden hatte. "Der Weg war sehr lang und anstrengend, auch wenn wir wissen, dass wir noch nichts erreicht haben. Wir wollten um jeden Preis eine Runde weiterkommen."

Vor der Halbfinal-Auslosung am Freitag wähnen sich die Bianconeri nun offiziell als Außenseiter. "Drei große Teams und ein strahlender Außenseiter", analysierte die "Gazzetta dello Sport". "Es sind drei Panzer, aber wir werden bis zum Schluss alles geben", versprach Sportdirektor Beppe Marotta und ergänzte mit Blick auf das mögliche Triple: "Der Scudetto und der Pokal sind die Ziele. In der Champions League müssen wir realistisch sein, aber mit einem Quäntchen Glück sollte man niemals nie sagen."

Den vierten Meistertitel in Serie könnte das Team schon am Sonntag perfekt machen, im Pokalfinale wartet am 7. Juni Lazio Rom mit Miroslav Klose. Doch auch in der Königsklasse rechnen sich die Turiner Chancen auf das Endspiel aus. "Wir müssen überzeugt sein, dass wir es ins Finale schaffen können", forderte Allegri. Und der Chilene Vidal tönte vor der Auslosung: "Es sind die besten Teams Europas, aber ich habe keine Angst vor niemandem."

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