Ende einer Erfolgsstory Coach Wagner verlässt Huddersfield Town - Ziel Bundesliga?

Huddersfield · Nach mehr als drei Jahren, in denen David Wagner den Außenseiter Huddersfield Town in die Premier League führte, haben sich der englische Fußballclub und der deutsche Coach getrennt. Ein Wechsel in die Bundesliga ist wahrscheinlich. Einen Kandidaten gibt es bereits.

 Trainer David Wagner und Huddersfield Town haben sich einvernehmlich getrennt.

Trainer David Wagner und Huddersfield Town haben sich einvernehmlich getrennt.

Foto: Richard Sellers/PA Wire

Es war nicht nur eine Floskel. Die Trennung war einvernehmlich. Das betonte Huddersfield-Clubboss Dean Hoyle nach dem Abschied von Trainer David Wagner ausdrücklich.

"Ich hatte nicht die Absicht, David in dieser Saison zu entlassen", sagte Hoyle in der emotionalen Mitteilung auf der Vereinswebsite. Doch der Coach habe "klargemacht, dass er eine Pause von den Strapazen des Fußballmanagements braucht." Seit Montag ist die Ära Wagner in Huddersfield vorbei. Die nächste Station des 47-Jährigen könnte die Bundesliga sein.

Schon mehrfach stand Wagner bei deutschen Clubs auf der Liste. Im Dezember 2016 galt er beim VfL Wolfsburg als heißer Kandidat. Doch der Deutsch-Amerikaner entschied sich gegen die Niedersachsen und bekannte sich zu den Terriers. "Seit er hier ist, hat er mehrere Angebote von Bundesliga-Clubs abgelehnt", verriet Doyle damals. Auch Bayer Leverkusen, der SV Darmstadt 98, für den Wagner einst spielte, und zuletzt Eintracht Frankfurt sollen interessiert gewesen sein.

Spekulationen gab es in jüngerer Vergangenheit auch über ein Interesse der TSG Hoffenheim. Der Club, bei dem Wagner Ende der 2000er die U19 und U17 trainiert hatte, bevor er Trainer von Borussia Dortmund II wurde, sucht wegen des bevorstehenden Abgangs von Julian Nagelsmann zum Sommer einen neuen Coach. Noch im Oktober 2018 verwies Wagner auf seinen bis 2021 laufenden Vertrag in England. Nach der vorzeitigen Trennung scheint ein Engagement des gebürtigen Frankfurters in Sinsheim ab Sommer nur logisch.

In Huddersfield werden sie den Deutschen vermissen. "Ich kann David nicht genug für alles danken, was er erreicht hat", erklärte Hoyle. Der Coach prägte die erfolgreichste Zeit des Clubs seit Jahrzehnten. Von einer "Wagner-Revolution" wurde gesprochen. Im November 2015 hatte er die Terriers in der Zweiten Liga übernommen. Im Sommer 2017 gelang der sensationelle Aufstieg in Englands höchste Fußball-Liga - nach 45 Jahren Abwesenheit. In der folgenden Saison schaffte er mit dem Klassenerhalt in der Premier League erneut ein kleines Wunder.

"Unter seiner Leitung haben wir Dinge auf dem Fußballplatz erreicht, die alles in der jüngeren Erinnerung toppen und die meine wildesten Träume als Vorsitzender und als Fan übertroffen haben," lobte Hoyle, der von einem "sehr traurigen Tag" sprach. In dieser Saison lief es nicht mehr rund. Nur zweimal ging Wagners Team in der Premier League als Sieger vom Platz - bei fünf Unentschieden und 15 Niederlagen. Mit acht Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ist Huddersfield Tabellenletzter und hat kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Dass der Verein trotzdem an Wagner festhielt, ist ein Beweis für die hohe Wertschätzung, die der Trainer genießt. Zum Abschied widmete ihm Huddersfield ein stimmungsvolles Video. Viele Spieler bedankten sich in den sozialen Medien, darunter Elias Kachunga, den Wagner auf die Insel geholt hatte. "Ich bin unglaublich dankbar für alles, was du für Huddersfield Town und für mich persönlich getan hast", schrieb der frühere Ingolstädter auf Twitter. "Großartige Erinnerungen! Danke, David! Viel Glück für deine Zukunft!"

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